Das Motel
der Hausecke blieb er stehen und linste daran vorbei. Der Mann stand noch immer vor der Bürotür.
Eddy ging wieder zurück und packte Al an der Jacke. »Komm, lass uns gehen. Er kommt nicht. Ich denke nicht, dass er uns gesehen hat.«
Al folgte ihm in die Dunkelheit. »Ich frag mich, was er im Büro will«, flüsterte Al.
»Wahrscheinlich die Alte ficken.«
Beide mussten sich anstrengen, um nicht laut loszulachen.
Sie erreichten den Wagen. Eddy blickte in die dichten Wälder, die hinauf in die Berge führten. Er fröstelte. »Irgendwie unheimlich hier draußen.«
»Das kannst du laut sagen. Mein Magen fühlt sich an wie ein gottverdammter Mixer.«
»Na, wenigstens gibt’s hier draußen jede Menge Bäume, falls du scheißen musst.«
»Das ist äußerst beruhigend«, erwiderte Al.
Eddys Augen hatten sich inzwischen etwas besser an die Dunkelheit gewöhnt. In ein paar Metern Entfernung konnte er die vagen Umrisse des Autos erkennen. Er ging darauf zu und stellte sich vor den Kofferraum.
Al gesellte sich zu ihm. »Denkst du nicht, dass wir besser erst den Anfang des Wanderweges suchen sollten?«
Eddy blickte zurück. »Da hast du recht.«
Sie ließen ihren Blick über die dunklen Bäume schweifen. »Muss irgendwo da drin sein«, sagte Eddy. »Komm.«
Sie bewegten sich auf den Rand des dichten Kiefernwaldes zu.
»Mist, ich wünschte, wir hätten ’ne Taschenlampe«, murmelte Al.
Die Nacht wurde immer finsterer, je tiefer sie in den Wald vordrangen.
»Hey, ich glaube, hier ist ein Weg«, sagte Al.
Eddy blickte nach unten auf eine freigerodete Stelle. »Der führt wahrscheinlich rauf zu den verschiedenen Wanderwegen«, vermutete er.
Während sie dem Pfad folgten, verringerte sich das spärliche Licht des Mondes immer mehr. Statt einzelner Kiefern konnte Eddy bald nur noch eine dichte, dunkle Masse erkennen. Da sie jedoch nie gegen einen Baum stießen, nahm er an, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Außerdem schien der Pfad leicht anzusteigen.
»Wir bräuchten fluoreszierende Brotkrümel, damit wir wieder zurückfinden«, scherzte Al.
Eddy drehte sich zu ihm um, sah jedoch nichts als Dunkelheit. Als Stimme nach zu urteilen, war er immer noch dicht hinter ihm. »Ganz zu schweigen davon, dass wir den Weg hier später wiederfinden müssen.«
»Wenn das hier tatsächlich der Weg ist«, bemerkte Al.
Vor sich konnten sie einen hellen Fleck zwischen den Bäumen erkennen. Als sie näherkamen, erkannten sie, dass es der Mond war, der sich für einen Augenblick aus der finsteren, grauen Wolkendecke befreit hatte und durch eine Lücke zwischen den Bäumen hindurchschimmerte.
Sie blieben stehen und schauten nach vorne. In der Ferne konnte Eddy mit Mühe eine Reihe von Wegweisern ausmachen. »Das könnte es sein«, sagte er und zeigte in die Richtung.
»Ich seh’s«, erwiderte Al.
Sie gingen auf die Schilder zu und als sie sie erreichten, erkannten sie drei hölzerne Wegweiser, die jeweils in unterschiedliche Richtungen zeigten.
Eddy stellte sich ganz dicht davor, um die Schilder lesen zu können. »Äh, auf dem steht Rober… Robertson-… Valley-Wanderweg«, rief er Al zu und schaute sich den nächsten Wegweiser an. »Teufels… das hier ist es«, rief er dann.
Das kleine Schild zeigte nach links. Der Robertson-Valley-Wanderweg führte geradeaus, das dritte Schild zeigte mehr oder weniger nach rechts. Eddy nahm an, dass dies der Weg war, der nach Hutto führte.
Er kehrte zu Al zurück. »Wir müssen nach links.«
»Super. Lass uns wieder runtergehen.«
Eddy nickte, und sie eilten denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Sie liefen durch den dunklen Kiefernwald, bis sie schließlich dessen Rand und das Motel erreichten.
Nach dem Spaziergang durch den düsteren Wald kam ihnen der Bereich hinter ihrer Hütte strahlend hell vor. Sie gingen zum Wagen hinüber.
»Wird sicher riesig Spaß machen, die Leiche den Berg hochzuschleppen«, sagte Al.
Sie stellten sich vor den Kofferraum.
»Dann mal los«, sagte Eddy. Er griff nach seiner Brieftasche, öffnete sie und holte die kleine Haarnadel heraus.
Er legte seine Hand auf den Kofferraum und fuhr zusammen, als er das kalte Blech berührte. Vorsichtig tastete er sich mit den Fingern vor, bis er das Schlüsselloch gefunden hatte. Eddy legte seinen Finger darauf, steckte die Nadel dann in die kleine Öffnung und fummelte damit in dem Schloss herum, bis ein leises Klicken zu hören war. »Bingo.« Er zog die Haarnadel wieder heraus, ließ den
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