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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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anzureden. »Ich hab schlimme Nachrichten.«
    »Die verfolgen mich in diesen Tagen ohnehin. Was ist los?« »Die Atlantic Star ist gerade gesunken.«
    »Was?«, rief MacLean in den Hörer und sprang auf. »Was ist mit den Passagieren und der Mannschaft?«
    »Die Küstenwache hat gerade Rettungsschiffe in die Gegend geschickt, aber es sieht nicht gut aus. Die Jacht war schon sechshundert Meilen weit draußen. Und das Meer ist eiskalt.«
    »Wie ist es …«
    »Sie wissen nicht, wie es passiert ist. Die Star ist gestern Nacht losgefahren. An Bord waren ein paar mexikanische Geldsäcke für einen Zweitagestörn. Sie funkte SOS, aber es gab keinen Funkspruch über die Unglücksursache. Ich habe ein privates Rettungsteam beauftragt, die offizielle Suchmannschaft zu unterstützen. Wenn es Überlebende gibt, werden meine Männer sie finden.«
    »Halte mich auf dem Laufenden, Channy. Zu jeder vollen Stunde.«
    »Ja, sicher. Es tut mir Leid, Max.«
    MacLean legte langsam den Hörer auf und drehte sich lächelnd zu Cohen herum. »Die Sache kommt in Gang.«
    »Was gibt’s denn?«
    »Eine meiner Kasinojachten ist soeben im Atlantik gesunken.«
    »Gesunken? Du freust dich, dass deine Jacht gesunken ist? Du bist ja total bescheuert!«
    »Erst der Jet, und nun eins meiner Schiffe. In zehn Tagen ungefähr sechzig Millionen Dollar verloren. Ich wette, bei Lloyd’s hat man mein Konterfei schon auf eine Dartscheibe geheftet.«
     

44.

Der Umsteiger
     
    Rettungsboot der Atlantic Star
    Atlantischer Ozean
    697 Meilen östlich von Atlantic City, 00.45 Uhr
     
    D er Plan war aufgegangen.
    Als die Rakete in den Rumpf der Atlantic Star einschlug, war das Rettungsboot schon so weit weg, dass die Passagiere nicht mehr beobachten konnten, wie die Jacht sank. Sie hörten und sahen nur, wie der Tank in die Luft flog. Der Feuerball erleuchtete Himmel und Meer über Meilen hinweg, erlosch aber rasch wieder.
    Vier Stunden später waren sie ungefähr hundert Meilen entfernt. Carlton konnte im klaren Mondlicht alle Personen im Rettungsboot gut erkennen. Allerdings war die Bezeichnung »Rettungsboot« nicht ganz korrekt: Es handelte sich um ein sechs Meter langes, vollständig überdachtes Motorboot mit kompletter Navigationsausrüstung, das Platz für zehn Personen bot. Commander Ramey stand am Ruder und steuerte Richtung Ost, behielt eine stetige Geschwindigkeit von 25 Knoten bei. Carlton stand neben ihm, und Erika kuschelte sich an ihren Liebsten. Obwohl sie vor den Elementen geschützt waren, froren sie. Um die Gefahr einer Entdeckung so gering wie möglich zu halten, hatte Ramey weder die Positionslampen noch das Funkfeuer eingeschaltet.
    »Wenn ich Ihnen noch nicht genug gedankt habe, Jack, dann möchte ich das jetzt nachholen.«
    »Danken Sie nicht mir, Pat, danken Sie Mr MacLean. Er ist derjenige, der diesen Wahnsinn möglich gemacht hat.«
    Pink kletterte aus der Kabine an Deck. »Ich verstehe das nicht. Wie konnten die uns finden, verdammt noch mal? Wir haben doch nur den normalen Funkverkehr von Schiff zu Schiff benutzt, also konnten sie nicht …«
    Carlton drehte sich zu ihm um. »Ehrlich gesagt, wir haben nach draußen gefunkt.«
    »Was sagen Sie da?« Pink starrte ihn an.
    »Jack und ich haben es so gedreht. Ich wusste, dass sie die Verfolgung nicht aufgeben würden. Und da Fress uns mithilfe des FBI und anderer Behörden suchte, war es nur eine Frage der Zeit, bis er uns gefunden hätte. Also habe ich mir gedacht, ich mache ihnen das Attentat so leicht wie möglich, habe MacLean angerufen und mich bei ihm bedankt. Und genau wie ich’s mir dachte, hörte das FBI, die NSA oder wer auch immer MacLeans Telefon ab. Auf diesem Weg müssen sie uns geortet haben.«
    »Aber wie kommen wir …«
    »Vor dem Anruf bei MacLean sandte Jack einen Notruf an ein anderes Schiff aus MacLeans Flotte, das uns aufnehmen wird. Ein Frachter, der von New York nach Europa fährt.«
    Pink starrte Carlton schweigend an. Sanft schaukelte das Boot auf den Wellen des Atlantiks.
    »Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?« Pink war eher beleidigt als wütend. Als suchte er nach einer Stütze, hielt er sich an der Reling fest.
    »Ich musste mich davon überzeugen, ob Sie koscher sind. Schließlich haben Sie mich ja auch überprüft. Wären Sie ein Mitarbeiter von Fress gewesen, hätte er Sie nicht getötet. Jetzt sind wir in Sicherheit, weil Fress glaubt, wir liegen auf dem Meeresgrund, und weil wir wissen, dass Sie sauber sind.«
    Pink wandte sich an Erika. »Sie

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