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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gern mögen: Bestimmte Nahrungsmittel – und Bier, Malenfant! Der Barbaren-Gentleman bevorzugt Bier!«
    »Wieso haltet ihr diese Engländer überhaupt am Leben?«, fragte Nemoto Julia.
    Julia grinste und zeigte eine Gebissruine. »Müde alte Männer«, sagte sie.
    McCann schaute Malenfant zerknirscht an. »Mitleid, sehen Sie; das Mitleid von Tieren. Sie sahen, dass wir weder Frauen noch Kinder hatten und dass wir langsam starben. Sie betrachten uns als Haustiere, diese Hams. Auf diesen Status sind wir reduziert.«
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    »Und Ihre ganzen Sprüche, sie zu einem Leben im Geiste von Christus … ähem, Johannes anzuleiten …«
    »Manchmal ist die Realität nur schwer zu ertragen …«
    Das Tor stand noch immer offen. Du vergeudest deine Zeit, Malenfant.
    Er fand Julia. Sie war in die Felle ihres Stammes gehüllt und hatte die Verkleidung als Küchenhilfe für die Engländer abgelegt.
    Er wies aufs offene Tor und sagte: »Emma.«
    Sie nickte.
    Er ging zu den anderen zurück. »Ich bin draußen, McCann.
    Wollen Sie versuchen, mich aufzuhalten?«
    McCann lachte. »Was für einen Unterschied macht das jetzt noch? Aber was wollen Sie tun?«
    »Das, wozu ich hergekommen bin«, sagte Malenfant mit Nach-druck.
    »Ach so – Emma. Ich wünschte, ich hätte auch ein solches tröstliches Ziel.« McCann schaute auf Nemoto. »Und Sie, Madam Nemoto? Wollen Sie bei einem alten geschlagenen Mann bleiben?«
    Nemoto wandte den Blick zum Himmel empor; sie hatte den Widerschein von flackerndem Licht im Gesicht. »Ich werde Antworten suchen.«
    »Antworten?«, schnaubte McCann. »Welchen Nutzen haben Antworten? Kann man Antworten essen, unter ihnen schlafen oder sie zur Abwehr von Läufern und Elfen benutzen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich gebe mich jedenfalls nicht damit zufrieden, so wie Sie und die Hams einfach in den Tag hinein zu leben.«
    Malenfant verlor sie nur ungern, auch wenn sie ihn verraten hatte. Zumal sie allein kaum überlebensfähig war: Vor seinem geistigen Auge sauste ein Faustkeil auf ihren Kopf hernieder, während sie gerade von Bündeln paralleler Universen träumte … »Kommen Sie mit mir.«
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    Sie erteilte ihm kühl eine Abfuhr. »Wir haben immer schon unterschiedliche Ziele verfolgt, Malenfant.«
    McCann schaute von einem zum andern. »Ich bin schon zu lang sesshaft«, sagte er spontan. »Ich will Sie begleiten, Malenfant. Ich wage zu behaupten, dass ich durch lange Erfahrung ein paar Tricks auf Lager habe, die Ihnen vielleicht den Hals retten werden.«
    Malenfant schaute auf Julia, die teilnahmslos dabeistand. »Was ist mit Crawford und den anderen?«
    McCann hieb Thomas auf die breite Schulter. »Ich wüsste nicht, weshalb unsere Freunde sich nicht um drei Leute kümmern sollten, wenn sie sich bisher um vier gekümmert hatten.«
    Thomas nickte knapp.
    Malenfant wandte sich an Nemoto: »Ich hoffe, Sie finden, wonach Sie suchen.«
    »Ich werde Sie wieder sehen«, sagte sie.
    »Nein«, sagte er in einer plötzlichen Gewissheit. »Nein, das werden Sie nicht. Wir werden uns nie mehr begegnen.«
    Sie starrte ihn an. Dann wandte sie sich ab.
    Manekatopokanemahedo:
    Sie stand auf einer glänzenden, glatten Oberfläche aus Formenergie. Sie war hellgelb, weich und warm unter den nackten Füßen.
    Babo und Ohne-Name hielten noch immer ihre Hände fest, und sie löste sich aus ihrem Griff.
    Auf dem Roten Mond wehte kein Wind. Sie genoss den Luxus, sich nicht gegen die Macht der Luft stemmen zu müssen und er-freute sich an der Leichtigkeit des Atmens.
    Sie waren von einem Dutzend weiterer Leute umgeben – Exilanten von anderen zerstörten Farmen, deren Symmorphen von einer 373
    frappierenden Vielfalt von Farben und Haut-und Haar-Styling ge-ziert wurden – und etwa der hundertfachen Anzahl von Arbeitern: Große und schlanke Arbeiter, kleine und dicke Arbeiter, Arbeiter, die flogen und krochen, rollten und gingen. Wie üblich wiesen die neuen Symmorphen der Leute die größtmögliche Ähnlichkeit mit den Hüllen auf, die sie auf der Erde zurückgelassen hatten.
    Die Abbildung hatte die unterschiedlichen körperlichen Zustän-de berücksichtigt. Deshalb verspürte Manekato auch kein Unbehagen, als die Lungen die dünne, sauerstoffarme Luft dieser kleinen Welt einsogen, und ihr neuer Körper würde nicht unter Kohlendioxid-Mangel leiden. Aber sie hatte bewusst darauf verzichtet, alle Erfahrungsunterschiede des Roten Monds auszugleichen; in diesem Fall hätte es nämlich kaum Sinn gehabt, überhaupt hierher zu kommen. Also

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