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Das Mondlexikon

Das Mondlexikon

Titel: Das Mondlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Zacker
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vorhersehen kann. Die Bezeichnung kommt vom althochdeutschen Wort „lozen“ für wahrsagen. Als Losnächte gelten die Nacht der 30. November , die Nächte vor dem 25. Dezember , dem 1. und dem 6. Januar . Früher gab es viele Rituale, die man in diesen Losnächten abgehalten hat. Heute kennen wir nur noch das Bleigießen in der Silvesternacht.
    Lostage: bestimmte „Merktage“, an denen man Regeln für das Wetter fest macht. Man verband die Lostage (von losen = horchen), die auch Lurtage (von luren = lauern) genannt wurden, meist in Reimform mit dem Namenstag des entsprechenden Heiligen: Das machte es auch für des Lesens Unkundige leichter, sich die Wetterregeln zu merken. Nach der Einführung des gregorianischen Kalenders blieben alle Lostage zwar kalendarisch erhalten, beziehen sich jedoch auf Daten, die ursprünglich elf Tage früher galten. Lostage kennt man in jedem Monat, und man richtet sich mit der Arbeit in Feld und Garten danach. Nach altem Brauch gibt es folgende „große“ Lostage:
2. Februar: Mariä Lichtmess
22. Februar: Petri Stuhlfeier
25. März: Mariä Verkündigung
27. Juni: Siebenschläfertag
15. August: Mariä Himmelfahrt
24. August: Bartholomäustag
    Hier die Übersicht über alle Lostage im Jahreslauf:
Januar: Neujahr
6. Januar: Dreikönigstag
2. Februar: Mariä Lichtmess
22. Februar: Petri Stuhlfeier
24. Februar: Sankt Matthias
25. März: Mariä Verkündigung
25. April: Sankt Markus
Mai: Philipp-Jakobi
24. Juni: Johannistag
27. Juni: Siebenschläfertag
25. Juli: Sankt Jakobus
15. August: Mariä Himmelfahrt
24. August: Bartholomäustag
21. September: Sankt Matthäus
29. September: Sankt Michael
11. November: Sankt Martin
6. Dezember: Sankt Nikolaus
die Tage zwischen Weihnachten und 6. 1.
    Lunisolarjahr, auch gebundenes Mondjahr : nennt man den Versuch, Mondphasen und Jahreszeiten in Einklang zu bringen. Dieses gelingt durch das zusätzliche Einfügen von Schaltmonaten . Hierfür gibt es in der Geschichte verschiedene Lösungsversuche. Das beste Schemawurde vom Griechen Meton 432 v.Chr. (metonischer Zyklus) gefunden, war aber offenbar vorher auch anderen Kulturen bekannt.
    Mabon: die Tagundnachtgleiche des Herbstes
    Mai: Der Monatsname stammt von der jungfräulichen Frühlingsgöttin Maya, die in Nordeuropa als „Maj“ verehrt wurde. Bis ins 16. Jahrhundert hinein feierte man sie in ganz Europa mit frischem Grün – als Zeichen der Fruchtbarkeit. Auch sollte sie den Menschen Glück und Liebe bringen. Der Mai galt als Liebes- oder Wonnemonat, denn zu Ehren der Frühlingsgöttin waren alle vorhandenen Ehebande außer Kraft gesetzt. Die Kirche hat den Mai zum „Marienmonat“ gemacht – sicher auch deshalb, um die alten Sitten und Bräuche auszumerzen.
    Martinstag: wird am 10./11. November gefeiert und ist der Namenstag des heiligen Martin. Die Tradition, an diesem Tag eine Gans zu verzehren, geht jedoch auf heidnische Zeiten zurück: Die Gans war beliebt als Opfertier im gesamten Mittelmeerraum. Nicht nur die Römer, auch die Kelten hielten sie als „Wachtier“: Bei drohender Gefahr begann sie nämlich laut zu schnattern. Die Gans galt außerdem als sehr wetterfühlig und sollte Unwetter frühzeitig anzeigen. Mitte November , wenn jedoch keine Gewitter mehr zu erwarten waren, wurden die ausgewachsenen Gänse geschlachtet. Diese rituelle Schlachtung hat sich im Martinsgansessen erhalten.
    März: Der Monatsname geht auf den römischen Kriegsgott Mars zurück. Im julianischen Kalender war der März – „Martius“ – der erste Monat des Jahres; man feierte um den 25. März den Neujahrstag. In der Zeit danach war zwar der Januar der erste Monat im Jahr, doch es gab keinen „offiziellen“ Neujahrstag . Das ist erst seit 1691 so: In diesem Jahr legte Papst Innozenz XII. dies fest.
    Menologion: das „Wissen vom Mond“, nach dem die Heiligentage des Mittelalters festgesetzt wurden. Die wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr richten sich heute noch nach dem Mond aus: zum Beispiel Ostern und Pfingsten .
    Metonischer Zyklus: nach dem Griechen Meton benannter Zyklus, der ein Kalenderschema für das Lunisolarjahr erfand. Der Metonische Zyklus umfasst insgesamt 235 Monate, davon sind 125 Monate „voll“ (das heißt, sie haben 30 Tage) und 110 Monate sind „hohl“ (mit 29 Tagen). Die Monate sind in zwölf „normale“ Jahre mit je zwölf Monaten und in sieben Schaltjahre mit je 13 Monaten zusammengefasst. Der Zyklus enthält 6940 Tage, während 225 synodische Monate 6939,688 Tage dauern und

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