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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Bedrock City verhindert. Ich werde berühmt.«
    »Was ist mit den Mondblumen?«
    Sein Gesicht verhärtete sich. »Wen juckt's, zum Teufel? Ich bin ein Mensch, Xenia. Mir geht es um das Schicksal der Menschen, nicht um ein paar wertlose Pflanzen, die man nicht mal essen kann.« Er wies auf die Eisfontäne. »Sieh dir das an, Xenia. Ich besiege die Zukunft. Ich bereue nichts. Ich bin ein großer Mann. Ich vollbringe große Dinge.«
    Der Boden um die zerstörte Bohrstation brach auf, und das uralte reichhaltige Material des Monds regnete auf die Leute herab.
    »Und was könnte wohl größer sein als das?«, flüsterte Frank Paulis.
    ■
    Sie war im Dunkel und flog wie einer ihrer Samen. Sie war von Brocken des zerbrochenen Landes und von ihren Kindern umgeben.
    Aber sie vermochte natürlich nicht zu ihnen zu sprechen; anders als das Land hatte das Dunkel kein Gestein, das ihre Gedanken übertragen hätte.
    Es war eine Zeit der quälenden Einsamkeit.
    Aber sie währte nicht lang.
    Die Wolke zog sich bereits zusammen und verdichtete sich zu einem neuen und größeren Land, das unter ihr glühte – ein glühendes Meer aus Gestein, hundertmal größer als der kleine Ort, von dem sie gekommen war.
    Und zuletzt sah sie, wie der größte aller Kometen sich aus dem Herzen dieses Lands riss, als Feuerball in den Himmel sprang und schnell im ewigen Dunkel verschwand.
    382
    Sie fiel diesem glühenden Meer entgegen, und ihr Herz war voll der Freude über die Verschmelzung der Länder …
    Im letzten Moment ihres Lebens gedachte sie des Spenders.
    Sie war die Erste, und der Spender hatte sie geboren. Nichts von alledem hätte ohne den Spender Bestand gehabt, der das Land nährte.
    Sie wünschte sich, dass sie imstande gewesen wäre, ihrer Liebe zu ihm Ausdruck zu verleihen. Sie wusste, dass das unmöglich war.
    Aber sie spürte, dass er es ohnehin wusste.
    383

kapitel 21
HEIMKEHR
    Von der Reise zu den Sternen kehrten Madeleine und Ben in ein stummes Sonnensystem zurück.
    Über ein Jahrhundert war verstrichen. Sie selbst waren nicht einmal ein Jahr gealtert. Man schrieb nun das Jahr 2240, ein unvorstellbares, futuristisches Datum. Madeleine hatte sich auf verstärk-te historische Drift und kulturelle Isolation eingestellt.
    Nicht aber auf Stille.
    Während die langen Wochen des Flugs vom Sattelpunkt-Radius ins innere System verstrichen und der Lichtklecks, der das innere System darstellte, zusehends heller wurde, wurden sie immer nervöser. Schließlich waren sie nah genug, um Bilder der Erde in den Teleskopen der Ancestor aufzulösen. Sie saßen gespannt vor den Monitoren.
    Sie sahen eine leuchtend weiße Erde.
    Eis zog sich von den Polen bis hin zum Äquator. Die Konturen der nördlichen Kontinente waren unter den Eismassen kaum noch zu erkennen. Die Farben des Lebens, braun, grün und blau waren zu einem schmalen Streifen um den Äquator zusammengepresst.
    Auf der Nachtseite des Planeten machte Madeleine hier und dort Funken von Feuern und Explosionen aus. Gaijin-Schiffe umkreisten die Erde und zogen von Pol zu Pol, wobei das Eis und die 384
    Meere im Widerschein der Ansaugstutzen golden glühten. Sie kar-tierten und studierten im Rahmen ihrer gewaltigen Projekte.
    Madeleine und Ben waren durch diesen Anblick schockiert.
    Stundenlang beobachteten sie die Erde und ließen Mahlzeiten und Schlafperioden ausfallen.
    Ben machte sich Sorgen um seine Frau und seine Leute auf Triton. Er wurde still und verdrießlich und zog sich von Madeleine zurück. Madeleine vermochte die Einsamkeit kaum zu ertragen.
    Sie hatte intensive Träume, die von driftenden außerirdischen Artefakten bevölkert waren.
    ■
    Das Blumen-Schiff der Gaijin setzte sie im Mondorbit ab.
    Nemoto holte sie ab. Sie erschien als dritte Figur in der engen und heruntergekommenen Versorgungskapsel der Dreamtime Ancestor – ein digitaler Geist, der in einer Wolke kubischer Pixel sich manifestierte.
    Sie schaute Madeleine mit leuchtenden Augen an. »Meacher. Sie sind zurück. Sie werden bereits erwartet. Ich habe einen Auftrag für Sie.« Sie lächelte.
    »Ich glaube einfach nicht, dass Sie noch am Leben sind. Sie müssen eine Art virtueller Simulation sein.«
    »Es ist mir egal, was Sie glauben. Sie werden es auch nie erfahren.« Nemoto war noch mehr geschrumpft, und ihr Gesicht war eine lederartige Maske, als ob sie sich mit zunehmendem Alter zu einer frühen proto-menschlichen Lebensform zurückentwickelte.
    Sie ließ den Blick schweifen. »Wo ist das FGB-Modul? –

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