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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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verraten würde, war, dass auch sie damals ein Valentinsgeschenk für ihn hatte.
    “Du weißt, was ich damit meine”, entgegnete sie.
    “Nein, das weiß ich nicht”, sagte er. “Also, erkläre es mir bitte. Warum zur Hölle bin ich gut?”
    “Du bist dieser nette, gute Junge, der in einer perfekten Familie aufgewachsen ist. Ich nicht. Du hast Eltern, die dich lieben. Ich nicht. Du …”
    “Das ist doch alles nicht wichtig”, unterbrach er sie.
    “Meine Mutter kam ins Gefängnis, weil sie auf meinen Vater geschossen hat. Hast du das gewusst?”
    Er nickte langsam. “Ja, es gab eine Menge Gerede damals. Aber ich wollte immer nur wissen, was aus dir geworden ist.”
    “Oh.” Für einen Moment war sie sprachlos.
    Beinahe hätte sie erleichtert aufgeseufzt, als Jenny endlich mit zwei Tellern an ihren Tisch kam. Die Cheeseburger waren nicht zugeklappt, und der Käse war perfekt zerlaufen. Die Pommes frites glänzten und brutzelten noch, weil sie kurz zuvor erst aus der Fritteuse gekommen waren. Alix lief beim bloßen Anblick des Essens das Wasser im Munde zusammen.
    “Ich habe meinen Vater gebeten, herauszufinden, wo du warst. Er hat es versucht, aber er ist nicht vorangekommen. Offenbar waren du und dein Bruder bereits in Pflegefamilien gesteckt worden, irgendwo am anderen Ende der Stadt”, erzählte Jordan.
    Alix griff nach dem Salzstreuer. Während sie ihre Pommes frites würzte, sah sie ihn unentwegt an. “Das hast du getan?”
    Er nickte und biss in eine Fritte.
    Obwohl sie so hungrig war, hatte Alix ihr Essen noch nicht angerührt. “Warum hast du dich entschieden, irgendwann Pfarrer zu werden? Wie der Vater, so der Sohn?”
    “Das ist eine ziemlich lange Geschichte”, erwiderte er. Er legte Salat und eine Tomatenscheibe auf seinen Burger, bevor er die Oberhälfte des Brötchens darauflegte und herzhaft hineinbiss.
    Sie biss ebenfalls in ihren Burger. “Denk daran, ich brauche dich nicht, um mich zu retten”, murmelte sie kauend.
    “Ich könnte es nicht, selbst wenn ich es wollte.”
    Sie schluckte und nippte an ihrer Cola. “Warum nicht?”
    “Das ist nicht meine Aufgabe. Nur Gott kann retten – ich weise lediglich den Weg.” Er steckte sich noch eine Fritte mit Ketchup in den Mund.
    Sie vertraute ihm noch immer nicht. “Das verstehe ich nicht.”
    “Was verstehst du nicht?”
    “Dich”, erwiderte sie. “Warum du mich sehen wolltest.”
    Er warf ihr einen unbestimmten Blick zu. “Gibt es irgendein Gesetz, das verbietet, dass ich mich zu dir hingezogen fühlen darf? Ich mochte dich in der vierten Klasse, und ich finde dich noch immer süß.”
    Er mochte sie? Er fand sie
süß
? “Das denkst du?”, fragte sie und schämte sich ein bisschen für das leichte Zittern in ihrer Stimme.
    “Ich würde es nicht sagen, wenn es nicht wirklich so wäre.” Er streckte seine Hand aus und nahm eine Fritte von ihrem Teller.
    “Hey!” Sie schlug ihm leicht auf die Hand.
    Er lachte nur und gab ihr ein paar von seinen Gurkenscheiben.
    Sie aßen zu Ende, unterhielten sich über Filme, die sie beide gesehen hatten, und verließen eine Stunde später das Café. “Und? Wirst du mir weiterhin aus dem Weg gehen?”, fragte Jordan.
    Alix gab sich cool. “Weiß ich noch nicht.”
    “Entscheide dich bald, okay?”
    “Warum?”
    “Weil ich nicht weiß, wie lange ich es mir noch leisten kann, Videos auszuleihen.”
    Sie lachte.
    “Kommst du am Sonntag zur Kirche?”, fragte er.
    “Wahrscheinlich nicht”, erwiderte sie. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, neben einer Dame mit schlecht sitzender Strumpfhose und einer riesigen Handtasche in der Bank zu knien. Er wünschte sich sehr, dass sie kam. Doch sie glaubte nicht, dass die überaus artigen Kirchgänger mit ihren lila gefärbten Haaren klarkämen.
    Die Kirche war etwas für Menschen, die ein normales Leben führten, Ziele und Träume verfolgten. Okay, Alix hatte auch Träume, aber verdammt wenig Chancen darauf, dass diese jemals Realität werden würden. Sie wollte Köchin werden. Nicht einfach nur eine Köchin, sondern Maître in einem coolen Restaurant. Einige Jahre lang hatte sie in Cafés wie
Annies Café
gejobbt, und die Küchenjobs waren ihr immer am liebsten gewesen. Das letzte Restaurant, in dem sie – vor ihrer Zeit im Videoladen – beschäftigt war, ging pleite. Doch dort hatte ihr Traum endgültig Gestalt angenommen.
    Sie vermutete, dass er sie auslachen würde. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, zog er sie jedoch in den Schatten

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