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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Würdest du plötzlich das Interesse verlieren?« Jake schüttelte den Kopf. »Ich bin deinetwegen zurückgekommen, Jane. Nicht wegen des schönen Traums von einem Manuskript, das wahrscheinlich überhaupt nicht existiert.« Sie hätte ihm gerne geglaubt. Aber er hatte ihr zu sehr wehgetan, als dass sich das so einfach machen ließ. »Warum sollte ich es nochmal versuchen wollen?«, sagte sie traurig. »Du hast mich verletzt, hast mich belogen und verlassen.« »Ich weiß, ich verdiene es nicht, noch einmal eine Chance zu bekommen, aber ich liebe dich, Jane.« »Arbeitest du noch für sie?«
    »Caroline? Ja. Ich hab keine andere Wahl, ich brauche ja eine Arbeit. Aber ich werde mich nach etwas anderem umsehen.« Er zuckte die Schultern. »Ich war einfach ein Idiot. Jane, bitte, gib mir noch eine Chance.«
    Jetzt war es an ihr, wegzusehen, um seinem forschenden Blick zu entgehen. »Ich bin noch nicht soweit, Jake«, sagte sie langsam. »Aber vielleicht können wir uns nochmal treffen, wenn du ein paar Tage hier bist.« Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Vorausgesetzt, dass du aufhörst, hinter mir herzuspionieren.« »Okay, abgemacht. Wie wär's mit Lunch?« »Ich kann nicht. Hab zu tun.« »Morgen?«
    Nachdem er noch kurz auf sie eingeredet hatte, stimmte Jane zu, ihn zum Lunch in seinem Hotel zu treffen. Als er aufstand, um zu gehen, beugte er sich über sie und küsste sie aufs Haar. Ein Kribbeln durchlief sie von Kopf bis Fuß. »Bis morgen«, sagte er. Dann war er fort und ließ sie grübelnd zurück.
    Tenille untersuchte den Inhalt der Einkaufstüte und äußerte schließlich Zufriedenheit. »Danke«, sagte sie. »Ich zahl dir's zurück, wenn ich kann.«
    »Nicht nötig«, sagte Jane. »Sagen wir, es ist ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Also, wie geht's dir?« Tenille nahm eines der Taschenbücher, die Jane vom Supermarkt mitgebracht hatte. »Eigentlich ist mir einfach wahnsinnig langweilig. Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich auf die hier freue.«
    »Ich bring dir noch welche vom Haus mit. Meine Bücher sind fast alle in London, aber mein Dad hat eine große Sammlung alter Krimis, wenn du die magst?« »Hab nie welche gelesen. Könnt es mal probieren, denk ich.«
    Jane setzte sich auf die Bank neben ihr. »Ich hab nachgedacht«, sagte sie. »Wie würdest du es finden, wenn ich deinen Dad anrufen und ihm die Situation erklären würde?« Tenille saß mit finsterem Blick da. »Ich will nicht, dass er denkt, du schlägst ihm vor, sich zu stellen.«
    »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Na ja, das solltest du aber. Genauso wie ich mich hinter ihn stelle, hält er zu mir. Ich will nicht, dass er sich meinetwegen den Bullen stellt.«
    »Ich hab nur gedacht, er könnte vielleicht einige Ideen beisteuern, wie wir dich aus diesem Schlamassel rausholen könnten. Er hat mehr Erfahrung mit der Polizei als wir, vielleicht fällt ihm etwas ein. Außerdem sollte er wissen, dass ich keine Bedrohung für ihn bin.«
    Tenille war skeptisch. »Vielleicht. Aber wie würdest du mit ihm Kontakt aufnehmen? Ich hab keine Telefonnummer.« »Mir wird schon was einfallen«, sagte Jane, allerdings war ihr Kopf im Moment total leer.
    »Vielleicht könnte deine verrückte Nachbarin ihm etwas ausrichten.«
    »Mrs. Gallagher?« Jane war verblüfft. »Warum gerade sie?«
    Tenille schien etwas zu verschweigen. »Ich denke einfach, sie würde uns helfen, weiter nichts. Sie ist immer nett gewesen, weißt du, was ich meine?«
    »Ich werde darüber nachdenken.« Jane stand auf. »Okay, ich muss gehen. Dan wird gleich vom Cottage zurück sein, und wir müssen nach Grasmere fahren. Oh, übrigens, du hattest Recht. Jake ist hier. Und er hat hinter mir herspioniert. Er sagte, er hätte sicher sein wollen, mit mir allein reden zu können, deshalb sei er mir gefolgt.« Tenille sah sie missmutig an. »Ich hab dir doch gesagt, er hat nichts Gutes im Sinn. Was will er denn?« »Er will, dass wir uns wieder vertragen.« »Sag, dass du das nicht tust. Du bist viel zu gut für ihn. Ich hab gesehen, wie du dich aufgeregt hast, als er abgehauen ist. Niemand, der dich wirklich mag, würde dich so behandeln. Ich sag dir, Jane, du solltest ihm einfach erklären, er soll sich dorthin verziehen, wo er hergekommen ist.« Jane musste über Tenilles Ernsthaftigkeit lächeln. Manchmal konnte man kaum glauben, dass dieses Mädchen erst dreizehn Jahre alt war. »Ich danke dir, dass du dich sorgst. Und ich werde vorsichtig sein, das verspreche ich

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