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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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mich, das weißt du doch.« Er sah MacLean eindringlich an. »Ich würde dir stets guten Rat geben, den besten, den ich weiß.« Er hielt inne und sah seinen Freund mit einer Mischung aus Strenge und Sorge an. »Vertraust du mir, Maximillian?«
    »Natürlich vertraue ich dir.«
    »Dann vergiss deine Mine in Arkansas oder wo auch immer. Behalte das Land, wenn du willst, aber lass das Projekt fallen.« Nun ließ Cohen MacLeans Hand los. »Du brauchst das Geld nicht. Lass es sein.«
    »Aber warum? Ich verstehe dich nicht. Diese wunderschönen Diamanten …«
    »Wenn du Diamanten willst, kann ich dir welche verschaffen. So preiswert, wie nur ich sie bekommen kann.« Cohen holte tief Luft. »Klarer darf ich mich nicht ausdrücken, Maximillian. Es wäre zu gefährlich für dich.«
    »Gefährlich?« MacLean überlief es eiskalt.
    Cohen nickte. »Sehr gefährlich.«
    »Nur weil ich in Arkansas Diamanten abbauen will? Wieso soll …«
    »Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Du vor allem müsstest das wissen. Arkansas mag arm und rückständig sein, aber seit 1920 tobt dort eine Schlacht um Diamanten. Seit der Zeit, als deine Karte da erstellt wurde. Wie soll ich es dir nur verständlich machen? Ich verstehe es selbst nicht recht. In Arkansas sind gewisse … Interessengruppen am Werk. Leute, die mit Diamanten zu tun haben. Niemand weiß genau, was sie tun, oder wer genau daran beteiligt ist. Ehrlich gesagt, will ich es auch gar nicht wissen. Seit vielen Jahren werden Diamantensucher bedroht, die ein wenig zu tief in der Erde von Arkansas graben. Zuerst sind es versteckte Drohungen, später werden sie massiv. Und es sind Menschen verschwunden, von denen man nie mehr etwas gehört oder gesehen hat.«
    MacLean nickte gedankenversunken. »Das wäre eine Erklärung für die Anrufe.«
    »Anrufe?«
    MacLean berichtete.
    »Dann hat es also schon angefangen …«
    MacLean hatte Abraham noch nie so ernst gesehen.
    »Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun oder lassen sollst. Du bist ein mächtiger Mann. Du bist vorsichtig und klug. Ich weiß, dass die Leute dich ernst nehmen. Was ich dir sage, ist bloß der Rat eines alten Diamantenhändlers, der in seinem Leben vieles gesehen hat – ein Rat an jemanden, der wie der eigene Sohn ist. Lass dieses Projekt fallen, Maximillian.«
    »Aber ich kann nicht. Nicht jetzt. Diese schönen Steine.« MacLean sah sie vor seinem inneren Auge. »Die reine Schönheit.«
    Cohen starrte ihn einen Moment schweigend an, dann seufzte er. »Wenn es so ist, dann másel-tow. Und sei sehr vorsichtig.«
    »Danke. Ich werde deinen Rat beherzigen.«
    Cohen stand auf und grinste breit. »Genug Trübsal geblasen. Das Leben ist zu kurz. Komm, ich muss dir etwas zeigen.« Er schloss einen großen Safe auf und holte ein Tablett heraus, auf dem dünne weiße Umschläge lagen, aus denen er einen auswählte. »Du wirst sehen, dass er an Schönheit seinesgleichen sucht.« Vorsichtig öffnete er den Umschlag. Mit einer Pinzette nahm er einen großen Stein heraus und ließ ihn in MacLeans Hand fallen.
    MacLean schnappte nach Luft. Die kleinen Steine aus Arkansas waren schäbige Granitkiesel verglichen mit dem feurigen Brillanten, der in seiner Hand rosafarben funkelte. Das gemeinsame Werk von Gottes Schöpfung und menschlichem Fleiß. Dieser Stein übertraf alles, was er bisher an Diamanten oder anderen Edelsteinen gesehen hatte, selbst den hochfeinen weißen, lupenreinen Stein in Claires Verlobungsring, der eine sechsstellige Summe gekostet hatte. MacLean hielt den Edelstein ins Licht und bewegte ihn ehrfürchtig zwischen zwei Fingern. Lichtstrahlen in Rosa, Tiefrot und Blutrot schössen durch den Stein und ließen ihn vor seinen Augen tanzen.
    Cohen lächelte zufrieden. »Ein Dreißigkaräter in Brillantschliff aus der Argyle-Mine in Australien. Vollkommen lupenrein. Einer der seltensten Diamanten der Welt. Gestern erst habe ich ihn vom Schleifer aus Antwerpen zurückbekommen.«
    MacLean starrte den edlen Stein atemlos und schweigend an; dann zwang er sich, den Blick davon loszureißen. Er streckte die Hand aus, um den Stein Cohen zurückzugeben. Doch der schloss MacLeans Hand über dem Diamanten. »Ich habe doch gesagt, ich würde dir und Claire ein Hochzeitsgeschenk machen, wenn ich etwas fände, das eurer wert ist.« Nun beugte er sich weit vor. »Für dich und Claire, Maximillian.« Er sah MacLean unverwandt in die Augen. »Und das wünsche ich dir für eure Ehe und alle deine Unternehmungen, besonders

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