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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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aus Moskau hierher, abgesehen davon, dass du die HYDRA-Varianten abholen willst?«
    »Zwei Dinge«, erklärte Brandt. »Erstens, wir haben eine große Sicherheitslücke.«
    Renkes Miene wurde starr. »Wo?«
    »In Prag, ausgehend von Moskau«, erwiderte sein Gegenüber knapp. Dann erzählte er, was er von dem geglückten Attentat auf Petrenko wusste und von dem zweiten missglückten Anschlag auf das Leben des amerikanischen Arztes, Lieutenant Colonel Smith. Die aufgeregten Notrufe der geschockten Überlebenden aus dem Prager Team hatten ihn gestern Abend, kurz nach der Landung in Rom erreicht.
    Während Renke aufmerksam zuhörte, kniff er verärgert den Mund zusammen. Angewidert schüttelte er den Kopf. »Liss hat geschlampt«, sagte er. »Unverzeihlich geschlampt.«
    »Sicher. Er war nicht nur nachlässig, sondern auch zu selbstsicher.« Brandts graue Augen waren eiskalt. »Aber dass der Amerikaner ihn umgebracht hat, erspart mir wenigstens die Mühe, ihn eliminieren zu müssen, um für Ilionescu und die anderen ein Exempel zu statuieren.«
    »Ist dieser Smith schon wieder aufgetaucht?«
    »Noch nicht«, erwiderte Brandt knapp. Er zuckte die massigen Schultern. »Aber er hat seinen Flug nach London verpasst, deshalb sind nun auch die tschechischen Behörden hinter ihm her. Falls sie ihn finden, habe ich genügend Quellen in Prag, die mir Bescheid geben werden.«
    »Das ist fast vierundzwanzig Stunden her«, gab der Wissenschaftler zu bedenken. »Smith könnte längst über die tschechische
Grenze sein. Genau genommen könnte er sogar beinahe überall auf der Welt sein.«
    Brandt nickte grimmig. »Das ist mir durchaus klar.«
    Renke runzelte die Stirn und strich sich den akkurat gestutzten weißen Bart. »Was weißt du über diesen Amerikaner?«, fragte er schließlich. »Trotz ihrer bedauerlichen Fehler waren Liss und seine Männer Profis. Wie hat ein einfacher Arzt so leicht mit ihnen fertig werden können?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Brandt zögernd. »Aber offensichtlich hat Smith insgeheim noch ganz andere Talente.«
    »Du meinst, er ist Agent? Für einen der amerikanischen Militärgeheimdienste?«
    Brandt zuckte die Achseln. »Kann sein«, sagte er mit finsterem Gesicht. »Sobald Liss mir von dem Treffen zwischen Petrenko und Smith berichtet hat, habe ich Leute darauf angesetzt, Smiths Hintergrund zu durchleuchten, seine militärische Akte und die medizinische Laufbahn, doch sie kommen natürlich nur langsam voran. Falls er für einen der amerikanischen Militärgeheimdienste arbeitet, möchte ich nicht riskieren, dass sie von unserem Interesse an ihm erfahren. Sonst verraten wir uns womöglich vor der Zeit.«
    »Wenn er tatsächlich ein Spion ist, könnte deine Vorsicht zu spät kommen«, entgegnete Renke kühl. »Die Amerikaner sind vielleicht längst dabei, unsere Feldstudien in Moskau näher unter die Lupe zu nehmen.«
    Brandt biss sich auf die Zunge und verkniff sich eine Entgegnung. Es hatte keinen Sinn, den Wissenschaftler daran zu erinnern, dass er derjenige war, der auf diesen ersten Experimenten bestanden hatte.
    »Hast du Alexei Iwanow informiert?«, fragte Renke nach einer Weile. »Vielleicht hat die 13. Abteilung eine Akte über Smith. Unsere Freunde im FSB sollten zumindest gewarnt werden, damit sie ihre Sicherheitsvorkehrungen in und um Moskau intensivieren können.«
    Brandt schüttelte den Kopf. »Bislang habe ich Iwanow nichts von dem Amerikaner gesagt«, antwortete er leise. »Er weiß nur, dass Petrenko und Kirianow tot sind.«
    Der Wissenschaftler zog eine Augenbraue hoch. »Du willst Iwanow im Dunkeln lassen? Ist das klug, Erich? Du hast doch selbst gesagt, dass wir es hier mit einer sehr ernsten Verletzung der operativen Sicherheit zu tun haben. Da sollte die geschäftliche Konkurrenz oder die angekratzte Berufsehre keine Rolle mehr spielen.«
    »Das Allerwichtigste sind die direkten Befehle unseres Auftraggebers«, ermahnte Brandt ihn kühl. »Und der erwartet von uns, dass wir unseren Dreck selbst wegmachen, ohne wie verängstigte Kinder zum Kreml zu rennen. In diesem Fall neige ich dazu, ihm zu gehorchen. Die Russen sind zu unbeholfen. Eine Intervention ihrerseits würde die Sache wahrscheinlich nur schlimmer machen. So wie es aussieht, habe ich, falls die Amerikaner anfangen, herumzuschnüffeln, genug Männer, um mit der Situation fertig zu werden.«
    Renke spitzte den Mund. »Was willst du dann von mir?«
    »Eine komplette Liste der Leute in Moskau, deren Wissen vom ersten

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