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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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eng mit uns verbündet sind«, erklärte ihm Castilla. »Mit denen, die militärisch noch eine gewisse Stärke haben – angefangen mit England, Frankreich, Deutschland und Japan. Ich möchte eine gemeinsame Antwort auf den Kreml finden, eine Serie von konkreten Maßnahmen, die Dudarew zum Aufgeben zwingen, ehe er die Operation auslöst, die wir befürchten.«
    »Wann?«, fragte Klein leise.
    »Am Morgen des 22. Februar«, antwortete der Präsident. »Ich glaube, wir können es uns nicht leisten, länger zu warten.«
    Klein runzelte die Stirn. »Das ist äußerst knapp«, sagte er schließlich. »Ich weiß nicht, ob ich bis dahin konkrete Ergebnisse versprechen kann.«
    Castilla nickte. »Verstehe. Aber mehr Zeit haben wir nicht, Fred. Glaub mir, allen anderen verlange ich auch Unmögliches ab. Beim NSC-Treffen letzte Nacht habe ich die Neuausrichtung sämtlicher Komponenten unserer Spionagemöglichkeiten – der Spionagesatelliten, Abhörstationen und aller Agentennetze, die wir noch haben  – auf ein Ziel angeordnet. Wenn ich unsere Alliierten im Oval Office begrüße, brauche ich handfeste und überzeugende Beweise für Russlands kriegerische Absichten.«
    »Und wenn ich die nicht rechtzeitig liefern kann?«
    Der Präsident seufzte. »Dann wird das Treffen trotzdem stattfinden, aber ich mache mir nichts vor. Wenn ich nur meine eigenen Ängste und ein paar vage Hinweise auf ungewöhnliche Vorkommnisse
zu bieten habe, wird wohl niemand bereit sein, sich mit uns zusammen gegen Moskau zu stellen.«
    Klein nickte knapp. »Ich werde Colonel Smith so schnell wie möglich von der Dringlichkeit unterrichten.«
    »Tu das«, sagte Castilla freundlich. »Ich bitte dich wirklich nicht gern, deine Leute noch größerer Gefahr auszusetzen, aber ich sehe keine andere Alternative.« Er brach ab, denn sein abhörsicheres Telefon schrillte. Schnell ergriff er den Hörer. »Ja?«
    Vor Kleins Augen verlor das breite, tief zerfurchte Gesicht des Präsidenten jegliche Spannkraft. Plötzlich wirkte er um Jahre gealtert.
    »Wann?«, fragte Castilla und umklammerte den Hörer so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Er lauschte der Antwort und nickte nachdrücklich. »Ich verstehe, Admiral«, sagte er leise.
    Der Präsident legte auf und wählte eine interne Nummer. »Hier Sam Castilla, Charlie«, sagte er zu seinem Stabschef. »Trommel sofort den Nationalen Sicherheitsrat zusammen. Wir haben einen Notfall.«
    Danach wandte er sich wieder an Klein. »Das war Admiral Brose«, sagte er. Sein Blick war müde und mutlos. »Er hat soeben eine Eilnachricht vom Weltraumkommando in Colorado bekommen. Im All hat es eine Explosion gegeben und wir haben einen unserer fortschrittlichsten Spionagesatelliten verloren – Lacrosse-Fünf.«

Kapitel vierunddreißig

Nördlich von Moskau
    Es war stockdunkel, als Jon Smith und Fiona Devin ihr nächstes Ziel erreichten, eine große Datscha, die einst Alexander Sakarow gehört hatte, dem alten Mann, der das zweite Opfer der mysteriösen Krankheit geworden war. Vor seiner Pensionierung war Sakarow nicht nur ein einflussreiches Mitglied der herrschenden Kommunistischen Partei gewesen, sondern auch staatlicher Leiter eines Schwerindustriekomplexes. Während der ersten wilden Jahre der Vetternwirtschaft nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte er ein beträchtliches Vermögen angehäuft, indem er »Aktien« der von ihm kontrollierten Fabriken verkaufte.
    Die luxuriöse Datscha, die er sich mit diesem unrechtmäßig erworbenen Geld angeschafft hatte, war nur durch eine anstrengende, über einstündige Fahrt zu erreichen, die nordwärts über den äußeren Ring hinausführte. Während sie sich mühsam über schmale, schneeverwehte Landstraßen quälten, durch düstere Waldstriche, an kleinen Dörfern und verlassenen Kirchen vorbei, hatte Smith sich gefragt, warum zum Teufel Sakarows reiche Witwe es vorzog, so weit außerhalb Moskaus zu leben – insbesondere in den langen, kalten und dunklen Wintermonaten. Für einen Großteil der wohlhabenden Elite der Stadt waren die Datschas hauptsächlich rustikale Sommerhäuser, Rückzugsorte, zu denen man im Juli und August, während der oft drückend heißen Tage und Nächte flüchtete, um sich zu erholen. Nur wenige dieser Leute hatten Interesse daran, die Annehmlichkeiten der Stadt hinter sich zu lassen, wenn
der erste Schnee gefallen war, außer vielleicht um für ein Wochenende oder in den Ferien Langlaufen zu gehen oder anderen Wintersport zu treiben.
    Schon

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