Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
Vom Netzwerk:
einem weiten Bogen, der sie an einen fernen, genau berechneten Punkt bringen würde.
    Als die sechs Sprengköpfe sich mehrere Kilometer entfernt hatten, vollzog Spinne-Zwölf den letzten vorprogrammierten Akt. Selbstzerstörende Sprengladungen, die an Schlüsselstellen überall an dem Zehntonnen-Satelliten angebracht waren, explodierten in kurzen, grellen Blitzen, hell genug, um sowohl von den amerikanischen wie auch den russischen Frühwarnsystemen registriert zu werden, die hoch über dem Globus ihre Bahnen zogen. Die Detonationen
rissen Spinne-Zwölf in Stücke, zerfetzten Antennen und Sonnensegel und durchlöcherten Treibstofftanks. Rauch und Treibstoff spuckend begann das kreisende Wrack durchs All zu trudeln und kleinere Bruchstücke zu verlieren, während es sich langsam auf den äußeren Rand der Erdatmosphäre zubewegte.
    Im Schutze der helleren Explosionen hinter ihnen detonierten die sechs Anti-Satelliten-Sprengköpfe ebenfalls. Jedes Mal wurde ein Hagel aus tausenden kleinen, scharfkantigen Titanstücken ins All geschleudert. So entstand eine gigantische, tödliche Wolke aus Splittern, die mit mehr als sieben Kilometern pro Sekunde weiterflog.
    Fünfundvierzig Sekunden später und mehr als dreihundert Kilometer tiefer kreuzte die Splitterwolke die Erdumlaufbahn des amerikanischen Radaraufklärungssatelliten Lacrosse-Fünf, von dem es im Orbit nur noch ein weiteres Exemplar gab.

Oberkommando für Weltraumaktivitäten
    »Unser Zielverfolgungsradar bestätigt mehrfachen Splittereinschlag in Lacrosse-Fünf«, meldete Baranow jubilierend, während er dem Bericht eines Wachoffiziers lauschte. Er schaute Nestrenko an. »Nach der vorläufigen Schadensfeststellung ist der amerikanische Spionagesatellit völlig zerstört.«
    Der Generaloberst nickte zufrieden und griff erneut zum roten Telefon. »Hier ist Nestrenko«, sagte er ruhig. »Verbinden Sie mich mit dem amerikanischen Weltraumkommando.«
    Während er darauf wartete, dass sein dringlicher Anruf durchgestellt wurde, blickte er mit einem kaum merklichen Lächeln zu Baranow hinüber. »Ich werde mein ehrliches Bedauern zum Ausdruck bringen und mich in aller Form für den schrecklichen Schaden entschuldigen, den die katastrophale Explosion an Bord eines unserer COSMOS-Wettersatelliten versehentlich angerichtet hat.«
    »Denken Sie, die Amerikaner werden Ihnen glauben?«
    Nestrenko zuckte die Achseln. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Viel wichtiger ist, dass sie ihren zerstörten Spionagesatelliten nicht rechtzeitig ersetzen können. Bald schon, sehr bald, werden wir uns nicht mehr darum kümmern müssen, was die Amerikaner glauben. Oder was sie tun könnten.«

Weißes Haus
    Es war noch früh am Morgen, als ein uniformierter Secret-Service-Mitarbeiter Fred Klein in das Lieblingszimmer des Präsidenten oben im Ostflügel führte. Der Raum, voll mit Büchern, Gemälden von Frederic Remington und Georgia O’Keeffe und Fotos der zerklüfteten Landschaft von New Mexiko, war nur für Castilla reserviert, dorthin zog er sich vor dem täglichen Trubel in den öffentlicheren Räumen des Weißen Hauses zurück.
    Der Präsident saß in einem der beiden Sessel, die im Raum standen, und blätterte übellaunig die Geheimdienstnachrichten des Morgens durch. Auf einem Tablett neben ihm stand das unangetastete Frühstück. Er deutete auf den zweiten Sessel. »Setz dich, Fred.«
    Klein gehorchte.
    Abgekämpft legte Castilla den Papierstapel beiseite und wandte sich seinem alten Freund zu. »Hast du neue Nachrichten von Smith und den anderen in Moskau?«
    »Noch nicht«, sagte Klein. »Aber ich rechne damit, innerhalb weniger Stunden von ihnen zu hören.«
    Der Präsident nickte düster. »Gut. Denn ich brauche so viele Informationen wie nur irgend möglich – und zwar sehr bald. Sagen wir, innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden.«
    Klein lüpfte eine Braue.
    »Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass das, was die
Russen planen, bald passieren wird – was es auch sein mag«, erklärte Castilla. »Das heißt, die Zeit, in der wir sie noch davon abhalten können, wird immer knapper.«
    »Ja, Sir«, bestätigte der Leiter des Covert-One. Falls die von Smith und Fiona aufgeschnappten Gerüchte über das zunehmende Tempo der militärischen Vorbereitungen in Russland zutrafen, blieb den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten kaum noch Zeit, rechtzeitig zu reagieren.
    »Ich berufe ein geheimes Treffen mit hochrangigen Repräsentanten einiger Länder ein, die

Weitere Kostenlose Bücher