Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Molekular-Café

Das Molekular-Café

Titel: Das Molekular-Café Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
Vom Netzwerk:
nichts passiert.
Sie wird sich eine Woche lang von ihrer Hysterie erholen und
dann wiederkommen. Das war schon ein paarmal so. Wir
werden sie mit Vergnügen weiterbeschäftigen, obwohl die
Vorarbeiten jetzt beendet sind. Heute noch nimmt die
Maschine die Produktion auf – tausend Science-fictionstories pro Jahr. In dieses Geschäft haben wir mehr als
hundert Millionen Soles investiert, und Sie Esel hätten uns
beinah alles verpatzt. Ein Glück, daß der von Dorik
eingebaute Schutzmechanismus rechtzeitig den Strom
ausgeschaltet hat. Nichts gegen zu sagen, einen tüchtigen
Mitarbeiter hat uns Kirby geschickt! Aber er ist ja auch einer
der Hauptaktionäre unserer Firma!«
Siegbert G. Günzel
Nichts als Ärger mit dem Personal
    Das waren Alecs schönste Stunden. Nach einem anstrengenden Sechsstundentag saß er in seinem altmodischen, aber bequemen Sessel und sah sich eine Stereovisionssendung an, umwogt von den verschiedenartigsten Gerüchen, die der Duftkompositor ausspie. Die Sendung hatte eine einschläfernde Wirkung und bot ihm somit genau das, was er sich vom Feierabend erhoffte.
    Alec zog ein Lederetui aus der Tasche, entnahm eine Zigarre, beschnupperte sie liebevoll und zündete sie schließlich an. Dann ließ er sich zurücksinken und verfolgte müde blinzelnd die Handlung auf der Mattscheibe.
    Seine Frau riß ihn aus rosigen Träumen. »Worleys haben schon wieder einen neuen Roboter«, sagte sie und streifte Alec mit einem erwartungsvollen Blick. »Du scheinst überhaupt nicht zu merken, wie lächerlich wir uns mit dem schäbigen Kerl machen.« Beth deutete auf den in der Ecke stehenden John.
    »Etwas mehr Takt!« zischte Alec. Die Anwesenheit des Robots machte ihn verlegen. »Kein Mensch hat heutzutage noch einen Robotangestellten aus Metall«, sagte Elisabeth schrill. »Er besitzt überhaupt keine Erziehung! Erinnere dich, wie er Lady Wimbledon beim Servieren das Eßbesteck auf den Teller warf.«
    »Bei John wird ein Widerstand durchgebrannt sein«, murmelte Alec, bemüht, seiner zunehmenden Unsicherheit Herr zu werden.
    »Sie bekam beinahe einen Herzanfall.«
    »Lady Wimbledon hat mindestens fünfmal wöchentlich ihren Herzanfall.«
»Du machst mich in der Gesellschaft unmöglich. Man munkelt schon, du wärst am Rande des Bankrotts!« Ein Schluchzen erstickte Elisabeths Stimme.
»Das ist doch völliger Blödsinn! Ich und bankrott! Nur weil ich mir keinen anderen Robot anschaffe – idiotisch! Ich bestelle morgen einen Mechaniker für John.«
»Wenn du einen bekommst! Wer will schon dieses antiquierte Stück reparieren? Widersprich mir nicht! Er ist antiquiert. Sinn für Konventionen – schön und gut, aber das geht zu weit… Neulich habe ich mir eine Serie angesehen, Kybernetik in höchster Potenz, sage ich dir! Es sind originalgetreue Kopien von Schauspielern, Politikern, Sängern. Und gar nicht mal teuer. Zwischen achthundert und tausend Pfund…«
»Tausend…« Alec versagte die Stimme.
»Dafür haben sie aber auch eine Menge Vorzüge«, sagte Beth schwärmerisch. »Erstens das natürliche Aussehen – sie wirken echter als die Originale –, zweitens die angenehme Stimme… die Sängerduplikate können sogar singen! Außerdem sind sie gegenüber John viel perfektionierter. Steht in den Prospekten. Auf allen Gebieten!«
Alec sehnte sich nach Frieden, doch bevor er nicht einen singenden Roboter anschaffte, würde er keinen ruhigen Abend haben. Er kannte seine Frau. Oh, und das viele schwerverdiente Geld!
»Gib doch John in Zahlung«, sagte Beth und lächelte ihn unschuldig an, »dann brauchst du nur noch siebenhundertfünfzig Pfund!«
»Das kannst du nicht von mir verlangen!« ächzte Alec. Er fühlte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Im Laufe der Jahre hatte er sich an den alten Robot gewöhnt. Eine Trennung wäre ihm schwergefallen.
»Meinetwegen behalt ihn. Mir geht’s nur darum, daß ich meinen Steve Lesley bekomme.«
»Ausgerechnet diesen Schnulzensänger?«
»Mäßige dich, Alec! Wenn du schon nichts von Kunst verstehst, solltest du es wenigstens nicht so offen zeigen. Ich finde ihn bezaubernd. Das dürfte dir genügen!«
»Liebling, ich will dir gern jeden Wunsch erfüllen, aber ich kann diesen Schnul… diesen Menschen einfach nicht ausstehen.«
»Du wirst ihn mir kaufen. Wenn nicht, findest du John morgen nicht mehr in der Wohnung vor. Ist das klar?«
Verwunderung nahm Besitz von Alec, Verwunderung über die Tatsache, daß er diese Frau geheiratet hatte. Resigniert gab er seine

Weitere Kostenlose Bücher