Das Monopol
Auswirkungen vertraut wären – was man von uns auch nicht gerade behaupten kann, und immerhin waren wir in dieser Sache von Anfang an dabei werden sie keinen Abschuss befehlen, bevor sie nicht Feuerbefehl erhalten.« Carlton schaute Pink an. »Was meinst du, Tom? Forbes?«
»Wir könnten es versuchen.«
»Hat er so viel Einfluss?«
»Er kann natürlich nicht dem Kommandanten befehlen, die Harriers abzuschießen. Aber er könnte eine verdeckte Operation vom Luftstützpunkt Aberdeen aus anordnen. Der ist ja ganz in der Nähe«, fügte er mit Blick auf die Karte hinzu.
»Das macht alles nur noch komplizierter«, gab Hendricks zu bedenken. »Dann hätten wir eine verdeckte Operation mit Kampffliegern, die die Harriers verfolgen und dabei den Fliegern der Navy in die Quere kommen, die mit ganz anderem Auftrag unterwegs sind. Außerdem ist eine verdeckte Operation nun mal geheim, und wir haben hier viel zu viele Beobachter für einen verdeckten Einsatz – die Briten, die Franzosen, die Russen und wer weiß noch alles. Das ist viel zu konfliktträchtig.«
»Das finde ich ja auch«, sagte Carlton. »Ich hatte auch etwas ganz anderes im Sinn. Es ist viel einfacher: Forbes muss den Präsidenten überzeugen.«
»Den Präsidenten?«, wiederholte Pink. »Wie soll …«
»Carlton hat Recht«, pflichtete Hendricks bei. »Der Commander in Chief höchstpersönlich gab uns den Befehl, Sie beide an Bord zu nehmen.«
»Er steckt also mit drin. Jetzt müssen wir nur noch Forbes dazu kriegen, dass er ihn überzeugt.«
»Leichter gesagt als getan.«
»Das Gute daran ist, dass Präsident Douglass nicht lange zögern wird«, meinte Hendricks. »Er mag früher mal Prediger gewesen sein, aber er war auch fünfzehn Jahre lang General. Er wird eine schnelle Entscheidung treffen.«
»Was auch heißen kann, dass er sich schnell dagegen entscheidet.«
»Das werden wir ja sehen. Mr Wathne, bringen Sie uns auf Antennenhöhe.«
»Antennenhöhe. Aye, Sir.«
»Das werde ich nicht tun. Gerade Sie als Russlandanalyst sollten das besser wissen. Geben Sie mir Carlton.«
»Ja, Sir.« Pink reichte Carlton den Hörer. »Viel Glück.«
»Er ist dein Boss, du musst ihm gehorchen. Ich nicht.« Er nahm den Hörer. »Hier Carlton.«
»Sind Sie völlig von Sinnen, Carlton? Schlagen Sie allen Ernstes vor, ich soll in meinem Stuhl ins Oval Office rollen und den Präsidenten davon überzeugen, dass er Befehl zum Abschuss von drei RAF-Harriers gibt?«
»Ich nehme an, dass Tom Ihnen die Gründe erklärt hat, Sir.«
»Der Vorschlag ist unannehmbar.« »Er ist nicht annehmbar, Sir, er ist zwingend. Wir wissen genau, dass in diesen Vögeln Feinde sitzen. Auf den Jets mag zwar RAF stehen, aber die Piloten sind ehemalige Elitesoldaten der speznaz, die jetzt für Russkosts volki arbeiten. Auf jeden Fall beweisen die drei toten englischen Piloten in Keflavik den Ernst der Lage. Wer auch immer diese Vögel fliegt, gehört keinesfalls zur britischen Luftwaffe. Die Royal Navy stimmt dieser Analyse zu und hat unsere Marine gebeten, die Harriers abzufangen und zu begleiten. Die Harriers haben Lagermagazine unter ihren Flügeln, und ihr Kurs hat sich deutlich mit dem der Puschkin überschnitten. Und wie Tom Ihnen ja schon gesagt hat, wissen wir, dass die Diamanten vor dem Sinken der Newskij auf die Puschkin gebracht wurden. Wir müssen diese Harriers versenken. Sofort.«
»Sind Sie jetzt fertig mit Ihrer Tirade?« Forbes wartete ein paar Atemzüge lang. »Gut. Der Grund, warum wir die Flugzeuge nicht abschießen können, ist exakt der, dass sie die Diamanten dabeihaben. Diese Diamanten gehören weder uns noch Waterboer, sie gehören Russland. Und die Zerstörung von einer Milliarde Dollar russischen Eigentums können wir im Hinblick auf unsere Beziehungen zu Russland am wenigsten gebrauchen.«
»Sir, haben wir uns nicht gerade deswegen auf diese Selbstmordmission begeben, um die russischen Diamanten zu finden und auf keinen Fall zuzulassen, dass Russkost sie an Waterboer verkauft, um damit einen Bürgerkrieg zu bezahlen?«
»Sie sollten die Diamanten finden, ja. Aber nicht zerstören.«
»Sir, wir haben nach den Diamanten gesucht unter der Maßgabe, dass Russkost sie nicht bekommen darf und folglich auch nicht an Waterboer verkaufen kann.«
»Exakt.«
»Was glauben Sie, wird denn geschehen, wenn diese Flugzeuge landen?«
»Die Piloten werden von den britischen Behörden in Gewahrsam genommen.«
»Genau. Was bedeutet, dass die Diamanten binnen weniger
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