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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Maultier«, sagte Jimmy und ging auf dem Weg vor Copperhead Cottage auf und ab. »Sie rührt sich nicht von der Stelle. Sie will ihre Katzen nicht allein lassen, sie tut kein Auge zu, wenn sie nicht in ihrem eigenen Bett schläft, sie ist nicht gern unter Fremden - und so geht das weiter. Ich will sie nicht erschrecken und dadurch aus ihrem eigenen Haus vertreiben, aber ich weiß nicht, was ich sonst noch versuchen kann.«
    Jane starrte, das Handy am Ohr, aus ihrem Schlafzimmerfenster. »Bleib doch einfach über Nacht im Cottage. So ist sie sicher, ohne dass sie ihr Haus verlassen muss.« Jimmy stöhnte: »Ich dachte, du magst mich. Sie ist ein verflixter Albtraum.«
    »Ich weiß. Ich hab sie ja kennen gelernt.« Jane kam plötzlich ein unheimlicher Gedanke. Jemand, der so kaltblütig war, dass er vier Menschen umgebracht hatte, würde sich vielleicht von Jimmys Anwesenheit nicht abhalten lassen. Und sie wollte ihn nun wirklich nicht auch noch in Gefahr bringen. Aber sie musste eine Möglichkeit finden, einen Rückzieher zu machen, ohne ihm das Gefühl zu geben, dass seine Männlichkeit angezweifelt wurde. »Allerdings«, sagte sie langsam, »nehme ich an, wenn du dort bleibst, ist das auch keine Garantie für ihre Sicherheit. Du würdest dich ja nicht auf der Schwelle zu ihrem Zimmer zum Schlaf hinlegen wie der getreue Hund Gelert.« »Sehr unwahrscheinlich.«
    »In diesem Fall kann man nichts machen. Du wirst ihr sagen müssen, dass es nicht sicher für sie ist, dort zu bleiben. So lange, bis alles aufgeklärt ist.«
    Jimmy seufzte.
    »Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest. Ich wollte ihr wirklich keine Angst einjagen, weißt du? Trotz all ihrem Geschimpfe ist sie eigentlich nur eine einsame alte Frau, die ihr Heim liebt. Ich will nicht, dass das ein Ort wird, wo sie sich nicht mehr sicher fühlt.« »Ich weiß. Aber lieber verängstigt und in Sicherheit als tot.« »Wünsch mir Glück«, sagte er bedrückt. »Wenn du später nichts von mir hörst, dann weißt du, dass sie mich bei lebendigem Leib aufgefressen hat.«

 
     
     
    Als wir weit genug zwischen den Bäumen waren, wies ich Isabella an, mir das Hemd auszuziehen und in Streifen zu reißen. Nach meiner Anleitung machte sie einen Verband für meine Wunde, der die Blutung zum Stillstand bringen würde. Als das geschehen war, bestand ich darauf tiefer in den Hain mit den Banyanbäumen hineinzugehen. Als wir zum Ausruhen anhielten, sagte ich Isabella, dass die Zeit für uns gekommen sei, Pitcairn zu verlassen. Wir würden dort doch nie in Sicherheit sein, jetzt nicht mehr, wo die Eingeborenen auf den Geschmack gekommen waren, selbst die Macht zu haben. Aber sie legte meine Hand auf ihren gewölbten Leib und erinnerte mich an ihre Umstände. »Du musst gehen, wenn du willst, lieber Mann. Aber ich kann nicht.« Es war nicht zu leugnen, dass ihre Entgegnung zwingend war, und ich wusste, dass sie sicher sein würde, ich hingegen nicht. Meine Kinder würden auch keine Vergeltung zu erleiden haben. Den Tahitianern sind Kinder sehr teuer, und je heller die Haut, desto höher werden sie geschätzt. »Dann hilf mir zum Fuß der Klippe«, sagte ich. Das tat sie, und als wir noch in einiger Entfernung von meinem Versteck waren, verabschiedeten wir uns unter Tränen.
    (Ich wollte nicht, dass sie wusste, wo ich zu finden war. Die Wahrheit, dass man den Eingeborenen nicht trauen konnte, selbst denen nicht, die wir zu unseren eigenen Familien zählten, hatten wir alle durch leidvolle Erfahrung erkannt, und ich wollte sie nicht der Versuchung aussetzen.)

38
    Ewan Rigston war nie Pfadfinder gewesen, aber dennoch war er gern allzeit bereit. Trotz der Dinge, die River gesagt hatte, war er sich in Bezug auf Jane Gresham immer noch nicht schlüssig. Aber er beabsichtigte, gewappnet zu sein, bevor er sie auf ihre Liste ansprach. Und es mussten Vorkehrungen getroffen werden.
    Er musste zu den Häusern der Toten gehen und sie als Tatort behandeln, obwohl etwaige Beweise durch den Notfalleinsatz und das Herumtrampeln der Familienmitglieder bereits zerstört waren. Aber das Team, das die Fingerabdrücke nahm, konnte vielleicht trotzdem Spuren entdecken, die dort nichts zu suchen hatten. Auch mit den Familien musste er sprechen. Oder vielmehr mit der Familie, da die Toten alle zu dem gleichen Clan zu gehören schienen. Er kannte die Clewlows und die Fairfields, die Swains und die Brownriggs. Anständige Leute, hier verwurzelt, die meisten mit Gemeinschaftsgeist. Er hatte nie

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