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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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so etwas unterstellt. Aber ich sah mich nicht in der Lage, mit ihr zu streiten. Also hielt ich den Mund.
    “Eines Tages wird es nur noch dich und mich geben.”
    Das war mir klar. Und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als ein gutes, normales Verhältnis zu meiner Schwester zu haben. Wenn die Schmerzen nicht so stark gewesen wären, hätte ich ihr einiges erklären können. Zum Beispiel, dass ich mir wünschte, die Dinge zwischen uns lägen anders.
    “Wenn du glaubst, dass ich den Part von Mom und Dad übernehme, hast du dich getäuscht.”
    Beinahe hätte ich angefangen zu lächeln. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Margaret etwas in der Richtung tat.
    “Ich weigere mich, dich zu verhätscheln und zu verwöhnen. Es ist an der Zeit, dass du erwachsen wirst, Lydia. Du musst Verantwortung für dein Leben übernehmen. Was mich angeht, kannst du woanders nach Zuneigung und Verständnis suchen.” Nachdem sie diese Worte gesagt hatte, verließ sie das Zimmer wieder.
    Das Geräusch der zuschlagenden Tür hallte in meinem Kopf wider. Da der nasse Waschlappen auf meinem Gesicht lag, dauerte es einen Moment, dann merkte ich, dass Tränen über meine Wangen liefen.
    Mehr als je zuvor war ich in diesem Augenblick davon überzeugt, dass eine gute Beziehung zu Margaret nicht möglich war.

14. KAPITEL
    J acqueline Donovan
    Jacqueline betrachtete sich im Spiegel. Sie seufzte und betete für ein wenig Geduld. Paul und Tammie Lee hatten sie und Reese zu sich nach Hause eingeladen, um zu grillen. Sie konnte nicht ablehnen – Paul hätte jede Ausrede durchschaut. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und das Beste draus zu machen.
    “Bist du fertig?”, fragte Reese zum dritten Mal.
    Leise murrend ging sie zu ihm. Er klimperte mit den Autoschlüsseln und schritt ungeduldig vor der Tür auf und ab.
    “Müssen wir wirklich?”, fragte sie, obwohl sie wusste, dass es zwecklos war.
    Ihr Ehemann sah sie wortlos an. Manchmal brauchte es keine Worte, um auszudrücken, was er empfand. Über die Jahre hatte sie gelernt, sein Mienenspiel zu deuten. Jetzt gerade war auf seinem Gesicht ein humorloses Lächeln zu sehen, das seinen Missmut über etwas, das sie gesagt oder getan hatte, widerspiegelte.
    “Was habe ich denn nun schon wieder falsch gemacht?”, fragte sie wütend. “Du kannst mir nicht erzählen, dass du dich auf dieses Grillen freust.” Der Himmel wusste, was ihre Schwiegertochter für das Essen vorbereitet hatte. Gegrillte Beutelratte? Oder Eichhörnchen?
    “Merkst du es denn nicht?”, erwiderte er. “Paul wünscht sich, dass wir Tammie Lee kennen- und lieben lernen, so wie er es tut.”
    Sie schüttelte ablehnend und frustriert den Kopf. “Das wird nicht passieren, egal wie oft wir gemeinsam grillen.”
    “Du könntest ihr wenigstens eine Chance geben.”
    Jacqueline missfiel seine Einstellung immer mehr. Ihr Ehemann wusste, wie wichtig es war, die richtige Person zu heiraten. Er selbst hatte sie schließlich nicht nur erwählt, weil sie so süß lächelte. Ihre Eltern waren gut befreundet. Und Jacquie hatte, genau wie Reese, eine fundierte Ausbildung genossen. Ja, sie war damals in ihn verliebt gewesen. Aber es gab so viel mehr, das einen Partner perfekt machte – nicht nur die Liebe. Außerdem wurden Gefühle in Jacquelines Augen sowieso vollkommen überschätzt.
    Sie fürchtete, dass Paul so werden könnte wie sein Vater. Besonders, dass er sich von seinen Trieben leiten lassen könnte, nicht mehr von seinem Kopf. Doch ihr Sohn hatte Tammie Lee geheiratet. Wenn er etwas für dieses Mädchen empfand, hätte er sie ebenso gut – so wie sein Vater es mit dieser Blondine zu tun pflegte – irgendwo unterbringen und einmal die Woche besuchen können. Jacqueline wusste nicht genau, wie viel ihren Mann diese Dienstagnacht-Geliebte kostete, aber sie konnte sich denken, dass es eine Menge Geld war. Vielleicht
wollte
sie die Wahrheit auch gar nicht genau kennen.
    Schweigend fuhren sie zu Pauls und Tammie Lees Haus, einem zweistöckigen Gebäude in der Nähe von Kirkland mit einer hübschen Aussicht auf den Lake Washington. Rauch stieg aus dem Garten auf, und Jacqueline überlegte, dass sie wahrscheinlich das Fleisch schon auf den Grill gelegt hatten. Gut. Je früher dieses Familientreffen vorüber war, desto besser.
    Reese klingelte an der Tür. Tammie Lee öffnete ihnen barfuß, in ausgefransten Jeans und einem Umstandstop. Sie wirkte, als sei sie soeben den

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