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Das Mozart-Mysterium

Das Mozart-Mysterium

Titel: Das Mozart-Mysterium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Öhm
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Hunger plagte, beschlossen wir, den Waldweg zu nehmen. Schon nach wenigen Schritten zeigte sich, dass das Blätterdach sehr dicht war und nur wenig Licht hindurch ließ. Der ohnehin graue Tag wurde zusätzlich verdunkelt und wir hatten zeitweise das Gefühl, dass es bereits spät am Abend wäre.
    Nach etwa 15 Gehminuten mündete der Weg in eine Lichtung. Wir zogen es vor, am Rande der Lichtung zu bleiben, um kein allzu leichtes Ziel zu bieten; es geschah jedoch nichts. Nach einer weiteren halben Stunde ließen wir den Wald hinter uns und standen vor einer Weggabelung. Direkt zu unserer Linken war der Bergvorsprung, in dem Mozart den Illuminatenhügel vermutete. Ich ging unbeschwert, in der sicheren Überzeugung, dass die Reitergruppe den anderen Weg genommen hatte, da der Vorsprung sehr gut einsehbar war und sich kein Mensch dort zeigte. Auch waren im Boden keine Hufabdrücke zu erkennen.
    Ich ließ mir den Rätselspruch noch einmal durch den Kopf gehen, um ihn präsent zu haben: ›Der Hügel der Illuminaten, die große Eiche‹ – das Versteck musste also in einer großen und wahrscheinlich sehr alten Eiche sein.
    Es standen mehrere sehr alte Bäume auf der Grasfläche, die gut gepflegt war und offensichtlich regelmäßig gejätet wurde. Ganz vorn am Hang zum Tal hin stand der mit Abstand größte. Wir traten bis an den Rand des Vorsprungs, um sicherzugehen, dass nicht zum Tal hin, auf dem Abhang unterhalb des Illuminatenhügels, ein weiterer Baum stand. Als wir ganz vorn angelangt waren, erkannten wir, dass der Vorsprung steil abfiel und es dort sicherlich 100 Fuß in die Tiefe ging.
    Wir kehrten zurück zu der großen Eiche und fingen an, diese auf ein Versteck zu untersuchen. Unten am Stamm waren keinerlei Aushöhlungen zu sehen, auch das Gras um den Baum herum schien unversehrt. Er befand sich direkt oberhalb des steilen Felssturzes, da wir jedoch keine andere Wahl hatten, musste ich, da ich der leichtere war, heraufsteigen, um die oberen Regionen zu untersuchen. Die Äste waren zum Glück dick genug und es war nicht schwer, hinaufzuklettern.
    Ganz oben, sicher 40 Fuß über dem Boden, erblickte ich eine Spechthöhle mit großer Öffnung! Dies konnte das Versteck sein. Ich kletterte weiter. Genau in diesem Augenblick hörte ich einen Ruf über die Wiese schallen. Ich konnte wegen der dichten Blätter um mich herum fast nichts erkennen, sah aber, dass Mozart, der unten am Stamm der Eiche stand, wie gebannt zum Weg blickte und an seinen Degen fasste. Ich ahnte Übles …
    Ich beschloss, rasch die Höhle zu untersuchen. Ich musste einen weiteren Ast erklimmen und mich daraufstellen, ehe ich endlich hineingreifen konnte. Mit klatschendem Geräuschen schoss an meiner Hand eine ganze Schar Fledermäuse vorbei! Erschrocken zog ich meine Hand zurück und rutschte auf dem Ast aus. Gerade noch konnte ich mich halten und wieder das Gleichgewicht erlangen. Ich rappelte mich wieder hoch und schob meine Hand erneut in die Öffnung, vorsichtig tastend und in der Hoffnung, nicht eine weitere böse Überraschung zu erleben. Mein ganzer Körper verkrampfte sich mittlerweile vor Anstrengung und innerer Anspannung. Ich spürte hinten in der Höhle mit den Fingerspitzen einen festen Gegenstand!
    Unter mir hörte ich: »Stillhalten!«
    Aus dem Augenwinkel sah ich einen rot gewandeten Herrn mit Bart auf etwa eine Manneslänge an Mozart herantreten. »Was treibt Euch hierher?«
    Mozart war offensichtlich eingeschüchtert: »Ich bin auf einem Ausflug hier, auf einer Reise durch das Salzburger Land.«
    Ich konnte nicht erkennen, ob alle vier Männer zugegen waren, die wir auf den Pferden gesehen hatten, dieser war jedoch einer von ihnen, ich erkannte ihn an seinem Äußeren wieder. Hatte er sich bis jetzt im nahen Wald verborgen?
    Ich zog meine Hand aus der Öffnung zurück, in der ich ein Bündel hielt, das aussah wie ein in festes Wachstuch eingeschlagenes Buch. Da der Fremde offensichtlich nichts von meinem Versteck wusste, verharrte ich, umgeben von den dichten Blättern der Eiche. Ich blickte vorsichtig nach unten und erkannte die Fußpaare von drei weiteren Personen, also waren es doch alle vier! Dies machte die Situation wesentlich bedrohlicher.
    Der erste Herr redete wieder, mit fester und harter Stimme: »Dies ist unser Grund und Boden. Sie haben nicht die Befugnis, hier zu sein! Ich muss Sie ins Schloss mitnehmen. Wo ist Ihr Kompagnon?«
    »Er ist … an der Gabelung geradeaus gegangen, in das nächste Waldstück.«
    »Was

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