Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
Vom Netzwerk:
HYDRA-Ausbruch sich für unser Projekt als gefährlich erweisen könnte. Solange Smith noch frei herumläuft, können wir uns nicht darauf verlassen, dass nur Petrenko und Kirianow bereit waren, das Schweigegebot zu missachten.«
    Renke nickte bedächtig. »So eine Liste könnte ich anfertigen.«
    »Gut. Schick mir die Namen so schnell du kannst.« Mit einem flüchtigen, kalten Lächeln ließ Brandt seine makellosen Zähne aufblitzen. »Wir müssen bereit sein, bei Bedarf alle Löcher zu stopfen.«
    »Ja, das ist wahr«, pflichtete Renke ihm bei. Er schaute zu dem größeren Mann auf. »Und das Zweite, was du mit mir besprechen wolltest?«
    Brandt zögerte. Vorsichtig blickte er sich im Raum um und musterte die überquellenden Regale und schlichten Möbel misstrauisch.
Dann richtete er den Blick wieder auf den Wissenschaftler. »Bist du sicher, dass dein Büro sauber ist?«
    »Mein Sicherheitsteam kontrolliert es tagtäglich«, antwortete Renke beruhigend. »Die Männer sind mir – und nur mir – treu ergeben. Du kannst unbesorgt sprechen.« Er lächelte aufmunternd. »Kann ich aus deiner Nervosität schließen, dass du Neuigkeiten von unserem zweiten Vorhaben bringst? Dieser sogenannten ›Absicherung‹ gegen Verrat, die unsere russischen Freunde so gern hätten?«
    Brandt nickte. »Richtig.« Trotz der beruhigenden Worte des Wissenschaftlers senkte er die Stimme ein wenig. »Zürich hat den ersten Zahlungseingang auf unseren Konten bestätigt. Aber ich muss das spezielle Material, das wir Iwanow versprochen haben, in Händen halten, ehe er dem zweiten Geldtransfer zustimmt.«
    Renke zuckte die Achseln. »Das ist kein Problem. Ich habe die gewünschten Varianten schon vor Wochen fertiggestellt.« Damit ging er quer durchs Zimmer und berührte einen Knopf an einem der Bücherschränke. Geräuschlos sprang eine Klappe auf und gab den Blick frei auf einen versteckten tiefgekühlten Wandsafe. Renke tippte einen Code ein und drückte dann den rechten Daumen auf einen Fingerabdruckscanner, der in die Safetür eingebaut war. Mit einem hörbaren Zischen sprang die Tür auf. Der Wissenschaftler streifte einen Schutzhandschuh über, griff hinein und holte eine einzelne durchsichtige Ampulle heraus. »Hier ist es. Eine Transportbox und etwas Trockeneis kannst du auf dem Weg nach draußen mitnehmen.«
    Brandt bemerkte, dass in dem Safe ein Gestell stand, das weitere Ampullen enthielt. Seine grauen Augen wurden schmal.
    Renke bemerkte seinen Gesichtsausdruck und lächelte. »Lass gut sein, Erich. Wir kennen uns doch schon jahrelang. Du solltest wissen, dass ich immer auch Vorkehrungen zu meiner eigenen Sicherheit treffe – egal, für wen ich arbeite.«

Kapitel elf

Berlin
    Jon trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse auf dem Tischtuch des runden Tisches ab. Aus Gewohnheit musterte er die Menschen, die um ihn herum im ruhigen, geschmackvoll eingerichteten Frühstückszimmer des Hotels Askanischer Hof saßen. Seit seiner späten Ankunft in der vergangenen Nacht bot sich ihm hier zum ersten Mal eine gute Gelegenheit, die anderen Gäste ausgiebig zu betrachten. Bei den meisten handelte es sich um nüchterne Geschäftsleute, die, während sie geistesabwesend ihren Toast, ihr Müsli oder ihr Brötchen aßen, damit beschäftigt waren, die Morgenzeitung zu lesen oder sich Notizen für bevorstehende Besprechungen zu machen. Außerdem gab es noch zwei ältere Pärchen, die gemeinsam am Tisch saßen; Touristen, die sicher die reduzierten Winterpreise in der deutschen Hauptstadt nutzen wollten. Kein Gesicht in dem eleganten kleinen Zimmer ließ bei ihm die Alarmglocken läuten.
    Für den Augenblick beruhigt ließ er ein paar Euro als Trinkgeld auf dem Tisch liegen, stand auf und ging zur Tür. Gerahmte Schwarz-Weiß-Fotos der berühmten Autoren und Schauspieler, die in der langen Geschichte des Askanischen Hofes dort abgestiegen waren – einschließlich Arthur Miller und Frank Kafka –, sahen von der Wand hinter der hochglanzpolierten Bar auf ihn herab.
    Draußen in der Empfangshalle fing der Mann an der Rezeption ihn ab. »Eben ist Post für Sie gekommen, Herr Martin«, sagte er höflich. »Per Kurier.«
    Smith quittierte den Empfang des versiegelten DIN A4-Umschlags und nahm ihn mit auf sein Zimmer. Dem Adressetikett nach kam er von Waldheim Investments, LLC, in Brüssel, einer der vielen Tarnfirmen, die Covert-One für geheime Sendungen rund um den Globus benutzte. Als Jon den Zeitstempel auf dem Umschlag sah, pfiff er

Weitere Kostenlose Bücher