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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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sich vielleicht damit er-klären, dass zeitliche Maßstäbe zur Deckung kamen. Vielleicht dauerte es einfach so lang, ein paar Milliarden Jahre, bis Leben aus der Ursuppe zu den Sternen kroch – unabhängig vom Ort seiner Entstehung.
    Das war eine nette Hypothese, sagte Malenfant sich, aber er glaubte, dass die Kongruenz der zeitlichen Maßstäbe doch zu schön war, um wahr zu sein. Trotzdem war das der erste Beitrag zu der Konferenz, der die grundsätzlichen Aspekte thematisierte, die Leute wie Nemoto Umtrieben. Er warf einen Blick auf die Softscreen und fragte biografische Details der Referentin ab.
    Lerners Fachgebiet war die vulkanische Geschichte des Planeten Venus. Malenfant wunderte sich nicht, als er sah, dass sie Probleme hatte, Finanzmittel für die Weiterführung ihrer Arbeit aufzubringen. Ein Nebeneffekt der Ankunft der Gaijin war das erlah-mende Interesse an den Wissenschaften gewesen. Man schien allgemein der Auffassung zu sein, dass die Gaijin den Menschen irgendwann die Antworten auf alle Fragen präsentieren würden.
    Wieso sollte man dann noch Zeit – und, wichtiger noch, Geld – in 51
    die Forschung investieren? Natürlich hätte kein echter Wissenschaftler sich mit dieser Passivität begnügt; und er hatte den Eindruck, dass diese Carole Lerner von genau diesem Forschergeist beseelt war.
    Der nächste Vortrag, den ein vierschrötiger Akademiker vom SE-TI-Institut hielt, trug seinen eigenen Namen im Titel: ›Der Nemoto-Malenfant-Kontakt – Ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte.‹
    Maura Della lehnte sich zurück und hörte mit dem Ausdruck großer Freude zu.
    Die Präsentation basierte auf einem amtlichen Protokoll, das auf einen Kontakt mit Außerirdischen anzuwenden war. Das Protokoll war ursprünglich in den neunziger Jahren von der NASA formuliert und von den UN und nationalen Regierungen weiterentwickelt worden, nachdem die US-Regierung die Finanzierung von SETI eingestellt hatte und die NASA-Projekte von privaten Einrichtungen übernommen worden waren.
    Malenfant – als eine von zwei Personen, die in der ganzen Menschheitsgeschichte in die Situation geraten waren, die das Protokoll beschrieb – hatte sich nie die Mühe gemacht, es zu lesen. Er wunderte sich auch nicht, dass es top-down, offiziös und fast närrisch in der optimistischen Annahme war, dass dieses Thema von zentraler Stelle kontrolliert werden könne: ›Nach der Schlussfolgerung, dass die Entdeckung ein glaubwürdiger Beweis für außerirdische Intelligenzen zu sein scheint und nachdem dritte Parteien über diese Erklärung in Kenntnis gesetzt wurden, werden die Entdecker die Beobachter auf der ganzen Welt durch das Zentralbüro für Astronomische Telegramme der Internationalen Astronomischen Vereinigung informieren, und sie werden den Generalsekretär der Vereinten Nationen in Übereinstim-mung mit Artikel XI des Grundlagenvertrags über die Aktivitäten der Staaten bezüglich der Ausbeutung und Nutzbarmachung des 52
    Weltraums, einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper informieren. Wegen des bekundeten Interesses an und der Ex-pertise hinsichtlich der Frage der Existenz extraterrestrischer Intelligenzen werden die Entdecker gleichzeitig die folgenden internationalen Einrichtungen über die Entdeckung informieren und ihnen alle relevanten Daten und aufgezeichneten beweiserheblichen Informationen liefern: Den Internationalen Telekommunikations-Verband, das Komitee für Weltraumforschung, den Internationalen Rat Wissenschaftlicher Verbände, den Internationalen Astro-nautischen Verband, die Internationale Akademie der Astronautik, das Internationale Institut für Weltraumrecht, die Kommission 51
    der Internationalen Astronomischen Vereinigung und die Kommission J der Internationalen Radiowissenschaftlichen Vereinigung …‹
    Malenfant und Nemoto waren jedoch flugs in die Talkshows gegangen.
    Maura patschte auf Malenfants Handgelenk. »Schlimm, schlimm. Die ganzen Kommissionen, die Sie übergangen haben.
    Sie haben sich dort viele Feinde geschaffen.«
    »Immerhin durfte ich in Lincolns Schlafzimmer im Weißen Haus nächtigen«, sagte er. »Wissen Sie, dieser Typ hört sich gerade so an, als ob es ihm lieber gewesen wäre, wenn wir die Entdeckung gar nicht gemacht hätten, anstatt es ›falsch‹ zu machen.«
    »Die menschliche Natur, Malenfant. Sie haben ihm sein Spielzeug weggenommen.«
    Nun eröffnete der Sprecher die Diskussion.
    Die Diskussion mündete alsbald in die Frage, wie die Situation von

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