Das Muster der Liebe (German Edition)
Bestellung und ging.
Sobald sie verschwunden war, legte Jordan die Hände auf den Tisch. “Also”, begann er.
Alix sah ihm in die Augen und seufzte. “Ganz einfach, ich habe kein Interesse an der Kirche”, sagte sie.
“Warum nicht?”
“Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, ich bin nicht gerade der typische Kirchgänger.”
“Und wer ist der typische Kirchgänger?”
Sie verdrehte die Augen. “Damen, die Hüte und Handschuhe tragen. Die gepflegte Konversation betreiben, in die sie ab und zu ein ’Segnet den Herrn!’ einwerfen.”
Lachend warf er den Kopf in den Nacken. “Du beschreibst eine Gartenparty, aber nicht die Kirche. Du bist wohl schon lange nicht mehr dort gewesen.”
“Ich war in der Sonntagsschule, als ich noch die Grundschule besuchte – aber den Kirchenteil habe ich ausgelassen”, erzählte sie. In Wahrheit hatte sie damals hin und wieder den Gottesdienst besucht, es dort aber vor Langeweile kein einziges Mal bis zum Ende der Messe ausgehalten. “Wie gesagt, ich bin nicht interessiert.”
Jenny brachte ihre Getränke. Jordan wartete ungeduldig, bis sie wieder gegangen war, bevor er antwortete: “Woher willst du wissen, dass du nicht interessiert bist?”
“Jordan, ich glaube, du bist ein toller Junge”, erwiderte sie und nahm einen Schluck von ihrer Cola. “Ich erinnere mich auch an deinen Vater, und er war ebenfalls sehr nett.” Sein Vater war einmal zu ihnen nach Hause gekommen, nachdem Alix die Bibel gewonnen hatte. Es war das erste und letzte Mal, dass er sie besucht hatte – doch das warf sie ihm nicht vor.
“Wie willst du wissen, dass die Kirche dir egal ist, wenn du es nicht probiert hast? Warum kommst du am Sonntag nicht vorbei und siehst dir die Sache mal an?”
“Hör zu”, entgegnete sie und versuchte, so ehrlich wie möglich zu sein. “Ich brauche niemanden, der mich rettet.”
Er runzelte die Stirn. “Ist es das, was du denkst?”
“Genau das.”
“Dann hast du mich ja tatsächlich durchschaut”, antwortete er trocken, und der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Sein Ton ärgerte sie. Aber sie versuchte, den Frieden bis nach dem Essen zu wahren. Schließlich bezahlte
er
dafür. Und sie hatte Hunger.
“Warum ist es so wichtig für dich, mich in die Kirche zu bekommen?”, fragte sie und nahm die Antwort gleich vorweg. “Weil du mich ändern willst, stimmt’s?”
“Nein”, erwiderte er. “Ich möchte dich sehen.”
Ja, sicher!
“Ich mochte dich schon in der vierten Klasse, und jetzt mag ich dich immer noch. Muss ich mich dafür entschuldigen?” Er beugte sich vor, um ihr in die Augen zu blicken.
“Ich bin nicht dein Typ.”
“Hast du das allein entschieden, oder hat dir das jemand weisgemacht?”
Seine Frage machte sie wütend. “Ich entscheide immer alles allein.”
Sie konnte sehen, wie auch er allmählich ungehalten wurde. Er griff nach dem Besteck, das in eine Papierserviette eingewickelt war. “Mal sehen, ob ich dich richtig verstehe. Es war okay für dich, mit mir rumzuhängen, bis du herausgefunden hast, dass du mich eigentlich schon seit zwölf Jahren kennst – und dass ich irgendwann Pfarrer werde?”
Alix senkte den Blick und antwortete nicht.
“Du mochtest mich in der Grundschule und jetzt magst du mich nicht mehr?”
Alix wünschte sich, der Bacon-Cheeseburger würde bald gebracht werden. Die ganze Zeit zu schweigen war nicht so einfach. Sie biss sich auf die Unterlippe.
“Das Mindeste, was du tun könntest, ist, auf meine Frage zu antworten.”
“Was soll ich sagen?”, stieß sie hervor. “Dass es mir nichts ausmacht? Aber es macht mir etwas aus.”
“Was hat sich denn verändert?”
Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. Doch dann zögerte sie. “Du bist …” Sie machte eine unsichere Geste. “Du bist so …
gut
.”
“Gut?”, wiederholte er. “Was meinst du damit?”
Sie verschränkte die Arme und wartete mit wachsender Ungeduld auf Jenny. Normalerweise dauerte es nicht so lange, bis die Bestellung gebracht wurde. Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie zuletzt am Nachmittag einen Milchkaffee getrunken hatte und nun ziemlich hungrig war. Wenn das Essen endlich kam, konnte sie sagen, was ihr auf den Nägeln brannte, und den Cheeseburger mit nach Hause nehmen. Jordan verwirrte sie. Das Einzige, woran sie im Augenblick denken konnte, war, wie sehr sie sich damals gewünscht hatte, an der Valentinsparty in der Schule teilzunehmen. Was sie ihm nicht
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