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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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der Grube erreicht hatte, schaltete sich der Motor automatisch ab.
    Bobbi drehte sich zu ihm um. Sie lächelte, aber ihre Augen waren wachsam. »Na also«, sagte sie. »Funktioniert einwandfrei.«

    »Das ist unglaublich«, sagte Gardener. Sein Blick war ständig zwischen Bobbi und dem Electrolux hin und her gewandert, während das Kabel die Knöpfe bedient hatte. Bobbi hatte nicht mit dem Radio gestikuliert, wie Freeman Moss es mit seinem Walkie – Talkie getan hatte, aber Gardener war ihr konzentriertes Stirnrunzeln nicht entgangen, ebenso wenig der kurze Augenaufschlag, bevor das Koaxialkabel vom schwarzen Knopf zum roten geglitten war.
    Sieht wie ein mechanischer Dackel aus, etwas aus diesen ewig niedlichen SF – Bildern von Kelly Freas. So sieht es aus, aber es ist kein Roboter, eigentlich nicht. Es hat kein Gehirn. Bobbi ist sein Gehirn … und sie möchte, dass ich das weiß.
    Im Schuppen, an der Wand aufgereiht, hatten viele solcher umgebauter Geräte gestanden. Das eine, auf den seine Erinnerung sich nun einzuschießen versuchte, war die Waschmaschine mit der Bumerangantenne obendrauf.
    Der Schuppen. Das warf eine verdammt interessante Frage auf. Gardener machte den Mund auf, um sie zu stellen – schloss ihn dann aber wieder und versuchte gleichzeitig, den Schirm um seine Gedanken zu verstärken, so gut er konnte. Er fühlte sich wie ein Mann, der beim Betrachten des schönen Sonnenuntergangs um ein Haar über den Rand eines tausend Fuß tiefen Abgrunds hinausgetreten wäre.
    Es ist niemand zu Hause – jedenfalls nicht, dass ich wüsste – , und der Schuppen ist von außen mit einem Vorhängeschloss versperrt. Also wie ist Fido der Staubsauger da herausgekommen?
    Er hätte diese Frage wirklich um Haaresbreite ausgesprochen, als ihm einfiel, dass Bobbi nicht erwähnt hatte, woher der Electrolux gekommen war. Gard konnte plötzlich seinen eigenen Schweiß riechen, sauer und übel.

    Er sah zu Bobbi und stellte fest, dass Bobbi ihn mit diesem leicht gereizten Lächeln betrachtete, welches bedeutete, dass sie wusste, dass Gardener etwas dachte … aber nicht, was.
    »Woher kommt das Ding eigentlich?«, fragte Gardener.
    »Oh … es stand herum.« Bobbi winkte vage mit der Hand. »Wichtig ist, es funktioniert. So viel zu der unerwarteten Verzögerung. Sollen wir anfangen?«
    »In Ordnung. Ich hoffe nur, die Batterien dieses Dings geben nicht den Geist auf, so lange wir dort unten sind.«
    » Ich bin seine Batterie«, sagte sie. »Solange mit mir alles in Ordnung ist, kommst du auch wieder nach oben, Gard. Okay?«
    Deine Versicherungspolice. Ja, ich glaube, ich habe verstanden.
    »Okay«, sagte er.
    Sie gingen zur Grube. Bobbi fuhr als Erste mit der Schlinge hinunter, während das Kabel, das sich von der Seite des Electrolux erhob, die Knöpfe betätigte. Die Schlinge kam zurück nach oben, und Gardener stieg hinein und hielt sich am Seil fest, als sie begann, wieder nach unten zu fahren.
    Gardener warf noch einen letzten Blick auf den alten Electrolux und dachte erneut: Wie zum Teufel ist er da herausgekommen?
    Dann sank er in die Düsterkeit der Grube und den klammen, mineralischen Geruch nassen Gesteins hinab, während links von ihm die Hülle des Schiffs nach oben glitt wie die Fassade eines Wolkenkratzers ohne Fenster.
    4
    Gard trat aus der Schlinge. Er und Bobbi standen Schulter an Schulter vor der kreisförmigen Rille der Luke, die die Form eines großen Bullauges hatte. Gardener war es fast unmöglich, den Blick von dem eingestanzten Symbol abzuwenden. Er erinnerte sich an etwas aus seiner frühesten Kindheit. In dem Vorort von Portland, in dem er aufgewachsen war, war Diphtherie ausgebrochen. Zwei Kinder waren daran gestorben, und das Gesundheitsamt hatte eine Quarantäne verhängt. Er erinnerte sich, wie er zur Stadtbücherei gegangen war, fest an der Hand seiner Mutter, und dabei an Häusern vorbeikam, an deren Eingangstüren Schilder angebracht worden waren, alle mit demselben Wort in dicken schwarzen Buchstaben. Er fragte sie, was das bedeutete, und sie sagte, es bedeute, dass in dem Haus eine Krankheit war. Es war ein gutes Wort, sagte sie, denn es warnte die Leute, nicht hineinzugehen. Wenn sie es täten, sagte sie, konnten sie sich die Krankheit holen und weiterverbreiten.
    » Bist du wirklich bereit?«, fragte Bobbi und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Was bedeutet das?« Er deutete auf das Symbol auf der Luke.
    »Burma – Shave.« Bobbi lächelte nicht. » Bist du es?«
    »Nein … aber ich

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