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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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erzählen, was mit ihm passiert ist. Ich wette, die sind schon ganz krank vor Sorge.« Eddy sprang aus dem Wagen, schloss leise die Tür und lehnte sich dagegen. »Was denkst du, was wir tun sollten? Können wir ihn jetzt wirklich noch in die Schlucht werfen?«
    »Scheiße«, murmelte Al. »Wir haben das doch schon alles besprochen.«
    »Na ja, aber ich glaube, ein anonymer Anruf bei seinen Eltern wäre trotzdem das Richtige.«
    »Aber er geht uns doch überhaupt nichts an«, widersprach Al. »Wir sollten uns an den Plan halten. Und wenn wir hinterher immer noch das Bedürfnis haben, können wir seine Eltern ja auch später noch anrufen und ihnen sagen, wo ihr Sohn ist.«
    Eddy stieß ein leises Stöhnen aus. »Ich weiß nicht. Es kommt mir irgendwie nicht richtig vor, ihn jetzt noch in die Schlucht zu werfen. Können wir ihn nicht einfach irgendwo hier draußen ablegen, oben in den Bergen, und dann seine Eltern anrufen?«
    »Seit wann bist du denn so ein besorgter, mitfühlender Mensch?«
    »Fick dich! Ich hab ein Gewissen.«
    »Das hab ich auch«, knurrte Al. »Dann kennen wir jetzt eben den Namen des Jungen und wissen, dass er Eltern hat. Trotzdem hat sich nichts geändert. Und wie willst du die Eltern überhaupt anrufen? Auf dem Führerschein ist schließlich keine Telefonnummer.«
    Eddy sagte nichts. Schweigend ging er zum Kofferraum zurück.
    Al stellte sich neben ihn.
    Eddy beugte sich erneut hinein und steckte die Brieftasche zurück.
    Nachdem er sie wieder in Jeffreys Hosentasche verstaut hatte, richtete er sich auf und atmete tief aus. Dieses Mal war es nicht so schlimm gewesen. Zu wissen, wer er war, machte es ein wenig erträglicher, ihn anzufassen.
    »Es tut mir leid, Ed. Aber das hier ist nicht unsere Schuld. Alles, worum wir uns Sorgen machen sollten, ist, nicht mit der Leiche in Verbindung gebracht zu werden. Alles Weitere geht uns nichts an.«
    »Ja, ich schätze, du hast recht«, sagte Eddy.
    »Wie wär das: Nachdem wir ihn abgeladen haben, rufen wir die Polizei an. Natürlich erst, wenn wir wieder zurück in der Stadt sind.«
    Eddy drehte sich um und schaute seinen Freund an. »Okay. Ich glaube, dann würde ich mich besser fühlen.«
    »Ja, das verstehe ich«, versicherte Al.
    »Na dann«, meinte Eddy. »Nett, dich kennenzulernen, Jeffrey. Ich bin Edward und das ist Alfred.«
    Al schüttelte den Kopf.
    »Wir werden versuchen, vorsichtig mit dir umzugehen.«
    »Amen«, sagte Al.
    Eddy lächelte. »Du nimmst seine Beine, ich seine Schultern.«
    »Alles klar«, erwiderte Al.

KAPITEL 28
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte Madge, als sie die Bürotür öffnete. »Ich war hinter dem Haus, ein bisschen frische Luft schnappen.«
    Morrie betrat das einigermaßen warme Büro und schloss die Tür hinter sich. »Ich wollte gerade wieder gehen. Ich dachte, Sie seien schon ins Bett gegangen.«
    »Nein, nein. Es ist noch viel zu früh für mich.«
    Morrie lächelte.
    »Mächtig stürmisch da draußen«, sagte Madge. »Ich wette, das Unwetter kommt bald.« Sie schlurfte zum Vorhang hinüber.
    »Nein, ich bin geschäftlich hier«, erwiderte Morrie.
    Sie blieb stehen und drehte sich um. »Geschäftlich? Was meinen Sie denn damit?«
    Dann mal los, dachte Morrie.
    »Meine Frau und ich wollen morgen ganz früh aufbrechen. Wir haben noch eine ziemlich lange Fahrt vor uns. Vermutlich sind wir schon weg, wenn Sie aufstehen.«
    »Oh, das bezweifle ich«, erwiderte Madge. »In letzter Zeit stehe ich ziemlich früh auf.«
    »Nun, wir wollen schon bei Sonnenaufgang los«, erklärte Morrie und lächelte angestrengt.
    »Warum, um Himmels willen, sind Sie dann jetzt noch wach?«
    »Kann nicht schlafen«, antwortete Morrie. »Meine Frau schläft schon seit halb zwölf oder so. Die Glückliche«, kicherte er.
    »Und müssen Sie die ganze Zeit über fahren?«
    Morrie nickte. »Judy hat leider keinen Führerschein.«
    »Sie Ärmster. Sie sollten dringend ein bisschen schlafen.«
    Morrie stellte sich vor den Tresen und legte seine Hände darauf. »Wie dem auch sei, ich bin hier, weil ich Dummkopf vorhin vergessen habe zu bezahlen.«
    »Das ist doch nicht dumm. Die meisten zahlen erst, wenn sie morgens abreisen.«
    »Tja, wissen Sie, ich hab einfach vergessen, dass wir schon ganz früh aufbrechen wollen.«
    »Und deshalb möchten Sie jetzt bezahlen«, ergänzte Madge. Sie lächelte und stellte sich hinter den kleinen Tresen.
    »Wenn das in Ordnung ist«, erwiderte Morrie und rieb sich die rechte

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