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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sich einige Leute dieses teure Material nicht leisten können?”, fragte Alix.
    “Tja, das könnte die Sache natürlich verkomplizieren.”
    “Sie haben gesagt, jeder, der den Kurs besucht, bekommt zwanzig Prozent Rabatt beim Garnkauf – gilt das immer noch, oder haben Sie mittlerweile Ihre Meinung geändert?”
    “Dazu stehe ich”, versicherte ich ihr.
    “Gut, weil ich nämlich nicht das nötige Kleingeld für Luxuswolle zu Hause rumliegen habe.” Sie griff nach einem hübschen pink und weiß melierten Knäuel Mischwolle. “Wie teuer ist das?”
    “Fünf Dollar der Strang.”
    “
Jeder
Strang?” Entsetzt riss sie die Augen auf.
    Ich nickte.
    “Wie viele würde ich davon benötigen, wenn ich die Babydecke damit stricken wollte?”
    Ich blickte auf die Strickanleitung und rechnete. Mit dem Taschenrechner in der Hand sagte ich: “Sieht aus, als ob fünf Knäuel reichen würden. Wenn Sie nur vier benötigen, können Sie mir das fünfte zurückgeben und erhalten selbstverständlich den vollen Kaufpreis zurück.”
    Alix erhob sich, schob die Hand in die Hosentasche und fischte einen zerknüllten Fünfdollarschein hervor. “Ich kann diese Woche nur einen Strang kaufen. Aber ich denke, nächste Woche habe ich das Geld, um einen weiteren zu nehmen. Ist das für Sie in Ordnung?”
    “Es ist wichtig, dass Sie exakt dieselbe Farbe für Ihr Projekt bekommen. Und da sich die Wolle von Charge zu Charge farblich ein wenig unterscheiden kann, werde ich Ihnen die Knäuel aus dieser Lieferung zurücklegen. Sie können mir das Geld nach und nach geben.”
    Alix sah mich zufrieden an. “Das ist okay für mich. Ich glaube, die Dame, die mit diesem einfallsreichen Architekten verheiratet ist, könnte sämtliche Wolle in diesem Laden sofort kaufen.”
    “Mein Name ist Jacqueline. Und ich würde mir wünschen, dass Sie mich auch so nennen.”
    “Ich würde vorschlagen, Sie alle suchen sich nun Ihre Wolle aus”, sagte ich schnell, um die beiden zu trennen. Und zwar, bevor Alix über den Tisch springen konnte, um Jacqueline an die Gurgel zu gehen. Ich gab es nicht gern zu, aber diese Frau zählte wirklich nicht zu den angenehmsten Menschen, die ich kennengelernt hatte. Ihre Einstellung war nicht besser als die von Alix.
    Jacqueline saß allein an einem Tisch, den sie zur Hälfte in Beschlag genommen hatte. Als Carol ankam, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich neben Alix zu setzen. Jacquelines Verhalten machte deutlich, dass sie es gewohnt war, dass sich alles um sie drehte – nicht nur in diesem Kurs, sondern in ihrem ganzen Leben.
    Tief in meinem Inneren fragte ich mich, was ich mir mit diesem Kurs antat. Offen gesagt spürte ich ein wenig Angst. Ich hatte gehofft, mit meinen Schülerinnen Freundschaften aufbauen zu können. Doch hier lief eindeutig etwas total schief.
    Der Unterricht dauerte zwei Stunden, und wir schafften es kaum, das Aufnehmen der Maschen zu lernen. Dabei hatte ich mich extra für eine besonders einfache Methode entschieden, weil ich sie in der ersten Stunde auf keinen Fall überfordern wollte.
    Am Ende des Unterrichts überfielen mich echte Zweifel, ob ich überhaupt fähig war, Menschen das Stricken beizubringen. Carol hatte die Technik sofort begriffen, doch Alix besaß offenbar zwei linke Hände. Jacqueline hatte ebenfalls Probleme. Als die erste Stunde sich dem Ende näherte, pochte es in meinem Kopf. Ich spürte Kopfschmerzen aufziehen, und ich fühlte mich, als läge ein Marathon hinter mir.
    Und dass Margaret anrief, gerade als ich dabei war, den Laden zu schließen, machte die ganze Situation nicht eben schöner.
    “
A Good Yarn“
, rief ich in den Hörer und bemühte mich, eifrig und betriebsam zu klingen.
    “Ich bin’s”, erwiderte meine Schwester in knappem, geschäftsmäßigem Ton. Mit diesem Tonfall sollte sie beim Finanzamt arbeiten. “Ich dachte, wir sollten uns über den Muttertag unterhalten.”
    Sie hatte recht. Das Geschäft beschäftigte mich so sehr, dass ich den Muttertag ganz vergessen hatte. “Sicher. Wir müssen etwas ganz Besonderes für Mom machen.” Es würde der erste Muttertag ohne Dad sein, und ich ahnte, wie schwierig es für uns alle werden würde. Trotz all unserer Unterschiede rauften Margaret und ich uns doch einmal im Jahr zusammen, um etwas Schönes für unsere Mutter auf die Beine zu stellen.
    “Die Mädchen haben vorgeschlagen, wir könnten sie am Samstag zum Essen ausführen. Wir verbringen den Sonntag bei Matts Mutter.”
    “Tolle

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