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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Nächstes unternehmen?« Jane bemühte sich, ihre Ungeduld zu verbergen. »Ich würde das Archiv der Grafschaft in Carlisle vorschlagen. Dort sind alle Originalunterlagen der Personenstandsregister auf Papier. Wenn Dorcas für die Online-Version nicht erfasst worden ist, dann sind die Urkunden trotzdem dort. Wenn das nicht klappt, wirst du anfangen müssen, die Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden im St. Catherine's House unten in London zu durchstöbern. Man kann das von professionellen Rechercheuren erledigen lassen. Es ist nicht billig, aber sie sind sehr effizient.«
    »Dafür hab ich schon gesorgt. Einer meiner Kollegen in London sucht dort bereits. Wie steht's mit ihrem Testament? Könnte das online sein?«
    »Es kommt darauf an, wann sie gestorben ist. Vor 1870 hatten Frauen keinen Anspruch auf eigenes Eigentum, und sie hätte deshalb kein Testament machen können. Danach konnten nur verheiratete Frauen ein Testament hinterlassen und selbst dann nur Eigentum vererben, das ihnen persönlich und für ihre eigene und persönliche Nutzung übertragen worden war.« Barbara tätschelte ihren Arm. »Und ich glaube kaum, dass ein Dienstmädchen dazu in der Lage gewesen wäre, meinst du nicht auch, Jane?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber es hätte doch etwas ...« Jane verstummte kläglich.
    »Wenn es etwas gäbe, dann nur unter dem Namen, den sie nach der Heirat trug. Und da wir ihn nicht kennen, kommen wir nicht weiter.« Barbara verließ das Internet mit einer abschließenden Geste. »Ich glaube, es ist das Beste, zu hoffen, dass dein Kollege im St. Catherine's House mehr Glück hat.«
    Jane entging es nie, wenn sie abgewiesen wurde. »Vielen Dank, Mrs. Field. Sie haben mir sehr geholfen.« Drei Minuten später ging sie wieder den Weg nach Hause hoch, entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Dorcas Masons Nachkommen gab es irgendwo da draußen. Sie und Dan würden sie irgendwie gemeinsam aufspüren. Und sobald das gelungen war, würden sie herausfinden, was die Wordsworths mit so großer Entschlossenheit versteckt hielten.
    »Scheißregen. Scheißpampa«, rief Jake Hartnell verzweifelt aus. »Wer fährt denn um zehn Uhr abends mit so einem Dreckstraktor herum? Und alles nur, weil ich ein verdammtes Straßenschild verpasst habe und hier in der hinterletzten Provinz gelandet bin.«
    Völlig unbeeindruckt von seiner Wut fuhr der Traktor mit dreißig Kilometer Geschwindigkeit weiter. Die Straße hatte so viele Kurven, dass Jake kein Überholmanöver riskieren konnte, also fuhr er langsam näher an den Traktor heran, fiel aber gleich wieder zurück, wenn eine neue Ladung Schmutz an seine Windschutzscheibe spritzte. Was auf der Halbinsel Akrotiri vielleicht noch halbwegs lustig hätte sein können, machte ihn in der Dunkelheit mitten im Lake District einfach rasend. »Mein Gott, das ist ja das Letzte hier«, klagte er. »Was machst du bloß hier, Jane? Ich hätte eher gedacht, du bist froh, dem gottverlassenen Kaff entkommen zu sein und dass du nicht bei jeder Gelegenheit hierher zurückläufst. Herrgott nochmal, wie konnte ich bloß so blöd sein und Caroline von der Sache erzählen? Meine Chance, die Mannschaft der verdammten Marie Celeste zu finden, ist größer, als Wordsworths verlorenes Meisterwerk aufzutreiben. Dreckstraktor.«
    Nach zwei Meilen bog der Traktor endlich ab, und Jake brauste vorbei. Innerhalb von ein paar Minuten war er am Ortsrand von Keswick. »Gott sei Dank«, sagte er. Nachdem er kurz durch die Stadtmitte gekurvt war, entschied er sich für das Hotel, das am gepflegtesten aussah. Er fuhr durch den niedrigen Torbogen in einen Hof mit Kopfsteinpflaster, wo überraschend viele Wagen standen. Endlich fand er in der hinteren Ecke einen Parkplatz und quetschte den Audi zwischen einen Kombiwagen und einen Rangerover mit einer erschreckenden Anzahl von Kratzern und Dellen. An der Rezeption war niemand, obwohl die Bar noch viele Gäste zu haben schien. Müde klingelte Jake. Während er wartete, blätterte er beiläufig die ausliegenden Broschüren nach Sehenswürdigkeiten der Gegend durch. Guter Gott, ein Bleistiftmuseum, dachte er. Welche Hoffnung gab es für ihn an einem Ort, dessen einzige Schlechtwetter-Attraktion ein ganzes Museum zu sein schien, das dem Einführen von Graphit in Holz gewidmet war?
    Schließlich tauchte eine matronenhafte Frau auf und begrüßte ihn mit einem strahlenden Lächeln. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten. Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, sagte sie

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