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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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als er zu Mungo Madoc zurückgeschleift wurde. »Das ist eine von den Gelegenheiten, bei denen ich den Göttern danke, daß wir einen Vorstandsvorsitzenden haben wie Sie es sind, der ganz allein imstande ist, ein Problem zu lösen, dem wir geringeren Sterblichen hilflos gegenüberstehen. Ich war genaugenommen gerade auf dem Weg zur Kapelle, um meine Dankgebete zu sprechen, als Sie mich haben zurückrufen lassen. Wünschen sie irgend etwas Besonderes, Sir?«
    Der gesamte medizinische Stab wandte sich zu Mungo Madoc um.
    »Ah«, sagte selbiger. »Ah. Ja, in der Tat, das will ich.«
     
    Rex drückte sich gegen die klammen Fliesen. Rambo spannte den Abzug. Rex verdrehte die Augen. »Der Wasserschlauch«, drang eine Stimme an sein rechtes Ohr.
    »Was?«
    »Der Wasserschlauch.«
    Rex kannte diese Stimme. Es war die Stimme der Göttin, die Stimme von Christeen. Und er kannte auch die Tageszeit. Ganz genau sogar. Es waren jene kurzen fünf Minuten am Tag, in denen die Heizung der Odeon Towers hochlief. So abgepaßt, daß die meisten Bewohner in dieser Zeit aus dem Haus und bei der Arbeit waren. Badezeit.
    »Und jetzt heißt es auf Nimmerwiedersehen«, kicherte Rambo Blutaxt.
    Rex griff nach dem rostigen Wasserkran. Drehte ihn. Wie durch ein Wunder klemmte er nicht. Als sei er erst kürzlich geschmiert worden.
    Rex umklammerte den brüchigen Schlauch. Der Schwall aus superheißem Wasser war heftig und schnell.
    Er traf Rambo Blutaxt mitten im Gesicht und riß ihn von den Beinen. Er fiel in die Arme seines schwankenden Handlangers. Der Feuerwehrhauptmann Rex Mundi richtete seinen Schlauch fachkundig auf die beiden Gefallenen und lachte dabei wie ein Wahnsinniger.
    Dann versiegte der Strahl zu einem Tröpfeln, bevor er ganz erstarb. Rex’ Wasserration für den Tag war aufgebraucht.
    »Ooooooooh.« Rex sprang auf die Beine.
    Rambo stolperte unter schrecklichem Stöhnen im Zimmer umher und tastete nach seiner Magnum. Rex trat ihm mit Anlauf zwischen die Beine. Als der so Getroffene vornüber kippte, traf ihn die eisenbeschlagene Stiefelspitze von Rex’ Arbeitsschuhen voll an dem zurückweichenden Kinn.
    Rex bückte sich, hob die Waffe auf und sprang über den reglos daliegenden Devianti. Eric unternahm einen halbherzigen Versuch, nach Rex zu schlagen, doch dieser hämmerte ihm den Kolben der Magnum über die intakte Schädelhälfte.
    Wirklich, es war ein widerlich gewalttätiger Anblick.
    Doch nachdem die Bilder, die das televisuelle Moos und die phnaargischen Flechten in Rex’ Appartement aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen hatten, durch sachkundiges Personal zusammengeschnitten und auf Phnaargos ausgestrahlt worden waren, riefen sie großes Interesse bei einer Zuschauerschar hervor, die inzwischen wieder bei vierzehn Milliarden angekommen war.
     
    »Ja, in der Tat«, sagte Mungo Madoc einmal mehr.
    Fergus beobachtete die Mimik des Vorsitzenden, die das gesamte Spektrum nachdenklicher Ausdrücke durchlief. Dieser Mann ist so absolut ohne jegliche Idee, dachte er. »Vielleicht sollten Sie nach oben gehen und selbst mit ihm reden, Sir«, schlug er vor.
    »Vielleicht sollte ich nach oben gehen und selbst mit ihm reden«, sann Mungo Madoc.
    Fergus richtete den Blick an die Decke. Er hatte sich wenig genug aus dem alten Mungo Madoc gemacht, aber dieser hier war noch schlechter. »Vielleicht sollten Sie das, Sir«, stimmte Fergus ihm zu.
    »Dann werde ich mal«, sagte Mungo und erhob sich schwerfällig vom Untersuchungstisch. Er zog seinen Bademantel aus. Der wundervolle Anzug war ruiniert, doch Mungo seufzte nur und ignorierte die Tatsache. Wie die Krieger der alten Zeiten gurtete er seinen Lendenschurz und machte sich auf den Weg in den Kampf.
    Draußen vor der Tür zum Vorstandszimmer kauerten eine Menge Leute von der Security mit schußbereiten Waffen. Einer von ihnen erhob sich und salutierte vor Mungo, als dieser eintraf. Aus dem Innern drang eine Menge wüster Flüche und Beschimpfungen.
    »Dieser Kerl da drin hört wohl überhaupt nicht mehr auf«, schloß der Sicherheitsbeamte mit fachkundiger Expertise.
    Mungo schob ihn zur Seite und baute sich vor der Tür auf. »Gryphus Garstang!« brüllte er. »Hier spricht Mungo Madoc.«
    Ein Schnappen, ein Knistern und ein Poppen.
    Ein elektrischer Puls schoß durch die Tür.
    Etwas Bleiches, Fleischiges fiel zu Boden und rollte hüpfend davon.
    Der nun vollkommen ohrlose Mungo Madoc drehte sich zu Fergus um. »Und was halten Sie von dieser Sache, mein Lieber?« fragte

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