Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
der Tiere verbindet, stärker als das, was uns trennt. Es kommt jetzt nur darauf an, dass wir hier sind und dass wir das Beste daraus machen müssen. Obwohl sie das Werk Satans zu sein scheint, ist diese Insel von Gott erschaffen worden – natürlich ist sie das. Wer etwas anderes behauptet, unterstützt die Häresie von Manichäus. Deshalb vermag man sie zu vervollkommnen, und deshalb vermögen rechtschaffene Männer hier ein gutes Werk zu vollbringen … Es gibt hier viel zu tun.«
    Malenfant betrachtete ihn. Lobegott war geisteskrank, keine Frage. Er würde den Roten Mond niemals erobern. Aber ein solcher Irrer war imstande, viel Leid über viele Menschen und Beinahe-Menschen zu bringen. »Vervollkommnen? Richtig. Ich kenne Leute Ihres Schlags. Sie wollen ein Imperium errichten, Lobegott. Ein perfektes Imperium, das mit Blut getränkt ist.«
497
    »Was ist schon Blut?«, sagte Lobegott unbekümmert. »Wenn Menschen sich gegen uns erheben, sind sie wie Halme vor unserem Schwert. Und was den Rest betrifft – wenn man das Blut von Tieren vergießt, ist das keine Sünde, Malenfant. Wenn ich mir vergegenwärtige, dass diese seelenlosen Affen Karikaturen der menschlichen Erscheinungsform sind, bin ich sogar davon überzeugt, dass es meine Pflicht ist, diese obszönen Gestalten vom Antlitz der Welten zu tilgen.«
    »Dann wollen Sie die Hams und die Läufer als Ressourcen nutzen, um Ihr Reich auf diesem Mond zu errichten. Und wenn die Hominiden ihre Schuldigkeit getan haben, werden Sie sie vernichten.«
    Lobegotts Raubtieraugen funkelten. »Ich warte auf Eure Antwort, Malenfant.«
    Malenfant schloss die Augen.
    Bleib am Leben, Malenfant. Das ist alles, worauf es ankommt.
    Die Kreaturen auf diesem Roten Mond bedeuten dir doch nichts.
    Bis vor kurzem hast du nicht einmal gewusst, dass sie überhaupt existieren. (Aber ein paar von ihnen haben mir geholfen, mir sogar das Leben gerettet …) Und sie sind nicht einmal menschlich.
    (Aber sie sind auf eine andere Art und Weise menschlich …) Dieser Lobegott mag schwierig sein, aber er ist auch mächtig. Wenn du ihn unterstützt, wird er dir vielleicht sogar beim Erreichen deines Ziels behilflich sein – das darin besteht, bestanden hat und immer bestehen wird, Emma zu finden. (Aber er ist ein psychopathi-sches Ungeheuer. Ein religiöser Irrer …) Er glaubte, Emmas spöttische Stimme zu hören.
    Du bringst es einfach nicht über dich, stimmt's? Du warst noch nie ein guter Politiker, nicht wahr, Malenfant? Nicht einmal in der NASA und auch sonst nirgends, wo die uralten Primaten-Strategien vorherrschten, die einem sagten, wann man kämpft und wann man nachgibt, wann man gewinnt und wann man verliert. Ach so, es geht hier um mehr als nur 498
    um Politik, nicht, Malenfant? Entwickelst du gar ein Gewissen? Du, der sich bis nach Washington und zurück gelogen hat, um den BDB in die Luft zu kriegen, der Leute benutzt und weggeworfen hat, um das zu bekommen, was er wollte. Und nun stehst du hier auf diesem Dschungel-Mond und kannst dir nicht einmal ein paar salbungsvolle Plattitüden verkneifen, um deine wertlose Haut zu retten …?
    Oder vielleicht hat McCann mich doch richtig eingeschätzt, sagte er sich. Nicht zu vergessen meine Schwiegermutter. Vielleicht wollte ich wirklich immer nur Rambo sein.
    Lobegott wippte nervös mit dem Fuß. Der Ham-Junge schien die Spannung zwischen den Männern zu spüren. Er rutschte vom Tisch herunter und verkroch sich hinter Lobegotts Stuhl.
    Malenfant holte tief Luft und fragte: »Was ist der wahre Grund für Ihren tödlichen Hass auf die Hominiden?« Er warf einen Blick auf den Neandertaler-Jungen; ein Auge und eine dunkle Haarsträh-ne lugten hinter dem Stuhlbein hervor. »Wärmt dieser Junge vielleicht Ihr Bett, Lobegott Michael? Müssen Sie ihn aus diesem Grund vernichten?«
    Malenfant sah, wie Lobegott die Augen verdrehte. Blut und Rotz lief ihm aus der Nase. Der Mann stand auf Tuchfühlung mit Malenfant so dass er den fischigen Gestank seines Atems roch. »Diesmal wird die Peitsche das Fleisch von Euch abschälen, und die Männer werden Euch die Bastonade auf den Rücken und die Fuß-
    sohlen geben. Und ich, ich werde triumphieren im Lichte Seines Angesichts.«
    Malenfant blieb ein Moment der Genugtuung. Bin ich endlich zu dir durchgedrungen, du Bastard. Dann wurde er niedergeknüppelt.
499
Emma Stoney:
    Sie verbrachte mehrere Tage im Wald auf der Klippe, spähte und sondierte das Terrain.
    Dieser Wald war feucht und licht. Es gab große

Weitere Kostenlose Bücher