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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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heran und kam schlitternd wenige Zentimeter hinter dem Sedan zum Stehen. Der Sheriff sprang heraus und rannte zu den FBI-Agenten.
    »Was ist hier los?«, wollte Sheriff Boone wissen. »Wer sind Sie?«
    Der kleinere Agent zeigte seine Marke vor. »FBI. Wir verhaften diesen Mann wegen Mordes an Theodore Osage.«
    Boone studierte die Marke sorgfältig, dann spie er einen Strahl Tabaksaft auf den Boden. »Den Teufel werdet ihr tun!«
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht ganz, Sheriff.
    Dieser Mann hat den Bewohner dieses Hauses erschossen.« Der FBI-Agent zeigte mit dem Finger über die Schulter. »Er steht unter Arrest.«
    Boone kam nun so nahe heran, dass sein Schmerbauch den Agenten streifte. »Ich glaube, Sie verstehen nicht.« Belehrend fuhr er mit dem Zeigefinger unter der Nase des anderen her. »Mir ist es scheißegal, ob der Kerl der größte Massenmörder seit Sherman ist. Ihr befindet euch in meinem Distrikt, und da habt ihr Jungs vom FBI überhaupt nichts zu sagen. Verarsch mich nicht, Sohn. Ich hab vielleicht keine starke Polizeimacht hinter mir, aber ich bin kein dummes Landei. Dieser Mord wurde in Macon Grove begangen. Ich will keinen Ärger mit dem FBI, aber solange Richter Thompson diesen Fall nicht vors Bezirksgericht bringt, bleibt dieser Mann hier in Macon Grove.«
    »Jetzt hören Sie mal...«
    »Haben Sie's immer noch nicht kapiert?« Boone ließ seine Hand wie zufällig auf dem Colt ruhen, dessen Griff mit Perlmutt eingelegt war. Es war ein .45er, ein Erbstück seiner Familie. Als er aus dem Haus gestürmt war, hatte er sich die erstbeste Waffe geschnappt, die ihm in die Finger kam. Boone hatte den Colt noch nie benutzt und fragte sich nun, ob er überhaupt geladen war.
    Der kleinere der beiden FBI-Männer lief rot an und gestikulierte wild. Er sah aus, als wollte er Boone an die Kehle, doch sein Partner hielt ihn zurück.
    »Wie Sie wollen, Sheriff.« Der große ging zum Wagen und nahm Wenzel die Handschellen ab. Der massierte seine schmerzenden Gelenke. Die Agenten stiegen in ihren Wagen. Der große ließ die Scheibe herunter und starrte Boone scharf in die Augen. »Ich sag es Ihnen besser gleich, Sheriff.
    Sie haben sich gerade in eine Bundesermittlung eingemischt, für die allein das FBI zuständig ist. Das ist nach Bundesrecht strafbar.«
    »Werde ich verhaftet? Mann, dann kann ich ja endlich mal Urlaub machen.« Boone spie einen braunen Strahl Tabaksaft auf das Vorderrad des Wagens, als wollte er seine Worte auf diese Weise unterstreichen.
    Der kleinere Agent verfluchte sämtliche Vorfahren des Sheriffs, dann schoss das Auto in einer Staubwolke davon.
    »Und dein Vetter wird dir auch keinen Vorteil bei Richter Thompson verschaffen!« Boone bedeutete Wenzel, auf dem Rücksitz des Streifenwagens Platz zu nehmen. Dann rief er über Funk seinen Deputy.
    »Was sollte das bedeuten, Sheriff? Warum glaubt das FBI, ich hätte Osage getötet? Er war schon tot, als ich herkam. Das schwöre ich. Es war genau so, wie ich es dem Notruf gesagt habe. Was hat das FBI überhaupt mit der Sache zu tun?« Die Worte sprudelten aus ihm hervor wie ein Wildbach. »Theodore war mein Freund, Sheriff.
    Warum sollte ich ihn umbringen?« Wenzel wischte sich die Tränen ab.
    »Ich glaube Ihnen ja.« Boone drehte sich um und schaute Wenzel an. Er hatte ihn bereits in der vergangenen Woche kennen gelernt und sich überzeugen können, dass der Mann in Ordnung war. »Aber eins würde ich gern mal wissen: Haben Sie das heute Nachmittag wirklich ernst gemeint? Dass die Bundesbehörden was dagegen haben, dass Ihr Boss hier bei uns eine Mine aufmacht? Hat der Bund sich wirklich eingemischt?«
    Wenzel schaute auf und rieb sich die blutunterlaufenen Augen. »Ja. Warum fragen Sie?«
    »Naja, ich weiß nicht, was für Erfahrungen Sie mit dem FBI gemacht haben. Aber trotz allem, was die in Hollywood uns immer weismachen wollen, platzt das FBI nicht einfach in ein Farmhaus in Arkansas, verhaftet einen Mann ohne Angabe von Gründen und will ihn ins Bundesgefängnis verfrachten. Ich bin nicht Columbo, aber eins kann ich Ihnen flüstern: Diese Jungs waren wirklich vom FBI. Die Marken waren echt. Aber ich will verdammt sein, wenn die sich an die übliche Vorgehensweise des FBI gehalten haben.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«      
    »Irgendjemand, der verdammt mächtig ist, will euch daran hindern, diese Mine zu errichten.«
    »Die kannten sogar meinen Namen.«
    Boone schaute ihn verblüfft an. »Was?«
    »Diese FBI-Leute kannten meinen

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