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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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hat eine Einführung des Professors, die Sie womöglich très intéressant finden werden.« Monet beugte sich über den Tisch und holte einen Ausdruck aus dem braunen Umschlag. »Lesen Sie bitte die Zeile, die ich gelb markiert habe.«
    »« Arkansas zeigt eine faszinierende geologische Matrix »«, las Carlton laut, »« in der es sowohl eine besonders hohe Konzentration an Kimberlit-Pipes gibt als auch eine Topografie, die den Abbau vereinfachen würde. Der Ertrag ist nicht abzuschätzen »« Carlton blickte verblüfft auf.
    »Schauen Sie mal, was unten auf der Seite steht.«
    Carlton tat es: Dort fand er den Namen Dr. Galloway und den Ort, wo er das Buch geschrieben hatte: Murfreesboro, Arkansas, 1920. »Also ist es wahr. Es hat dort wirklich eine Diamantenmine gegeben. Und jetzt existiert sie nicht mehr. Dank Nicholas Waterboer.«
    Monet senkte den Kopf. »Und nun ergibt alles einen Sinn. Alle Verweise auf diese Mine sind gelöscht worden. Galloway hat dieses Buch vermutlich geschrieben, bevor er es mit Waterboer zu tun bekam. Bevor die Mine geschlossen wurde - und zu diesem Zeitpunkt war es zu spät, ein Buch aus dem Verkehr zu ziehen, das schon veröffentlicht und an Universitäten in aller Welt geschickt worden war. Wer immer diese Sache vertuscht hat, konnte nicht alle Exemplare vernichten, da sie an andere Länder gegangen waren. Und offenbar hatten sie nicht vorausgesehen, dass man eines Tages mit Computern nach Büchern suchen würde.«
    »Aber wie hätte Waterboer so etwas schaffen können?«
    »Es ist eine grosse entreprise.«
    »So groß auch wieder nicht, jedenfalls nicht in den Vereinigten Staaten. Und nicht 1920. Damals hätte Waterboer keine Bücher aus den USA fortschaffen können, ohne dass es jemand gemerkt hätte. Dazu hätte Waterboer sehr viel Hilfe gebraucht. Verdammt viel mehr Hilfe als die, die eine New Yorker Anwaltskanzlei ihm bieten kann. Nur eine Organisation ist mächtig und dauerhaft genug, um so brisante Informationen beiseite zu schaffen und sie dann unter Verschluss zu halten.«
    Monet drückte seine Gitane aus, schaute zu Carlton auf und hüllte ihn in eine Rauchwolke. »Le gouvernement.«
    »Genau. Die Frage ist nur, wer in der Regierung?«
    Die Empfangsdame im Erdgeschoss teilte Carlton mit, dass Mazursky auf dem Weg in den Senat sei. Vor fünf Minuten sei er losgegangen. Ja, er habe vermutlich die U-Bahn genommen. Immerhin schneite es noch stark.
    Zerknittert und unrasiert stieg Carlton aus der Senat-Untergrundbahn und rannte zum Fahrstuhl. Seine Eile erregte den Verdacht eines dicken Sicherheitsmannes, der zur Wachtruppe des Capitols gehörte. »He, Sie! Kommen Sie sofort zurück!« Da der Wachmann keine Antwort bekam, setzte er Carlton nach.
    Der kämpfte sich die Treppe zum Fahrstuhl hoch, zwängte sich zwischen Beratern, Lobbyisten und Ausschussmitgliedern durch, die alle ihren jeweiligen gesetzgebenden Versammlungen zustrebten. Der Wachmann rannte wie ein Verrückter, um Carlton zu fangen, wurde jedoch durch seinen Bierbauch in der Menge behindert. »Haltet ihn auf!«, rief er laut.
    Als der Fahrstuhl hielt, sah Carlton sich im Erdgeschoss um.
    Fast jeder war in Marineblau und Grau gekleidet. Da erblickte er Mazursky ein paar Schritte voraus und stürzte ihm nach. Der aufmerksame Wachmann war ihm immer noch auf den Fersen.
    »David!«
    Mazursky fuhr herum und sah, wie der unrasierte Carlton auf ihn zueilte, dicht gefolgt von einem wütenden Wachmann.
    »He!« Endlich gelang es dem korpulenten Wächter, Carltons Arm mit seiner fleischigen Hand zu packen. »Wo willst du hin, Freundchen?« Er rang nach Luft.
    Carlton, der ebenfalls keuchte, griff in seine Tasche und zeigte sein silbernes Abzeichen. »Justizministerium. Das hier ist dienstlich.«
    Der Wachmann ließ ihn los. »Tut mir Leid, Sir. Sie hätten doch einfach Ihren ID vorzeigen können. Haben mir 'nen Schreck eingejagt. Man weiß ja nie, ob es ein Terrorist ist.«
    »Meine Güte, Pat. Was ist denn? Sie machen ja einen Aufstand hier.« Mazursky warf den Vorbeigehenden ein verzeihendes Lächeln zu.
    Carlton keuchte immer noch und brachte sein Anliegen in kurzen, abgehackten Sätzen hervor. »Die jüngsten Berichte. Von denen Sie mir heute Morgen erzählt haben. Wo steht, dass es überhaupt keine Diamanten in Arkansas gibt. Wer hat die verfasst?«
    »Was...«
    »Diese Berichte. Wer hat die verfasst?«
    »Die USGS, denke ich. Warum?«
    »Das Amt für geologische Aufnahmen hat die vorläufigen Berichte

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