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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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haben, waren noch sorgfältiger versteckt«, fuhr Randi fort. »Außerdem hat man sie nach einem ausgeklügelteren System verschlüsselt, das auf streng vertraulichen KGB-Codes aus den späten Achtzigerjahren basiert.«
    »Codes, die von den Sowjets an ihre Freunde im Mukhabarat weitergegeben wurden«, erklärte der Direktor der Operativen Aufklärung.
    Randi nickte. »Ja, Sir.«
    »Und was haben Sie bisher gefunden?«
    »Hinweise auf ein unter Verschluss gehaltenes biologisches Waffenprogramm«, antwortete Randi sachlich. »Eines, das offenbar so geheim war, dass es außerhalb der normalen Befehlskette des Baath-Regimes angelegt war.«
    »Wie weit außerhalb?«
    »Fast völlig«, sagte Randi. Gelassen und selbstsicher ließ sie die
nächste Bombe platzen. »Es gibt starke Hinweise darauf, dass dieses Forschungsprojekt sogar vor Saddam Hussein geheim gehalten wurde. General al-Douri hat streng darauf geachtet, dass sämtliche Berichte darüber nur durch seine Hände gingen … und in seinen Händen blieben. Sie wurden nie auf eine höhere Ebene der Mukhabarat-Hierarchie weitergereicht.«
    Das hatte leise, überraschte Pfiffe zur Folge. Der irakische Exdiktator war ein Anhänger der absoluten Alleinherrschaft gewesen und hatte alle wichtigen Zügel der Macht in den eigenen Händen halten wollen. In Saddams dreißigjähriger Regentschaft waren diejenigen, die seinem Willen nicht gehorchten oder auch nur potentiell eine Gefahr für seine Sicherheit darstellten, einfach umgebracht worden. Indem er seinem Herrn Geheimnisse vorenthielt, hatte der ehemalige Leiter der 8. Abteilung ein gefährliches Spiel gespielt.
    »War dieses biologische Waffenprogramm darauf angelegt, Massenvernichtungswaffen herzustellen?«, fragte einer der CIA-Offiziellen.
    Randi schüttelte den Kopf. »Anscheinend nicht. Die 8. Abteilung wurde gegründet, um Waffen für den Einsatz in kleinerem Rahmen zu entwickeln, die allerdings nicht weniger tödlich waren. Die Hauptaufgabe bestand darin, das Regime mit Nervengasen, speziellen Biotoxinen und anderen Giften zu versorgen, mit denen Gegner hier im Irak wie auch weltweit unschädlich gemacht werden konnten.«
    »Von welchen Ausmaßen reden wir hier?«, fragte derselbe Mann. »Einem kleinen Labor und ein paar Forschern? Oder von einer größeren Sache?«
    Randi zuckte die Achseln. »Ich schätze, dass dieses Programm eher kleiner angelegt war – zumindest was die Logistik und die Laborgröße angeht.«
    »Wie hoch waren die Kosten?«
    »Beträchtlich«, erwiderte sie knapp. »Soweit wir das bisher
überblicken können, bewegen sie sich wahrscheinlich irgendwo in der Größenordnung von zehn Millionen Dollar über einen Zeitraum von ein oder zwei Jahren.«
    Am Konferenztisch in Virginia schossen die Augenbrauen in die Höhe. Selbst bei einem Regime, das in illegalem Geld schwamm, war das ein großer Betrag. »Und woher stammten diese Mittel?«, fragte der Leiter der Operativen Aufklärung grimmig. »Aus dem Öl-für-Lebensmittel-Fiasko der UNO, oder?«
    »Nein, Sir«, widersprach Randi gelassen. »Die Mittel für dieses Programm scheinen direkt angewiesen worden zu sein, von einer Reihe anonymer Konten rund um den Globus. Ungefähr eine Million Dollar landeten in den Taschen unseres Freundes al-Douri, doch mit dem Rest sind offensichtlich wissenschaftliche Geräte, Zubehör und Löhne bezahlt worden.«
    Nicholas Kaye legte die Stirn in Falten. »Nichts davon kommt mir wie eine weltbewegende Neuigkeit vor«, brummte der korpulente CIA-Chef verdrossen. »Was soll so interessant daran sein, dass wir noch eins von diesen widerlichen irakischen Forschungsprojekten aufgedeckt haben?«
    Randi lächelte zuckersüß. »Die Tatsache, Sir, dass dieses besonders geheime Waffenprojekt offenbar überhaupt nicht von Irakern finanziert worden ist.«
    Daraufhin herrschte zunächst verblüfftes Schweigen.
    »Erklären Sie mir das«, forderte Kaye schließlich.
    »Al-Douris Aufzeichnungen sind knapp und unvollständig«, sagte Randi, »doch sie zeigen deutlich, dass alle Wissenschaftler, die an dem Projekt mitarbeiteten, Ausländer waren.«
    »Und wo sind all diese ausländischen Wissenschaftler jetzt?«, wollte der Chef der CIA wissen.
    »Längst weg«, erklärte Randi. »Mehrere Einträge beweisen, dass sie, ehe unsere Truppen Bagdad erreichten, mit ihrer gesamten Ausrüstung aus dem Irak verschwunden sind. Wahrscheinlich über Syrien.«
    »Lassen Sie mich sichergehen, dass ich Ihre Theorie richtig verstehe, Ms.

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