Das Moor Des Vergessens
Hand. »Das muss ein Irrtum sein.«
Die Frau drückte sich an Allan vorbei und fing an, die Treppe hinaufzugehen. »Bitte, treten Sie zurück, Mrs. Gresham.« Als sie Jane und Judy erreichte, sagte sie: »Bitte, ziehen Sie sich an, Dr. Gresham, ich werde Sie begleiten müssen.« »Das ist ja ungeheuerlich«, rief Judy. »Wie können Sie es wagen, in mein Haus einzudringen und meine Tochter zu verhaften?«
»Bitte, Mrs. Gresham. Wir tun nur unsere Arbeit. Ich rate Ihnen, es nicht noch schwieriger zu machen.« Die Frau kam näher heran und zwang Judy, ohne sie tatsächlich zu berühren, zurückzuweichen und zur Seite zu treten. Sie nahm Jane nicht unsanft am Arm und führte sie nach oben. »Wo ist Ihr Zimmer?«
Jane gewann so weit die Sprache wieder, dass sie sagen konnte: »Das hier.« Sie befreite ihren Arm und ging hinein, wobei sie die Tür offen ließ, damit die Polizistin ihr folgen konnte. Unter ihrem Morgenmantel streifte sie den Schlafanzug ab und zog Jeans und eine Bluse an. »Sie machen einen schrecklichen Fehler«, sagte sie, als sie der Polizistin nach unten folgte.
Ihre Mutter kauerte in den schützenden Armen ihres Vaters, wobei ihr die Tränen über die Wangen rannen. »Es wird schon gut werden«, sagte Jane, kam sich aber hilflos vor. »Das ist alles eine Verwechslung«, fügte sie hinzu. »Was können wir tun?«, fragte ihr Vater bange. »Seht zu, dass ihr euch keine Sorgen macht. Ich werde bald wieder zu Hause sein.« Als sie an ihrer Mutter vorbeiging, drückte sie ihr kurz die Hand.
»Ich hoffe, dass Sie jetzt zufrieden sind«, sagte Jane bitter, als sie durch die Haustür zum wartenden Polizeiauto begleitet wurde. »Wollen Sie hier ein Exempel statuieren? Oder gehört es zu den Vorteilen des Jobs, dass man unschuldige Leute in ihrem eigenen Zuhause terrorisieren kann?« »Seien Sie still«, sagte der Beamte, während er ihren Kopf nach unten drückte, damit sie sich nicht am Türrahmen des Autos stieß. »Sie können den Mund aufreißen, wenn Sie in Keswick sind.«
Die Fahrt dauerte lang genug, dass der Zorn sich in Angst wandeln konnte. Was bedeutete Verabredung zum Einbruch? Es musste etwas mit Tenille zu tun haben, aber was genau? Jane verfluchte sich dafür, dass sie Tenille nichts von dem Angriff auf sie erzählt hatte. Sie hatte sie schützen wollen, aber hätte sie es ihr gesagt, dann hätte es vielleicht den heilsamen Effekt gehabt, sie vom Herumstreifen in der Dunkelheit abzuhalten. Was hatte sie getan? Und wie hing es mit Jane zusammen? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Tenille einem Polizisten erzählt haben könnte, Jane habe gewusst, was sie vorhatte. Es musste eine falsche Beschuldigung sein. Als sie schließlich in das Verhörbüro geführt wurde, bekämpfte Jane ihre Angst mit Selbstgerechtigkeit. Sobald Rigston hereinkam und bevor er auch nur die Chance hatte, sie zu grüßen, ging sie auf Kollisionskurs. »Wie können Sie es wagen, mitten in der Nacht Ihren Sturmtrupp in das Haus meiner Eltern zu schicken«, sagte sie. »Ich kann nicht glauben, dass das, was Sie mir zu sagen haben, nicht bis zu einer vernünftigeren Zeit hätte warten können.« »Sie sind verhaftet, Dr. Gresham«, sagte Rigston sarkastisch. »Wir verhaften Leute nicht, wann es ihnen, sondern dann, wann es uns passt. Und jetzt heben Sie sich, was immer Sie zu sagen haben, für das Tonbandprotokoll auf.« Er schaltete das Gerät ein und setzte sich ihr gegenüber. »Ich möchte einen Anruf machen. Ich habe das Recht auf einen Anruf«, sagte sie.
»Wollen wir uns vorher nicht kurz unterhalten?« »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
»Nein? Wir haben Ihre Freundin Tenille hier in einem Raum weiter vorne. Haben sie auf frischer Tat bei einem Einbruch ertappt. Sie kam gerade aus Jenny Wrights Haus. Die nächste Person auf der Liste, wenn ich mich nicht irre.« Janes Augen weiteten sich. Woher hatte er diese Information? Dann erinnerte sie sich, dass sie den Familienstammbaum mit der Liste River gezeigt hatte. Sie machte den Mund auf, schloss ihn aber wieder.
»Nichts zu sagen? Okay. Machen wir weiter. Wir haben an allen vier der kürzlich in Edith Clewlows Großfamilie Verstorbenen Obduktionen durchführen lassen und haben Grund, zu glauben, dass es verdächtige Umstände gibt.« Jane warf ihm einen wütenden Blick zu, sagte aber nichts. »Wir haben auch die Orte untersucht, wo diese Leute tot aufgefunden wurden. Würden Sie vielleicht gern raten, wessen Fingerabdrücke sich überall fanden?« Er hielt
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