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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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du solltest nicht hier draußen sein.«
    »Ich weiß, ich sehe müde aus«, sagte Bobbi, »und ich trage eine Menge Zeug, wie du schon festgestellt hast. Du hattest recht – ich habe mich überarbeitet und hatte so etwas wie einen vollkommenen körperlichen Zusammenbruch.«
    Bockmist, dachte Gardener, aber er verbarg den Gedanken unter weißem Rauschen, damit Bobbi ihn nicht lesen
konnte – das allerdings tat er kaum bewusst. Dieses Verheimlichen wurde ihm jetzt zur zweiten Natur.
    »Die Behandlung war … radikal. Sie brachte einige oberflächliche Hautprobleme und Haarausfall mit sich. Aber es wird nachwachsen.«
    »Oh«, sagte Gardener und dachte: Du kannst immer noch nicht lügen, Bobbi. »Nun, es freut mich, dass es dir wieder besser geht. Aber vielleicht solltest du dir ein paar Tage freinehmen, die Füße hochlegen …«
    »Nein«, sagte Bobbi leise. »Die Zeit für die letzte Anstrengung ist gekommen, Gard. Wir sind fast da. Wir beide haben es angefangen, du und ich …«
    »Nein«, sagte Gardener. » Du hast es angefangen, Bobbi. Du bist buchstäblich darüber gestolpert. Damals, als Peter noch am Leben war. Erinnerst du dich?«
    Als er Peter erwähnte, sah Gardener Leid in Bobbis Augen. Dann war es wieder verschwunden. Sie tat Gards Einwand mit einem Achselzucken ab. »Du warst früh genug hier. Du hast mir das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich nicht hier. Also vollbringen wir es gemeinsam, Gard. Es kann nicht mehr weit bis zur Luke sein, etwa fünfundzwanzig Fuß, schätze ich.«
    Gardener hatte das starke Gefühl, dass sie recht hatte, aber plötzlich war ihm nicht mehr danach, das zuzugeben. In seinem Herzen wurde ein Stachel herumgedreht, und der Schmerz war schlimmer als jeder Kater, den er je gehabt hatte.
    »Wenn du das denkst, dann glaube ich es dir.«
    »Was meinst du, Gard? Noch eine Meile. Wir beide zusammen. «
    Er saß nachdenklich da, sah Bobbi an und stellte wieder fest, wie still, wie beinahe bösartig der Wald war, wenn keine Vögel sangen.

    So würde es sein – so wird es sein –, wenn jemals eines ihrer verdammten Kernkraftwerke durchbrennt. Die Menschen werden schlau genug sein zu verduften – das heißt, wenn sie rechtzeitig gewarnt werden und wenn das Kernkraftwerk, um das es sich handelt, und das NRC genügend Eier in der Hose haben, es ihnen zu sagen –, aber man kann nicht einer Eule oder einem Specht befehlen, das Gebiet zu verlassen. Man kann einer Scharlach-Tangare nicht befehlen, nicht in den Feuerball zu sehen. Also werden ihre Augen schmelzen, und sie werden einfach blind herumflattern, so blind wie Fledermäuse, und gegen Bäume und Hauswände prallen, bis sie verhungern oder sich die Hälse brechen. Ist das ein Raumschiff, Bobbi? Oder ist es ein riesiger Müllbehälter, der schon ein Leck hat? Das hat es, oder nicht? Darum ist es in diesem Wald so still, und darum ist der polyesterüberzogene Vogel dieses Neurologen am Freitag vom Himmel gefallen, nicht?
    »Was meinst du, Gard? Noch eine Meile?«
    Also, wo ist die gute Lösung? Wo ist der ehrenhafte Friede? Läufst du weg? Übergibst du es der amerikanischen Polizei von Dallas, damit sie es gegen die sowjetische Polizei von Dallas einsetzen kann? Was? Was? Irgendwelche neuen Vorschläge, Gard?
    Und plötzlich hatte er einen Einfall … oder einen Hauch von einem Einfall. Aber ein Hauch war besser als nichts.
    Er umarmte Bobbi, und sein Arm log. »Okay. Noch eine Meile.«
    Bobbis Grinsen wurde breiter … dann wich es einem Ausdruck verblüffter Neugier. »Wie viel hat sie dir dagelassen, Gard?«
    »Wie viel hat wer mir gelassen?«
    »Die Zahnfee«, sagte Bobbi. »Jetzt hast du auch einen verloren. Direkt hier vorn.«

    Erschrocken und ein wenig ängstlich hob Gard die Hand zum Mund. Eindeutig, da war eine Lücke, wo gestern noch ein Schneidezahn gesessen hatte.
    Also hatte es angefangen. Nachdem er einen ganzen Monat im Schatten dieses Dinges gearbeitet hatte, hatte er törichterweise angenommen, dass er immun war, aber dem war nicht so. Es hatte angefangen; er war auf dem besten Weg, ebenfalls Neu und Verbessert zu werden.
    Auf bestem Weg zu »werden«.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ist mir gar nicht aufgefallen«, sagte er.
    »Spürst du einen Unterschied?«
    »Nein«, sagte Gardener wahrheitsgemäß. »Jedenfalls noch nicht. Was meinst du, möchtest du etwas arbeiten?«
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Bobbi. »Mit diesem Arm …«
    »Du kannst die Schläuche überprüfen und mir sagen, ob sich

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