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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gewesen … Wenn die Leute ihn anschauten, hatte er das Gefühl, dass sie ein Symbol sahen und kein menschliches Wesen; sie sahen jemanden, der nicht mehr fähig war, jemals wieder selbständige Arbeit zu leisten. Es war eine Betrachtungsweise, die ihn peinlich berührte und lähmte und bei der er sich uralt fühlte. Und nicht nur das, Malenfant war zur Ziel-48
    scheibe unwillkommener Aufmerksamkeit extremer Gruppen von beiden Enden des Spektrums geworden, sowohl den Xenophoben als auch den Xenophilen.
    Er war von Maura Della eingeladen worden, einer früheren Kongressabgeordneten, die er während der ›Nachbeben‹ jener Entdeckung kennen gelernt hatte.
    Maura Della war etwa im gleichen Alter wie Malenfant, klein, adrett und rege. Sie hatte dem Wissenschaftlichen Beirat des Präsidenten angehört, als die Neuigkeit von den Gaijin bekannt wurde, als Malenfant und Nemoto vor den Präsidenten zitiert wurden, vor den Verteidigungsminister, die Handelskammer und diverse präsidiale Arbeitsgruppen, während die Regierung versuchte, eine offizielle Linie bezüglich der Gaijin zu finden. Anders als die Funktionäre, denen Malenfant damals begegnet war, hatte Maura Della sich im Umgang mit Malenfant als ebenso kritisch wie gera-deheraus erwiesen, und er hatte ihr Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf SETI und andere Probleme zu respektieren gelernt. Er freute sich auf ein Wiedersehen mit ihr.
    Und er hoffte, dass sie noch immer nah genug an den Schalthebeln der Macht saß, um ihm aus erster Hand einen Einblick in neue Entwicklungen zu gewähren.
    In dieser Hinsicht wurde er nicht enttäuscht, wie sich herausstellte.
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    Zunächst war die Konferenz nicht sehr aufschlussreich. Es wurde lediglich zusammengefasst, was man neun lange Jahre nach der Entdeckung über die Gaijin wusste. In Ermangelung neuer Fakten wurde die Veranstaltung hauptsächlich mit Präsentationen bestrit-ten, die sich mit den Auswirkungen der Existenz der Gaijin auf philosophische Grundsätze befassten.
    Den ersten Vortrag, den er sich mit Maura Della anhörte, handelte von der ebenso kurzen wie ergebnislosen Geschichte von SETI, der Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen.
    Seit den fünfziger Jahren hatte man auf die entsprechenden Frequenzen eingestellte Radioteleskope auf nahe Sterne wie Tau Ceti und Epsilon Eridani ausgerichtet, wo die Existenz von Leben für möglich gehalten wurde. Schließlich hatte die NASA die Federführung bei der Suche übernommen und die Suchmethoden verfei-nert und automatisiert, bis es möglich war, Tausende wahrscheinlicher Funkfrequenzen mit sehr hoher Geschwindigkeit zu überprü-
    fen.
    Jahrzehnte geduldiger Suche hatten nichts erbracht außer ein paar flüchtigen, unverständlichen und bruchstückhaften Mustern.
    Während Malenfant dem Strom der Details und Akronyme der zahlreichen Projekte lauschte – Ozma, Cyclops, Phoenix –, entwickelte er geradezu Mitgefühl für diese Zuhörer, die sehnlichst darauf hofften, ein Flüstern von den Sternen zu erhaschen, und sei es noch so leise. Ihre Bemühungen hatten natürlich von vornher-ein in die falsche Richtung gewiesen und waren vergebliche Liebesmüh. Gleichgewicht, sagte er sich: Entweder ist der Himmel stumm, weil er leer ist oder aber die Aliens sind überall. Es war sinnlos, nach einem Flüstern zu lauschen; wenn wir nicht allein wären, müsste der Himmel bildlich gesprochen lodern wie eine Fackel.
    Die nächste Sprecherin beeindruckte Malenfant schon eher. Sie hieß Carole Lerner und war Geologin am Caltech – nicht älter als dreißig, dürr und wortgewandt. Sie versuchte, mit einer neuen Lö-
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    sung für das Rätsel der Ankunft der Gaijin aufzuwarten. Vielleicht hatte es nur deshalb nicht schon früher irgendwelche Anzeichen von den Gaijin gegeben, sagte Lerner, weil sie sich erst kürzlich entwickelt hatten – und zwar nicht zwischen den Sternen, sondern wo man sie gefunden hatte, nämlich im Asteroidengürtel selbst.
    Seit einigen Jahrzehnten wurde auch die Ansicht vertreten, dass Leben in Kometen Fuß zu fassen vermochte – vielleicht in Taschen aus flüssigem Wasser, das mit den organischen Verbindungen versetzt war, die im Kometeninnern vorkamen –, und man glaubte auch, dass manche Asteroiden ausgebrannte Kometen seien oder zumindest eine mit Kometen vergleichbare Zusammensetzung hätten. Dass ausgerechnet in dem Moment, wo wir einen ähnlichen Zustand erreichten, eine raumfahrende fremde Rasse zwischen den Asteroiden auftauchte, ließ

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