Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
ehrlich gesagt nicht noch länger hierbleiben. Lasst uns verschwinden."
Jake nickt: "Ja, machen wir uns auf den Weg." Rachel und ich wollen gerade losgehen, als er uns plötzlich wieder zurückruft. "Nein, wartet noch!"
Rachel zuckt zusammen und fragt dann nach: "Wieso? Du hast doch gerade eben noch gesagt, dass wir losgehen sollen. Wo liegt das Problem?"
Jake antwortet nicht. Er schaut misstrauisch durch die Gegend und scheint etwas zu suchen. Rachel wirft mir einen fragenden Blick zu, worauf ich nur mit den Schultern zucke. Ich habe auch keine Ahnung, was Jake auf einmal hat. Er steht starr auf allen Vieren und bewegt sich nicht, als plötzlich sein rechtes Ohr zuckt. Unsicher wirft er einen kurzen Blick nach oben und reißt auf einmal die Augen weit auf: "Weg von hier!" Was zum...? Ohne Vorwarnung stürzt er sich auf Rachel und mich und wirft uns zur Seite, als ich einen lauten Krach hinter uns höre. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen großen Schatten, aber ich kann nichts Genaues erkennen, da ich mit Rachel unsanft im Schnee aufkomme. Jake hingegen ist sicher auf den Pfoten gelandet und stellt sich sofort starr vor uns beide. Dabei hat er den Rücken zu uns gewendet und knurrt mit gefletschten Zähnen und zurückgelegten Ohren irgendetwas an. Vor was will er uns nur beschützen?
Ich will mich gerade aufrichten und nachsehen, womit wir es zu tun haben, als Rachel plötzlich energisch aufspringt und dabei eine Ladung Schnee auf mich wirft: "Was sollte das denn eben? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?" Jakes Handeln hat ihr offensichtlich nicht gefallen. "Ich finde das ganz und gar nicht..." Sie verstummt plötzlich.
Inzwischen schüttle ich den restlichen Schnee von mir. Als ich mich wieder aufrichte, sehe ich zuerst Rachel, die mit weit aufgerissenen Augen in dieselbe Richtung starrt wie Jake. Unsicher folge ich ihren beiden Blicken und was ich dann sehe, raubt auch mir den Atem. Ich wende mich stotternd an Jake: "W-w-was zur Hölle ist das?"
Ohne seinen Blick von dem Vieh abzuwenden, gibt er mir eine Antwort: "Ich weiß nicht genau...aber eines steht fest: es hat keine freundlichen Absichten." Das habe ich mir schon fast gedacht. So ein Tier habe ich noch nie gesehen...wobei man dieses Ding nicht wirklich als Tier bezeichnen kann...Monster wäre wohl der richtige Ausdruck.
Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter, als mich die komplett schwarzen Augen dieses gigantischen Monstrums erblicken. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Was mir aber nach den Augen sofort auffällt ist das Maul, in dem sich zahlreiche messerscharfe Zähne befinden. Als uns das Vieh nach der Reihe anschaut, rinnt ihm der Sabber aus dem Maul...jetzt weiß ich, wie man sich als Beute fühlen muss.
Neben den Zähnen besitzt es natürlich auch noch Klauen, die jeweils aus den fünf Fingern und Zehen herausragen. Jede dieser Waffen ist ungefähr zehn Zentimeter lang und ebenfalls messerscharf.
Auf einmal meldet sich Rachel zu Wort: "I-ich glaube ich weiß, was das ist. Zumindest habe ich eine Vermutung." Neugierig warten Jake und ich auf die Antwort. "Erinnert ihr euch noch daran, was Logan uns erzählt hat? Er sprach doch auch von solchen Tieren, oder etwa nicht?" Das ist es! Rachel hat vollkommen recht! Logan hat uns doch von diesen merkwürdigen Viechern erzählt, denen er begegnet ist! Das muss eines sein!
Wenn ich mir dieses Monster so ansehe, passt die Beschreibung auch ziemlich gut. Das Gesicht, welches auf den ersten Blick wirkt, wie das eines Eisbären...und dann auch noch das lange, schneeweiße Fell. Es gibt sie also wirklich. Und wenn alle Beschreibungen von ihm Stimmen, dann haben wir ein Problem. Logan hat gesagt, dass er so einem Vieh nur mit Glück entkommen konnte. Da könnte auch durchaus was dran sein. Das Monster hockt zwar ruhig vor uns im Schnee, aber wer weiß wie lange noch?
Ich wende mich wieder an Jake: "Was machen wir jetzt? Es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis es uns angreift."
Jake stimmt mir zu: "Ja, das glaube ich auch. Ich will einen Kampf auf jeden Fall vermeiden. Wir sollten uns langsam zurückziehen. Vielleicht schaffen wir es ja uns weit genug zu entfernen, um dann fliehen zu können. Auf kurze Entfernungen sind wir bestimmt schneller. Außerdem sind wir Wölfe kleiner und somit wendiger. Bei einer Verfolgungsjagd sind wir also im Vorteil."
Ich nicke: "Ja, da hast du wohl recht. So machen wir es. Wir ziehen uns zurück." Als ich zu Rachel schaue, steht sie
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