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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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junge, ernste Frau mit Hornbrille eilte herein. Schnell ging sie zu William Wexler, der sich gerade etwas notierte, beugte sich über den Nachrichtendienstchef
und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Sein gebräuntes Gesicht wurde bleich.
    »Gibt es etwas, das ich wissen sollte, Bill?«, fragte Castilla scharf.
    Wexler räusperte sich unangenehm berührt. »Ich denke schon, Mr. President«, gestand er. »Ich fürchte, die CIA hat soeben eins ihrer verdeckt operierenden Teams verloren, eine Gruppe von Feldagenten, die in Berlin tätig waren. Die ersten Berichte sind noch sehr lückenhaft, aber es sieht so aus, als hätten Angreifer mit automatischen Waffen und Sprengstoff unsere Leute auf offener Straße abgeschlachtet. Der Leiter des Berliner CIA-Büros ist augenblicklich hierher unterwegs, aber es sieht schlimm aus. Sehr schlimm, wirklich. Es scheint keine Überlebenden zu geben.«
    »Lieber Gott«, wisperte Charles Ouray.
    »Amen, Charlie«, sagte Castilla traurig. Unter der Last von noch mehr Toten, neuen goldenen Sternen auf der marmornen Gedächtniswand in der CIA-Zentrale, sanken seine Schultern einen Moment leicht herab. Dann runzelte er die Stirn. Erst der Lacrosse-Satellit und nun dieser barbarische Angriff auf amerikanische Geheimdienstoffiziere. Gab es irgendeine Verbindung zwischen diesen beiden Vorfällen? Er wandte sich wieder an Wexler. »Welchen Auftrag hatte dieses verdeckt operierende Team?«
    Der Geheimdienstchef wirkte verdutzt. »Ihr Auftrag, Mr. President?« , wiederholte er unsicher. Er blätterte durch die Papiere, die er vor sich liegen hatte, offensichtlich versuchte er, Zeit zu schinden.
    Eine unbehagliche Stille machte sich breit. Die Leute um den Konferenztisch im Kontrollraum hatten keine allzu hohe Meinung von dem ehemaligen Senator. Bestenfalls hielten sie ihn für unbedeutend. Schlimmstenfalls für eine Bürde, ein weiteres bürokratisches Hindernis für die auch ohne ihn schon schwer gebeutelten amerikanischen Geheimdienste.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Einzelheiten zu ihrer Mission habe«, gestand Wexler schließlich verlegen errötend. Er wandte sich
an die Mitarbeiterin, die ihm die Nachricht gebracht hatte. »Hat Langley uns diese Information überhaupt gegeben, Caroline?«
    »Sie waren einem ehemaligen ostdeutschen Biowaffenentwickler auf der Spur, Sir«, sagte sie leise. »Einem Wulf Renke.«
    Castilla sackte gegen die Stuhllehne, als hätte man ihn vor den Kopf geschlagen. Renke! Großer Gott, dachte er bestürzt. Renke war der wahnsinnige Wissenschaftler, den Fred Kleins Covert-One-Einheit in Moskau als Schöpfer der rätselhaften Krankheit in Verdacht hatte.
    Schnell entschuldigte sich der Präsident, übergab seinem Stabschef die Leitung der Sitzung und verließ den Kontrollraum. Als die Tür hinter ihm zufiel, hörte er lauten Streit ausbrechen. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, doch er ging weiter. Er zweifelte nicht an der Kompetenz des Nationalen Sicherheitsrates, doch angesichts der grauenvollen Tatsache, dass seine Mitglieder gezwungen wurden, blind und ohne ausreichende Information zu handeln, verloren sie offensichtlich die Geduld und die Temperamente prallten aufeinander. Doch im Moment konnte er sich nicht damit aufhalten, den Aufpasser zu spielen.
    Oben im Oval Office nahm Castilla eines der Telefone von seinem Schreibtisch und gab eine Nummer ein, die nur ihm bekannt war.
    »Hier Klein«, sagte der Leiter des Covert-One nach dem ersten Klingeln düster.
    »Hast du die Neuigkeiten aus Berlin gehört?«
    »Natürlich«, erwiderte Klein grimmig. »Ich lese gerade die ersten Berichte der CIA und der örtlichen Polizei.«
    »Und?«
    »Die Verbindung zu Wulf Renke ist höchst interessant«, sagte Klein gedehnt. »Und die äußerst brutale Reaktion auf die CIA-Überwachung ebenso.«
    »Das heißt, die Russen fürchten, dass wir etwas über ihn erfahren könnten?«, fragte Castilla.
    »Oder von ihm«, sagte Klein nachdrücklich. »Wenn Renke unter ihrer Aufsicht in einem ihrer Bioaparat-Laboratorien arbeiten würde, bräuchte es sie nicht zu beunruhigen, wenn wir herausfänden, dass er noch gesund und munter ist.«
    »Du glaubst, er hat ein eigenes Labor außerhalb Russlands?«
    »Sagen wir, ich halte das für sehr wahrscheinlich«, erwiderte Klein. »Ich habe Renkes Akte gelesen. Ich glaube, er ist ein Mann, der sich niemals freiwillig in eine Situation begeben würde, in der andere zu viel Macht über ihn bekommen. Falls er eine Waffe für die Russen entwickelt, wird er

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