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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Kopf. »Ganz schön mutig von dir, mir solche Ausdrücke an den Kopf zu werfen.« Er winkte mit dem Revolver.
    »Warum musstest du ihn umbringen?«
    Wayne kam näher. »Weil er ein nervtötender, hässlicher Typ war. Ich hatte keine Verwendung für ihn.«
    »Du bist eine Million Mal hässlicher und nervtötender«, war alles, was Eddy sagen konnte.
    Wayne grinste. »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte er eiskalt.
    »Doch, hab ich«, sagte Eddy. Er spürte, dass er am ganzen Körper zitterte.
    »Komm jetzt, ich will los.« Wayne bedeutete Eddy mit einer Geste, den Wanderpfad hinunterzugehen.
    »Was ist mit Al?«
    »Scheiß auf ihn. Wir lassen ihn einfach hier liegen.«
    »Was ist mit der anderen Leiche … mit deiner Leiche?«
    Er sah, dass Wayne grinste. »Dann weißt du es also?«
    »Ich hab’s mir irgendwie zusammengereimt, als du meintest, jemand hätte dir dein Auto geklaut.«
    Wayne nickte. »Du hast mich erwischt. Und jetzt beweg dich.« Er zielte mit der Waffe auf Eddy.
    »Gehen wir zurück ins Motel?«, fragte Eddy, und seine Stimme zitterte.
    »Du stellst ganz schön viele Fragen, was?« Wayne kratzte sich am Kopf. »Ja. Wir gehen zurück ins Motel. Würdest du jetzt endlich deinen Arsch bewegen? Oder muss ich dich auch hierlassen, neben deinem Kumpel?«
    Eddy setzte sich in Bewegung. Er warf einen letzten Blick auf Al, als er an ihm vorbeistolperte, traurig und wütend. Dem Lichtschein der Taschenlampe nach zu urteilen, folgte Wayne dicht hinter ihm. Und zielte zweifellos mit der Waffe auf seinen Rücken.
    Eddy gefiel der Gedanke nicht, wieder ins Motel zurückzukehren. Schließlich würde Wayne es nicht riskieren, ihn an einen Ort zu bringen, an dem noch andere Leute waren, wenn er nicht alles bis ins letzte Detail geplant hätte. Der Pfad führte bergab und Eddy hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Am liebsten wäre er hinuntergerannt, aber er wusste, dass seine Beine – oder Wayne – das nicht zulassen würden.
    »Warum hast du den Jungen umgebracht?«, rief Eddy nach hinten, als der Pfad wieder flacher wurde.
    »Warum hast du meinen Wagen geklaut?«, fragte Wayne zurück.
    »Ist es das, worum es hier geht? Willst du dich rächen, weil ich dein Auto geklaut hab?«
    »Größtenteils«, räumte Wayne ein.
    »Dann hattest du also nie die Absicht, uns zu helfen, die Leiche in die Schlucht runterzuwerfen?«
    »Das war mir völlig egal. Mir gefiel zwar der Gedanke, ihn irgendwo dort oben in den Bergen abzuladen, wo er tagelang nicht entdeckt werden würde, aber eigentlich bin ich nur mit euch mitgegangen, um mich an euch rächen zu können.«
    »Dann wusstest du also, dass wir eine Waffe hatten?«, fragte Eddy.
    »Nein«, kicherte Wayne. »Das hatte ich nicht erwartet. Ich musste meinen Plan deshalb ein kleines bisschen ändern.«
    »Wie sah dein Plan denn ursprünglich aus?«, wollte Eddy wissen, obwohl er die Antwort gar nicht wirklich hören wollte.
    »Muss ich dir denn alles erzählen?«, raunzte Wayne ihn an.
    Eddy blieb stumm. Das Letzte, was er wollte, war, Wayne wütend zu machen.
    Etwa fünf Minuten lang wanderten sie schweigend den Berg hinunter, bevor Wayne sagte: »Ich wollte euch beide mit meinem Messer aufschlitzen. Aber als ich gesehen habe, dass ihr eine Waffe habt, na ja, da hab ich ziemlich schnell beschlossen, auf eine Gelegenheit zu warten, sie euch abzuluchsen.« Wayne schnaubte. »Junge, irgendwann hab ich mir echt Sorgen gemacht, dass diese Gelegenheit nie kommen würde. Gott sei Dank kam diese Felswand. Jetzt hab ich dich genau da, wo ich dich haben wollte.«
    Eddy spürte, wie sich seine Eingeweide verkrampften. Er wusste, dass Al, wenn er noch am Leben gewesen wäre, irgendetwas gesagt hätte wie: Von all den Autos, die wir hätten klauen können, mussten wir uns die Karre von einem Wahnsinnigen aussuchen.
    Eddy blieb abrupt stehen.
    Eigentlich hatte er erwartet, dass Wayne in ihn hineinlaufen würde, aber das passierte nicht.
    »Warum bist du stehen geblieben?«, fragte Wayne.
    Eddy konnte es kaum glauben. Aber plötzlich ergab alles einen Sinn. Er drehte sich um und starrte in das Licht der Taschenlampe.
    »Oh, mein Gott«, murmelte er.
    »Was?«
    »Du bist dieser Killer, nicht wahr? Der, der all diese Männer umgebracht hat.«
    Wayne schwieg eine Weile, dann sagte er: »Das ist korrekt.«
    Einen Augenblick lang glaubte Eddy, er müsse sich übergeben. Hier stand er nun, Auge in Auge mit einem Massenmörder. »Und was wirst du jetzt mit mir machen?« Es fiel ihm schwer,

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