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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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gehen.«
    »Willst du das?«, fragte Morrie.
    »Vielleicht.«
    »Ich werde es dir verraten«, sagte er dann. »Wenn du uns losbindest.«
    Madge schüttelte den Kopf. »Netter Versuch. Aber wenn du es mir nicht sagst, dann sehe ich mich gezwungen, dich mit Gewalt zum Reden zu bringen.« Sie drehte sich um und sah auf den Baseballschläger, der neben dem Gewehr lag.
    »Okay«, seufzte Morrie. »Sie sind draußen beim Wagen. Ich hab sie fallen lassen, als du mich erschreckt hast.«
    Madge drehte sich um und eilte zur Tür. Ohne ihre Jacke anzuziehen, rannte sie nach draußen und schloss die Tür hinter sich.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, sagte Judy.
    »Ich weiß«, erwiderte Morrie. »Hör zu, erwähn auf gar keinen Fall den Jungen, klar?«
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    »Ich weiß. Ich wollte es nur noch mal sagen. Wenn sie es herausfindet, dann wird sie ganz sicher versuchen, ihn zu retten. Und das würde ein ziemlich schlechtes Licht auf uns werfen. Sie wird sich denken können, dass wir ihn umbringen wollten. Das würde sie nur noch wütender machen.«
    »Morrie, was ist, wenn wir ins Gefängnis müssen?«, fragte Judy und schaute ihn an. Ihre Augen sahen wässrig aus.
    »Das wird nicht passieren. Wir kommen aus dieser Sache wieder raus … irgendwie.«
    »Aber sie wird unser Auto mitnehmen.«
    Daran hatte Morrie noch gar nicht gedacht. Er seufzte.
    »Du hättest ihr nicht verraten sollen, wo die Schlüssel sind.«
    »Was, und zulassen, dass sie uns umbringt?«
    »Sie hätte uns nicht umgebracht«, stöhnte Judy. »Sie hat nur geblufft.«
    »Tja, jetzt ist es zu spät.«
    Die Hüttentür öffnete sich. Madge hielt die Schlüssel in ihrer Hand. »Hab sie gefunden«, verkündete sie.
    »Na wunderbar«, brummte Judy.
    »Also, bevor ich losfahre, hab ich noch ein paar Dinge zu sagen. Und ein paar Sachen, die ich euch fragen wollte.«
    »Die wollen wir aber nicht hören«, erklärte Judy ihr. »Verpiss dich einfach.«
    Madge warf Judy einen scharfen Blick zu. Dann wandte sie sich wieder an Morrie. »Wo ist meine Waffe?«, fragte sie.
    »Wovon zur Hölle sprichst du?«, fragte Morrie zurück. »Ich hab deine Waffe nicht genommen.«
    »Unsinn. Du bist der Einzige, der bei mir in der Wohnung war. Und gestern Morgen war sie noch an ihrem Platz. Ich weiß genau, dass ich sie gesehen habe, als ich meine Klamotten eingeräumt habe. Und jetzt ist sie weg.«
    Er seufzte. »Ich hab dir doch auch die Wahrheit über die Schlüssel gesagt, oder? Außerdem haben wir unsere eigene Waffe.«
    Morrie sah, dass Madge darüber nachdachte, während sie zu Boden schaute. Nach einer Weile richtete sie ihren Blick wieder auf Morrie. »Na gut. Ich habe noch eine Frage. Warum hast du meine Telefonleitung gekappt und meine Reifen aufgeschlitzt?«
    »Du bist doch verrückt«, sagte Judy.
    »Darüber weiß ich wirklich nichts«, beschwor Morrie sie.
    »Lügner!«, brüllte Madge. »Irgendjemand hat absichtlich die Telefonleitung durchgeschnitten und die Reifen an meinem Jeep zerstochen. Und ich weiß, dass du das warst.«
    »Nein, das war ich nicht«, erwiderte Morrie bitter. »Und das bedeutet, dass du ein noch viel größeres Problem hast: Irgendjemand anders hier hat all diese Dinge getan. Jemand, der irgendetwas zu verbergen hat.«
    Madge funkelte ihn an. »Du hast mich schon einmal angelogen. Wieso sollte es mich da überraschen, wenn du mich schon wieder anlügst?« Sie schüttelte den Kopf. »Du bist ein verabscheuungswürdiger Mensch.«
    »Er hat deine beschissene Leitung nicht durchgeschnitten«, keifte Judy. »Oder deine blöden Reifen aufgeschlitzt.«
    Morrie zuckte zusammen. Es gefiel ihm nicht, dass Judy Madge anbrüllte und beschimpfte. Die einzige Möglichkeit für sie beide, sich aus ihrer Lage zu befreien, war, zu versuchen, Madge zu besänftigen. Wenn sie freundlich mit ihr redeten, überlegte sie es sich vielleicht noch einmal und ging nicht zur Polizei.
    »Bitte, Madge. Geh nicht zu den Bullen. Ich wollte diesen Jungen nicht erschießen. Ich dachte, er greift nach seiner Waffe. Es war dunkel und sie waren angezogen wie Gangster. Wir hatten solche Angst …«
    »Morrie.« Madge schüttelte ganz langsam den Kopf. Tränen rannen über ihre Wangen. »Ich will deine Entschuldigungen nicht hören. Ich gehe auf jeden Fall zur Polizei.« Ihr Körper bebte leicht unter der Tränenflut. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Es tut mir leid, Judy. Aber Morrie ist ein verlogener, nichtsnutziger,

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