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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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ma chen es so, du sprichst erst mit deinem Psychiater über die Sache, und wenn das nicht hilft, weihen wir den Chef ein, abgemacht?«
    Ich nickte. Was hätte ich in diesem Moment nur ohne sie getan?
    Mehrere Wagen der Kriminalpolizei und des Erkennungsdiens tes parkten vor dem Haus. Männer stiegen aus und eilten auf uns zu.
    »Reiß dich jetzt zusammen, Tomas!« Diana half mir, aufzuste hen.
    Schroer keuchte, als er uns erreichte. Er war nicht mehr in Form. »Ist alles mit Ihnen in Ordnung, Ratz?«
    Diana stellte sich schützend neben mich. »Alles in Butter, Chef. Gehen Sie rein, dann werden Sie vermutlich genauso aussehen wie der Kollege hier.«
    Schroer nickte uns zu, rief die Leute zusammen und betrat mit ih nen das Haus. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die ersten wür gend und kotzend den Weg zurück auf den Rasen fanden. Diana und ich waren die Einzigen aus unserer Soko vor Ort. Den Rest – so berichtete Schroer, als er zum Luftschnappen heraus kam – hatte er in Ruhe gelassen. Bei der Besprechung um acht würden sie früh ge nug alles erfahren. Wenigstens ein paar der Ermittler mussten Schlaf finden, um fit zu sein, sollten Diana und ich vor Erschöpfung zu sammenklappen.
    »Da scheinen Sie den richtigen Riecher gehabt zu haben, Ratz.« Er warf einen Blick auf das Haus. »Obwohl das nicht beweist, dass Paul unser Mann ist.«
    »Wie werden wir jetzt vorgehen?«, fragte ich.
    »Schmidt wird zur Fahndung ausgeschrieben. Die Streifenpolizis ten werden nach ihm suchen. Wir werden sie unterstützen und Freunde und Familie aufsuchen. Irgendwo muss der Kerl sein.« Schroer zog sich Gummihandschuhe über. »Sie können da mit anfan gen, die Verwandten ausfindig zu machen. Sollten die Eltern von Frau Schmidt noch leben, werden Sie ihnen die trauri ge Nachricht überbringen, und zwar sofort. Ich leite alles andere in die Wege. Konzentrieren Sie sich darauf, was ich Ihnen aufgetragen habe.«
    Keine Chance auf Widerworte. Diana und ich verließen den Tatort und fuhren zum Revier.
    »Diese Tat ist zwar ähnlich, aber dennoch anders«, sagte ich.
    »Er eskaliert.«
    »Er was?« Ich hielt am Straßenrand und schaute sie an.
    »Er eskaliert«, wiederholte sie. »Erst ging er organisiert vor. Er suchte sich die Opfer aus und tötete sie, verwischte die Spuren und drapierte sie an einem öffentlichen Ort. Bei den Zweiten war die Zeit von der Entführung bis zur Tötung schon um einiges kürzer. Jetzt plant er nichts, geht ins Haus und schlachtet sie blut rünstig ab. Er wird unorganisiert, eskaliert, platzt geradezu.«
    »Und wieso?«
    »Wie? Wieso?« Diana zog eine Augenbraue hoch. »Na, weil er die Wut nicht mehr zurückhalten kann.«
    »Falls Paul unser Täter ist, hat er sein Ziel erreicht und sollte auf hören zu töten, oder?«
    »Falls er unser Täter ist, ganz richtig. Vielleicht ist es ein Zufall, dass seine Familie ausgelöscht wurde. Wir werden es herausfin den.« Sie sah mich von oben bis unten an. Ihre Miene verfinsterte sich. »Wenn man es genau nimmt, passt du auch in das Täterpro fil.«
    Das traf mich wie ein Stromschlag. Was? Auf mich passte das Tä terprofil? Nach kurzem Nachdenken musste ich meiner Part nerin al lerdings recht geben. Durchschnittliches Gewicht, Kör pergröße und geschieden, naja, beinahe geschieden. Aber wel chen Grund sollte ich haben, diese Morde zu begehen? Schließ lich waren Anke und Jenny tot. Wo war da der Sinn einer Rache? Ich hörte leise die Stimme von Hermann in meinen Ohren: »Weil du bei dem Anblick der Leichen deinen Schmerz verarbeiten kannst. Es tut dir gut, sie zu sehen.« Nein! Unsinn!
    Ich lächelte sie gequält an. »Ich fahre keinen schwarzen Golf.«
    Dianas Miene veränderte sich erst nicht. Ich befürchtete, sie würde allen Ernstes glauben, ich könnte zum Kreis der Verdäch tigen zäh len. Dann, zu meiner Erleichterung, lächelte sie auch.
    »Ich wollte dich nur auf den Arm nehmen. Du könntest doch kei nen Mord begehen.«
    »Das war ein schlechter Scherz«, tadelte ich sie. »Damit macht man keine Späße. Wenn jemand das in den falschen Hals be kommt, finde ich mich schneller in einem Verhör wieder, als ich gucken kann.«
    »Mit mir sind die Pferde durchgegangen. Ich gelobe Besse rung.« Sie hob zum Schwur eine Hand in die Höhe und die ande re legte sie an ihre Brust. »Ich muss mich erst noch an mein er wachsenes Ich ge wöhnen.«
    »Unsere kleine Diana will erwachsen werden ...« Ich knuffte sie in die Seite. Ich stellte fest, dass dieses Knuffen

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