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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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diese Frage zu stellen.
    »Ich werde dich nicht umbringen, falls du das denkst. Ich meine, würdest du der Polizei wirklich von mir erzählen? … Schließlich bist du ja auch kriminell. Du hast immerhin meinen Wagen geklaut, falls du dich erinnerst.«
    Eddy konnte nicht sprechen.
    »Außerdem hast du überhaupt keine Beweise. Ich würde einfach behaupten, dass du die Leiche in den Kofferraum gelegt hast.«
    Eddy war zu benommen, um klar zu denken. Er wusste nicht, ob er Wayne glauben sollte oder nicht.
    »Und jetzt beweg dich«, sagte Wayne und rammte ihm den Revolverlauf in die Seite.
    Eddy drehte sich um und ging weiter.
    Er musste ihm entkommen. Er musste diesem Irren entfliehen. Vielleicht wäre es aber besser, damit zu warten, bis sie sich wieder im Motel befanden. Wo er von mehr Menschen umgeben und keine Waffe mehr auf seinen Rücken gerichtet war.
    Eddy hatte entsetzliche Angst.
    Dieses Auto zu klauen, war der größte Fehler seines Lebens.

KAPITEL 57
    Morries Augen öffneten sich mit einem Flattern, aber das Licht war so grell, dass er sie sofort wieder zusammenkneifen musste. Sein Kopf schmerzte höllisch, besonders die linke Seite.
    Durch schmale Augen blickte er sich in der Hütte um. Er sah Madge an dem runden Tisch neben der Tür sitzen.
    »Wird allmählich Zeit«, sagte sie ruhig.
    Madge erhob sich und ging auf das Bett zu.
    Als Morrie versuchte, seine Hände herunterzunehmen, musste er feststellen, dass er gefesselt war. »Komm schon«, flüsterte er heiser. »Binde mich los. Bitte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Chance.«
    Dann bemerkte er, dass auch seine Beine festgebunden waren. Sie hatte ziemlich gute Arbeit geleistet. Sie wollte auf keinen Fall, dass er sich befreite.
    Morrie öffnete seine Augen ein wenig weiter. Er drehte sich um und sah Judy an, die gefesselt neben ihm lag. Sie schien noch immer bewusstlos zu sein.
    »Ich kann alles erklären.« Er zuckte zusammen. Wenn er sprach, schien der Schmerz seinen Schädel wie ein Blitzschlag zu spalten.
    »Wo sind deine Wagenschlüssel?«, fragte Madge.
    »Was?«
    »Deine Autoschlüssel, Morrie. Ich will sie haben.«
    Morrie schloss die Augen. Inzwischen war ihm vor Schmerzen ganz übel. »Keine Ahnung. In meiner Hosentasche?«
    »Nein«, erwiderte Madge. »Ich hab schon in jeder deiner Taschen nachgesehen.«
    Er öffnete seine Augen wieder und starrte zu ihr hinauf. »Komm schon, Madge. Bei allem, was wir zusammen erlebt haben. Was wir geteilt haben. Bedeutet dir das denn gar nichts?« Sein Schädel pochte vor Schmerzen und sie waren doppelt so schlimm wie die schlimmste Migräne.
    Madge lachte. »Du verstehst es einfach nicht.« Mit einem Mal klang ihre Stimme tränenerstickt, so als müsse sie sich alle Mühe geben, um nicht anzufangen zu weinen. »Du hast einen Jungen umgebracht, Morrie. Und du hast mich hintergangen und mich benutzt.«
    »NEIN! Ich …«, begann Morrie, brach jedoch sofort wieder ab. Der Schmerz, der durch seinen Kopf fuhr, war einfach zu heftig. Er versuchte es erneut, aber dieses Mal sprach er leiser. »Nein, das habe ich nicht. Es hat mir wirklich etwas bedeutet. Es tut mir leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe. Darf ich es dir bitte erklären …?«
    »Sei still«, knurrte sie.
    Morries Blick wanderte an Madge vorbei. Er holte tief Luft. Er hatte gesehen, was auf dem Tisch lag.
    Madge drehte sich um, um zu sehen, worauf er starrte. Sie kicherte. »Ja, ich hab dein Gewehr gefunden. Keine Angst, ich werde es nicht benutzen.«
    Rechts neben ihm stöhnte Judy auf.
    Morrie drehte seinen Kopf zu ihr und sah, dass sie langsam die Augen öffnete.
    »W… was ist passiert?«, murmelte sie.
    Als sie bemerkte, dass sie ans Bett gefesselt war, begann sie zu schluchzen.
    »Wo sind deine Schlüssel?«, fragte Madge erneut.
    »Morrie! Was ist hier los?«
    Judys Geschrei dröhnte in seinem Kopf. Es überraschte ihn, dass sie überhaupt in der Lage war zu schreien.
    »Binden Sie mich los«, schluchzte Judy. »Bitte, warum tun Sie das?«
    Am Klang ihrer Stimme erkannte Morrie, dass ihre Lippen stark angeschwollen sein mussten.
    »Schhh«, sagte er und drehte sich um, um sie anzuschauen. »Es wird alles gut werden, Judy.«
    »Scheiße«, schniefte sie. »Mach mich los!« Sie zerrte an den Seilen.
    Madge atmete tief ein. »Sag mir einfach, wo deine Schlüssel sind.«
    »Und warum sollte ich dir das verraten?«, fragte Morrie.
    »Darum.«
    »Sag’s ihr nicht«, zischte Judy. »Sie will bestimmt zur Polizei

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