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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Kollege, Dan Seabourne.« Jimmy spürte, wie er rot wurde, und hoffte, dass Rigston es seinem Ärger zuschreiben würde.
    »Wie kommen Sie darauf, dass sie Opfer sind?«, fragte Rigston.
    »Jemand klaut ihnen die Ergebnisse ihrer Arbeit. Und lässt Jane wie den Bösewicht des Stücks dastehen. Sie sollten sie heranziehen, Ihnen zu helfen, und ihr nicht unterstellen, sie sei ein Teil des Problems.«
    »Jimmy«, sagte seine Mutter warnend. »Ewan macht doch nur seine Arbeit.«
    »Tatsächlich? Warum muss ich mich dann um Jenny kümmern? Wenn er den Verstand einsetzen würde, den ihm der liebe Gott gegeben hat, würde er sich von Jane die Liste geben lassen und dafür sorgen, dass nicht nochmal jemand stirbt.«
    »Sie haben mir nicht zu sagen, wie ich meine Arbeit machen soll, Jimmy.«
    »Jemand muss es tun«, erwiderte Jimmy verächtlich. »Wenn Jane nicht wäre, würde Jenny in ihrem Häuschen sitzen und warten, bis der Mörder auftaucht. Also, wenn Sie mich entschuldigen, ich muss ihr einen Drink bringen.« Er wandte sich um und sah Jenny auf der Schwelle stehen und ihm zum ersten Mal an diesem Tag zulächeln.
    »Gut gesagt, Junge. Ich hätte mehr von Ihnen erwartet, Ewan Rigston. Wenn Jimmy nicht wäre, könnte ich tot in meinem Bett liegen. Es ist Zeit, dass Sie dem Unsinn ein Ende machen. Also, Jimmy, wie wär's, meinst du, du könntest mir das Zimmer zeigen?«
    Tenille lag mit sich selbst im Streit. Sie hatte auf ihren Ausflügen in letzter Zeit zwei große Schocks erlitten und wollte keinen dritten erleben. Aber sie glaubte, Jane immer noch etwas dafür schuldig zu sein, dass sie sich um alles kümmerte. Außerdem konnte sie das ständige Eingesperrtsein nicht mehr ertragen. Wenn sie also sowieso rausging, machte es da nicht Sinn, gleichzeitig etwas Nützliches zu tun? Und wie groß war schon die Chance, zwei Nächte hintereinander Einbrecher zu treffen?
    Letzten Endes wurde ihr die Entscheidung abgenommen. Sie hatte sich daran gewöhnt, zu anderen Zeiten zu schlafen als mitten in der Nacht, und jetzt ließ der Schlaf auf sich warten. Sie gab es kurz vor Mitternacht auf, sich hin und her zu werfen, und machte sich nach Coniston auf den Weg. Copperhead Cottage zu finden dauerte eine Weile, aber sie war erleichtert, zu sehen, dass es keine Nachbarn in der Nähe gab, besonders als sie merkte, dass es nicht einfach sein würde, hineinzukommen. Nach einigen zeitaufwendigen Versuchen, die Schlösser vorne und hinten zu knacken, gab sie es schließlich auf. Alle Fenster waren verschlossen. Sie ging wieder um das Haus herum, suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, hineinzukommen, und war schon kurz davor, aufzugeben.
    Es war eine Katze, die ihr den Weg wies. Eine langhaarige weiße Katze kam aus dem Gebüsch gelaufen, sprang auf eine Gartenbank und von dort auf das Dach einer Hütte, die an das Giebelende angebaut war. Die Katze lief über die Schieferplatten auf einen Fenstersims. Als sie nach drinnen verschwand, wurde Tenille klar, dass das Fenster ein paar Zentimeter offen war. Sie stieg auf die Lehne der Bank und hielt sich an der Dachrinne fest. Die Bank wackelte, hielt aber ihrem Gewicht stand. Beim dritten Versuch gelang es ihr, sich auf das Dach hochzuziehen, dann kroch sie, leise vor sich hin fluchend, behutsam über die glatten Schieferplatten. Als sie das Fenster erreichte, hielt sie sich am Sims fest, als wäre es ein Rettungsgürtel auf stürmischer See. Sie spähte hinein, denn sie wollte das Fenster nicht hochschieben, falls es das Schlafzimmer einer alten Frau war. Viel konnte sie nicht sehen, aber genug, um zu wissen, dass der Raum leer war; eine unbezogene Matratze auf einem eisernen Bettgestell war der einzige Hinweis darauf, dass früher einmal jemand in diesem Raum geschlafen hatte. Sie stützte sich am Dach ab und drückte das Fenster nach oben. Es quietschte und knarrte, aber nicht so laut, dass sie ausflippte. Tenille rutschte über den Fenstersims und landete weich auf einem mit Teppich belegten Boden. Vorsichtig ging sie durchs Zimmer und stolperte fast über die weiße Katze, die sich schnurrend an ihre Beine schmiegte. Auf dem Treppenabsatz saßen noch mehr Katzen, deren gelbe Augen leuchteten. In der Luft lag ein schwacher Geruch von Katzenpisse und altem Fleisch. Zu ihrer Überraschung standen alle Türen des Stockwerks offen, und sie sah, dass in keinem Zimmer die Vorhänge vorgezogen waren. Ein schneller Rundgang im oberen und unteren Stockwerk zeigte, dass das Haus leer war. Sie

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