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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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versöhnlicherer Stimme zu Tremain. »Wenn alle das glauben.«
    Tremain entspannte sich ein wenig. »Das tun alle.«
    »Nun, dann lass uns hineingehen und Kaffee machen. Ich könnte einen brauchen. Ich habe Kopfschmerzen. Und wir werden morgen frühzeitig anfangen müssen …« Er blieb stehen und sah Tremain an. »Du wirst doch helfen, nicht? Das gehört auch dazu, oder?«
    »Äh … ja, Sir.«
    Gardener nickte. Er sah einen Augenblick zum Schuppen, und im schwindenden Tageslicht konnte er das in die schmalen Ritzen zwischen den Brettern eintätowierte gleißende Grün erkennen. Einen Augenblick verharrte sein Traum fast innerhalb seiner Reichweite – todbringende Schuster, die in diesem grünen Leuchten drauflos hämmerten. Er hatte das Leuchten noch nie vorher so hell gesehen, und als Tremain gleichfalls hinüberschaute, stellte er fest, dass dieser den Blick voller Unbehagen schnell wieder abwandte.
    Nicht ganz zufällig kam Gardener der Text eines alten Songs in den Sinn und verschwand dann wieder:
    Don’t know what they’re doing, but they laugh a lot behind the green door … green door, what’s that secret you’re keepin’?
    Dann war da ein Geräusch. Leise … rhythmisch … überhaupt nicht identifizierbar … aber irgendwie unangenehm.
    Sie waren beide stehen geblieben. Jetzt ging Gardener weiter auf das Haus zu. Tremain folgte ihm dankbar.
    »Gut«, sagte Gardener, als wäre die Unterhaltung überhaupt nicht unterbrochen worden. »Ich kann Hilfe brauchen.
Bobbi meint, wir würden in etwa zwei Wochen auf eine Art Luke oder so etwas stoßen … dass wir dann ins Innere könnten.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Tremain, ohne zu zögern.
    »Aber da haben wir zu zweit daran gearbeitet.«
    »Oh, es wird immer jemand bei Ihnen sein«, sagte Tremain und lächelte freundlich. Gardener lief es kalt den Rücken hinunter.
    »Ach?«
    »Ja. Worauf Sie sich verlassen können!«
    »Bis Bobbi zurückkommt.«
    »Bis dahin«, stimmte Tremain zu.
    Aber er glaubt, dass Bobbi nicht zurückkommen wird. Niemals.
    »Komm«, sagte er. »Kaffee. Und dann vielleicht was zu futtern.«
    »Hört sich gut an.«
    Sie gingen nach drinnen und ließen den Schuppen allein in der zunehmenden Dunkelheit klatschen und murmeln. Als die Sonne unterging, wurde das Grün zwischen den Brettern heller und heller und heller. Eine Grille sprang in die leuchtende Spur, die aus einer der Ritzen auf die Erde fiel, und war auf der Stelle tot.

Kapitel zehn
Ein Tagebuch: Die Stadt, Schluss
    1
    Donnerstag, 28. Juli:
    Butch Dugan erwachte in der Nacht genau um fünf nach drei in seinem Bett in Derry. Er warf die Decke zurück und schwang die Füße auf den Boden. Seine Augen waren groß und benommen, sein Gesicht aufgedunsen vom Schlaf. Die Kleidung, die er am Vortag während der Fahrt nach Haven mit dem alten Mann angehabt hatte, lag auf dem Stuhl bei seinem kleinen Schreibtisch. In der Brusttasche seines Hemdes steckte ein Kugelschreiber. Er brauchte diesen Kugelschreiber. Das schien der einzige klare Gedanke zu sein, den sein Verstand zuließ.
    Er stand auf, ging zum Stuhl, nahm den Kugelschreiber, warf das Hemd auf den Boden, setzte sich und saß dann einige Augenblicke lang nur da, starrte in die Dunkelheit und wartete auf den nächsten Gedanken.
    Butch war in Andersons Schuppen gegangen, aber sehr wenig von ihm war wieder herausgekommen. Er wirkte wie geschrumpft, verändert. Er konnte sich an überhaupt nichts deutlich erinnern. Wenn man ihn danach gefragt hätte, hätte er seinen eigenen zweiten Vornamen nicht nennen können, und er konnte sich nicht daran erinnern, dass er in dem Cherokee, den Hillman gemietet hatte, zur Stadtgrenze Haven-Troy gefahren worden war und dass er sich hinter das Lenkrad gesetzt hatte, nachdem Adley McKeen
ausgestiegen und zu Kyle Archinbourgs Cadillac zurückgegangen war. Er erinnerte sich auch nicht, nach Derry zurückgefahren zu sein. Und doch war das alles geschehen.
    Er hatte den Cherokee vor dem Haus geparkt, in dem der alte Mann wohnte, hatte ihn abgeschlossen und war dann in sein eigenes Auto gestiegen. Zwei Blocks weiter hatte er lange genug angehalten, um die Schlüssel des Jeeps in einen Gully zu werfen.
    Er war anschließend direkt zu Bett gegangen und hatte geschlafen, bis der in seinem Verstand eingebaute Wecker geklingelt hatte.
    Jetzt wurde ein neuer Schalter gedrückt. Butch blinzelte ein – oder zweimal, zog eine Schublade auf und holte einen Notizblock heraus. Er schrieb:
    Dienstagabend habe ich den

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