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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Unsinnigkeit seines Tuns blieb ihm nicht eine Sekunde lang verborgen, und so schleuderte er die Dose gegen die schwächliche Neonröhre und tauchte den Raum damit in Dunkelheit. Er stieg in die Duschwanne und nahm unter dem schlaffen Wasserschlauch eine fötale Haltung ein.
    Eric trat die Tür auf. Rex’ Fernsehterminal stand inzwischen in hellen Flammen, und durch das Feuer und den Rauch sah Eric alles andere als gut aus, wie seine unvorteilhafte Seite so vom Feuer beleuchtet wurde. Rex machte sich ganz klein, als Rambo zu seinem Kameraden in der Türöffnung trat. Flackernde Lichter tanzten auf dem Lauf der .44er Magnum, die in das Zimmer gehalten wurde, um Rex auszuknipsen.
    Rex Kehle war trocken, doch seine Eingeweide leerten sich warm und feucht. Das war es also, das Ende. Der Tod war stets eine erbärmliche Angelegenheit, doch Rex hatte sich wie alle Männer in dem Irrglauben gewiegt, er könnte ihn mit einer gewissen Würde hinter sich bringen. Eigenartig, wie gründlich man sich hin und wieder täuschen kann.
    »Zeit zum Sterben«, sagte Rambo Blutaxt. »Und anschließend gibt es etwas zu essen.«
     
    »Ihr Plan, Fergus. Wenn Sie so freundlich wären, mich in die Einzelheiten einzuweihen?«
    »Nun ja…« Fergus Hirnzellen liefen auf Hochtouren. Er war vollkommen sicher, daß es irgendwo in seinem Kopf einen brauchbaren Plan geben mußte. Es mußte einfach. »Also wie ich die Sache sehe…«
    Doch seine Worte wurden von der rechtzeitigen Ankunft eines gewissen Jason Morgawr unterbrochen, dem es irgendwie gelungen war, das Kommando über die Security der Firma zu übernehmen.
    »Wir haben da ein Problem«, sagte er in Richtung von Mungo Madocs einzigem Ohr. »Garstang hat Forderungen gestellt.«
    »Aha?« sagte Mungo, der noch immer einen gewissen Groll wegen seines verlorenen Ohres hegte.
    »Und?«
    »Er sagt, daß er eine sichere Passage nach unten in die Forschungsabteilung verlangt, und er will den Gefangenen…« Jason beugte sich vor, um Mungo die schmutzigen Einzelheiten dessen ins Ohr zu flüstern, was das Schicksal für Lavinius Wisten bereithielt.
    »Und was schlagen Sie vor?« fragte Mungo. »Und welchen Gefangenen überhaupt?«
    Dachte ich’s mir, dachte sich Fergus. Er hat nicht die leiseste Ahnung.
    Jason schüttelte den Kopf und schützte Unwissenheit vor.
    Fergus legte den Finger an die Lippen. »Elvis Presley«, flüsterte er. »Gryphus Garstang hat aus Gründen, die er allein kennt, Elvis Presley hierher nach Phnaargos entführt.«
    »Hier? Ich meine, selbstverständlich hier. Es ist mir in der Hitze des Augenblicks entfallen. Vorübergehend. Ihre Meinung, Fergus?«
    »Meine Meinung spiegelt ohne Zweifel die Ihre wider, Sir. Gryphus Garstang hofft offensichtlich, der Gerechtigkeit dadurch zu entgehen, daß er durch die Zeit flüchtet. Und Presley nimmt er zur Sicherheit mit. Er ist schließlich um einiges wichtiger für uns als Lavinius Wisten. Und inzwischen sind mehrere neue Zeitkohle im Forschungslabor herangereift.«
    »Sie bestätigen meine schlimmsten Befürchtungen, Fergus«, sagte Mungo Madoc. »Und was sollen wir Ihrer Meinung nach unternehmen?«
    »Möglicherweise könnte sich der Einsatz eines einschläfernden Gases in die Belüftungsschächte des Forschungstraktes zu diesem Zeitpunkt als vorteilhaft erweisen.«
    »Verblüffend«, sagte Mungo Madoc.
    Jason Morgawr tanzte vor den beiden auf und ab. »Weitere Entwicklungen. Garstang hat das televisuelle System des Vorstandszimmers auf den Sender gelegt, und er droht, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.«
    »Dann schalten Sie den Sender ab!«
    »Geht nicht, Sir. Die Anlage im Vorstandszimmer ist autark und kann sämtliche Sicherheitsmaßnahmen außer Kraft setzen. Eine Neuerung, die Sie selbst eingebaut haben, wenn Sie sich erinnern.«
    »Selbstverständlich erinnere ich mich. Fergus?«
    »Was ich davon halte? Das Gas, Sir, das Gas. Und zwar augenblicklich.«
    Morgawr setzte sein Kopfschütteln fort. »Er ist uns bereits einen Schritt voraus und hat die Lüftungsanlage blockiert. Mit Diogenes ›Dermot‹ Darbo, wenn ich mich nicht irre. Er sagt, falls seine Forderungen nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten erfüllt werden, wird er verkünden, daß die gesamte Serie der Erdlinge von der Firma manipuliert worden ist. Schmutzige Wäsche wird durch den Äther gehen, und er will Namen nennen.«
    »Fergus? Fergus? Irgend jemand soll diesen Mann aufhalten!«
    Fergus Shaman fand den Ausgang versperrt. »Heh, langsam«, sagte er,

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