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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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seiner Ankunft hier wieder eingefangen hatte. Ihr Leben war zu einer Reihe von Episoden geworden, während sie durch eine mehr oder weniger unverständliche Geschichte reiste.
    War es überhaupt möglich, eine durchgängige Motivation aufrechtzuerhalten – etwas zu finden, das man wollte?
    Ja, sagte sie sich. Man muss nicht pikaresk sein. Schau Nemoto an. Sie weiß noch immer, was sie will – dasselbe, was sie die ganze Zeit schon wollte. Vielleicht galt das auch für Reid Malenfant, wo immer er auch gerade steckte. Und vielleicht war das auch der Grund, weshalb Madeleine ein Faible für Nemotos Projekte hatte – nicht wegen der Inhalte, sondern wegen Nemotos einzigartiger Willenskraft.
    Sie besprach das mit Ben. Der reagierte zunächst wie sie.
    »Was du da vorschlägst, ist barbarisch«, sagte Ben. »Du sprichst davon, einen Mond in einen anderen krachen zu lassen. Du wirst beide zerstören.«
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    »Es ist technisch machbar. Nemotos Zahlen beweisen, dass Nereides Ablenkung durch die Triebwerke der Transporter in der Umlaufbahn …«
    »Mir geht es nicht um die Machbarkeit. Viele Dinge sind machbar. Deswegen sind sie noch lang nicht richtig. Wenn Triton erst einmal verändert ist, dann ist er für immer verändert. Wer weiß, was zukünftige, klügere Generationen aus diesen Ressourcen gemacht hätten, die wir so sinnlos vergeuden?«
    »Aber die Gaijin sind doch schon unterwegs.«
    »Entweder hauen wir diese Welt zu Klump, oder sie machen es.
    Ist das die Alternative, die du anbietest?«
    »Wenn einer Triton zerstört, dann wir. Nicht sie.«
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen. »Ich gestehe dir zu, dass dein Plan wenigstens ein Gutes hat.«
    »Und was?«
    »Wir und die Yolgnu werden hier kaum überleben. So viel steht fest. Mit deinem Plan wird es vielleicht …«
    Sie nickte. »Es wird funktionieren, Ben.«
    »Es wird viele Widerstände geben. Die Leute leben schon seit ein paar Generationen hier. Es ist ihre Heimat. Hier sind sie zuhau-se.«
    »Ich weiß. Es wird für uns alle schwer werden.«
    »Was wirst du nun tun?«
    Sie antworte nicht. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. »Wir könnten Sonden zu Nereide schicken«, sagte sie. »Geeignete Stellen für die Triebwerke aussuchen und mit der Arbeit vielleicht schon beginnen. Ben, diese Gaijin sind unterwegs, was auch immer wir tun. Wenn wir zu lang damit warten, ist es vielleicht irgendwann zu spät.« Sie schaute mit schmalen Augen zum Eisdach empor und stellte sich vor, wie die verlassenen Schiffe über ihr kreisten. »Wir könnten vielleicht sogar schon die Triebwerke zünden und den Mond auf den neuen Kurs bringen. Die 413
    Brenndauer wird ein Jahr betragen, bis es zur Kollision kommt.
    Aber ich werde ohne die Zustimmung deiner Leute nichts unternehmen, was nicht wieder rückgängig gemacht werden könnte.«
    »Du hast deine Karriere als Waffenschieber begonnen«, sagte er bekümmert. »Und du transportierst Waffen bis zum heutigen Tag.«
    Das ärgerte sie. »Schau, Triton ist doch ein toter Planet. Es gibt hier nichts außer Menschen und dem, was wir hierher gebracht haben.«
    Er sah sie an. »Bist du sicher?«
    ■
    Nach ein paar Monaten hatte Lena Roach Madeleine zu ihrem Erstaunen zu einem Spaziergang eingeladen, um etwas mehr von Triton zu sehen.
    Madeleine war etwas skeptisch. Sie stand nämlich noch immer im Brennpunkt der intensiven Debatte über die Zukunft der Kolonie; nach ihren bisherigen Erfahrungen musste doch ein Haken an der Sache sein.
    Sie sprach mit Ben darüber.
    Er lachte. »Du hast natürlich recht. Jeder vertritt seinen Standpunkt. Lena hat auch ihre Meinung. Aber was könnte es wohl schaden, rauszugehen und sich das Eis anzuschauen?«
    Madeleine dachte einen Tag darüber nach.
    Das Nereide-Projekt hatte begonnen. Ben hatte Ingenieure von Kasyapa für sie abgestellt, um die Triebwerke von den Frachtschif-fen im Orbit zu demontieren, sie für den Einsatz auf Nereide um-zurüsten und Systeme zu improvisieren, mit denen Brennstoff aus der Substanz des Monds gewonnen werden sollte. Sie hatte sich in ihrer Eis-Zelle eine Beobachtungs-Station einrichten lassen, die ihr 414
    per Telemetrie und einer optischen Übertragung diese Triebwerks-gruppe zeigte, die im Dauerbetrieb feuerte, Nereides Substanz in Brennstoff für die Raketen und Steuertriebwerke umwandelte und den Mond langsam aus seiner weiten Ellipse schob. Es war gut, dass sie etwas zu tun hatte und sich mit konstruktiven Details zu befassen vermochte.
    Aber sie

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