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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Ihre Kindheit, ihre Ehe ... immer hatte sie sich wie ein unterwür figer Hund verhalten. Das tat sie auch jetzt. Sie stellte jegliche Ge genwehr ein, schloss die Augen und dachte nicht einen Moment lang an ihre Tochter. Viel Zeit zum Überlegen ließ der Mann ihr ohnehin nicht. Sie rechnete damit, den harten Schwanz dieses Widerlings – ob es nun ihr Ehemann war oder nicht – in sich zu spüren, jedoch nicht mit dem, was tatsächlich geschah. Das, was ihr Körper in sich auf nahm, brannte und schmerzte.
     
     
    Kapitel 19
     
    »Wie war es gestern Abend bei deinem Psychiater?«, fragte Diana.
    Die Ampel sprang auf Grün und ich fuhr weiter. Wir befanden uns auf halbem Weg zum Revier. Ich dachte nach, bevor ich ihr antwor tete. Die Frage war nicht, ob ich ihr von dem Treffen mit Hermann berichtete, sondern was. Ich wollte Diana mehr in mein Leben las sen, also war klar, dass ich ihr ab jetzt von meinem Pri vatleben er zählen müsste, würde, wollte, wie auch immer. Aber der fiese Beige schmack, den ich seit gestern Abend hatte, verließ mich nicht.
    »Willst du nicht davon erzählen?«, bohrte sie nach.
    Das wollte ich. Aber mich hinderte im ersten Moment eine klei ne, innere Stimme daran.
    »Es war seltsam«, begann ich dann doch. »Hermann hat da eine gewagte Theorie aufgestellt.«
    »Und welche?«
    Ich bog an einer weiteren Ampel links ab. »Dass der Mord an den Alberich Frauen mir gutgetan hat und der Blackout der An fang für meine Heilung sein könnte.«
    Kurzes Schweigen herrschte im Wagen. Dann lachte Diana.
    »Wieso lachst du? Was stimmt mit dir nicht? Was ist daran ko misch?« Zorn breitete sich in mir aus. Würden die Hassanfälle auf meine Partnerin jemals enden? Ich glaubte es nicht. Diana musste man so nehmen, wie sie war und entweder damit klar kommen oder es lassen.
    »Entschuldige bitte, Tomas. Das ist eine aberwitzige Theorie, wenn ich das sagen darf. Ich glaub, man muss Psychiater sein, um einen Psychiater zu verstehen.« Sie gab grunzende Laute von sich, als müsse sie sich ein weiteres Lachen verkneifen.
    In dieser Situation schien Dianas Scharfsinn etliche Aussetzer zu haben. Mir war noch ein ganz anderer Gedanke außer dem gekom men, dass Hermann Stuss erzählte. Auch meine Theorie bewegte sich am Abgrund zum Aberwitzigen, aber die Zeichen waren nicht von der Hand zu weisen. Hatte er womöglich mit den Morden zu tun? Nein, sofort schalt ich mich innerlich. Wieso sollte er Frauen und Kinder töten? Ein Teufelchen ließ sich auf meiner Schulter nie der und flüsterte mir ins Ohr: »Weil er dein bester Freund ist und dir helfen will, mit seiner Schocktherapie.« Bevor ich das Teufelchen verjagen konnte, fügte es noch hinzu: »Denk drüber nach, Tomas, al ter Freund.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wie nein?«, fragte Diana. »Du findest es nicht weit hergeholt, was ich gerade gesagt habe?«
    Sie hatte was gesagt? »Tut mir leid, ich war mit den Gedanken wo anders. Ich hab dir nicht zugehört.«
    »Endlich ein Mann, der zugibt, dass er nicht zuhört.« Sie knuff te mich in die Seite und mein Wagen machte einen leichten Schlenker.
    »Nicht während ich fahre!«, brummte ich. »Was hast du denn ge sagt?«
    »Unwichtig«, sagte Diana. »Themenwechsel! Was soll ich mor gen zum Geburtstag deiner Mutter anziehen?«
    Ich parkte den Wagen vorm Revier. »Am besten viel Stoff.« Ich fing mir wieder einen Knuff in die Seite ein.
    Wir stiegen aus und ich zündete mir eine Zigarette an. Schroer hatten wir auf dem Weg hierhin aus den Augen verloren. Also war teten wir, bis er ebenfalls ankam.
    Ich zog an der Kippe. »Mal sehen, ob wir morgen überhaupt Zeit finden, zu meiner Mutter zu fahren. Bei dem Scheiß, der ge rade läuft, würde es mich nicht wundern, wenn Schroer uns an die Büro stühle kettet.«
    Sie berührte mich kaum merklich am Arm. »Wir werden uns die Zeit nehmen. Wir sind keine Maschinen, die ohne Ruhe und Schlaf auskommen. Ich werde zur Not mit dem Chef sprechen.« Sie zwin kerte mir aufmunternd zu. »Außerdem sind wir nicht die Einzigen, die an dem Fall arbeiten.«
    Ich nickte. »Wahrscheinlich wird Schroer die Soko noch ver stärken müssen. Acht Leute könnten zu wenig sein, um alle Eventualitäten durchzugehen.«
    »Und zu wenige, um durchgehend zur Stelle zur sein. Die meisten von uns kriechen bereits auf dem Zahnfleisch. Erst der Fall mit der Entführung und jetzt ein Serienkiller.«
    Schroers Wagen kam langsam angetuckert und parkte genau ne ben meinem.
    Ich schloss unseren kleinen

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