Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
Felsbrocken fallen auf meinen Rücken und das kostet mir Geschwindigkeit. Währenddessen wird das Geräusch hinter mir immer lauter und der Boden bebt immer heftiger. Alles hier scheint einzubrechen und wir sind mittendrin!
Jake und Rachel sind schon ein gutes Stück vor mir und rücken in immer weitere Ferne, als mich von vorne ein Licht blendet. Der Ausgang! Er ist zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber schon in Sichtweite! Das könnte ich schaffen! Ach was, das werde ich schaffen!
Plötzlich spüre ich, wie mir das Adrenalin durch die Adern schießt und mich die Gefahr antreibt. Ich laufe wie eine Maschine. Ohne mich umzudrehen, ohne meinen Blick abzuwenden renne ich um mein Leben. Und das Ziel ist schon zum Greifen nahe! Auf einmal fällt mir ein großer Felsen auf die Hüfte und zwingt mich kurz in die Knie. So kurz vor dem Ausgang...Jake und Rachel scheinen schon draußen zu sein. Ich muss es schaffen! Ich muss es schaffen! Ich muss es verdammt nochmal schaffen!
Mit letzter Kraft drücke ich mich vom Boden ab und springe dem Licht entgegen, als hinter mir die Wände einstürzen. Die Druckwelle lässt mich mein Gleichgewicht verlieren und ich stürze mit dem Rücken voran in den Schnee. Mein Körper überschlägt sich mehrmals, bis ich endlich zum Stillstand komme...ich bleibe noch eine Weile am Boden liegen, bevor ich versuche mich aufzurappeln. Mir ist noch ganz schwindlig...alles um mich dreht sich und es dauert noch einen Weile, bis sich das wieder normalisiert hat.
Dann kann ich endlich wieder klarer sehen. Das Erste, was mir in die Augen fällt, ist die Felsspalte, aus der nun eine riesige Staubwolke hervortritt. Erst, als sich diese Wolke wieder gelegt hat, kommt der Geröllhaufen zum Vorschein. Von dem Durchgang, den wir benutzt haben, ist nichts mehr zu sehen. Alles ist mit Felsen und Geröll zugeschüttet. Direkt vor der Spalte ist eine meterlange Schneise durch den Schnee, die zu mir führt...ich bin auch schon mal besser gelandet, aber Hauptsache mir ist nichts passiert.
"Jessica!" Oh, Jake und Rachel! Die hatte ich ja ganz vergessen! Voller Aufregung laufen sie die Schneise entlang auf mich zu. Ihnen scheint nichts passiert zu sein...was für ein Glück.
Rachel läuft mich fast über den Haufen und wirft sich auf mich, sodass ich gleich wieder in den Schnee sinke: "Alles in Ordnung bei dir? Geht es dir gut?"
Ich ringe nach Luft: "Ja...im Moment noch...falls ich nicht gleich ersticke!" Etwas unsanft werfe ich sie von mir.
"Oh, tut mir leid!" Rachel beginnt zu lachen. "Ich bin nur so froh, dass dir nichts passiert ist. Immerhin hast du ganz schön gebraucht, bis du aus dieser Todesfalle draußen warst. Was war denn los?"
Ich schüttle den Kopf: "Nichts Tragisches, ich habe nur etwas spät reagiert."
Jake hat einen mahnenden Unterton in der Stimme: "Das war eine knappe Angelegenheit, Jess. Du hattest großes Glück." Ich senke den Kopf etwas beschämt. Dann wechselt seine Tonlage sofort wieder in Erleichterung. "Ich bin froh, dass es dir gut geht."
Ich lächle ihn an und rappele mich wieder auf: "Danke...und nun genug mit den Sentimentalitäten. Wo sind wir hier eigentlich gelandet?" Auf diese Frage schauen wir drei uns erst einmal um. Die Gegend hier ist mir ehrlich gesagt nicht ganz geheuer. Wir befinden uns wieder in eine Art Kessel, nur diesmal ist er viel kleiner. Um uns befinden sich noch immer Felswände, die das Areal begrenzen. Was mich etwas stutzig macht sind die vier Höhlen, die sich darin befinden. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier nicht sein sollten. Die Gefahr scheint noch nicht vorbei zu sein.
Auch Rachel ist etwas unsicher: "Irgendetwas hier ist komisch, Leute. Und egal, was es ist, ich bin ehrlich gesagt nicht so scharf darauf es herauszufinden."
Mit besorgter Miene wende ich mich an Jake: "Du spürst es doch auch, nicht wahr? Ganz ehrlich...dieser Ort hier gefällt mir ganz und gar nicht." Misstrauisch mustere ich die Umgebung.
"Kommt näher zusammen." Rachel und ich gehen zu Jake. Rücken an Rücken stehen wir nun da und sind in höchster Alarmbereitschaft.
Dann deutet Rachel auf die andere Seite: "Dort drüben scheinen wir rauszukommen. Seht ihr es?" Jake und ich werfen einen Blick auf den vermeintlichen Ausgang. Ein großer Spalt hat sich hier zwischen den Felswänden aufgetan und bildet einen breiten Durchgang. Durch diesen müssten wir eigentlich aus dem Kessel rauskommen.
Ich wende mich an die beiden: "Worauf warten wir dann noch? Ich will
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