Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
habe ich das nur schon einmal gehört? Irgendwoher kommt mir das bekannt vor...ach ja! Jetzt weiß ich es wieder! Es war damals in dem Tal, wo ich mit Jake war, kurz bevor wir aufgebrochen sind! Na gut, zumindest weiß ich jetzt womit wir es zu tun haben, aber wir haben ein Problem: wie um alles in der Welt sollen wir an die Haare eines Lichtwolfs kommen? Wenn ich Jake damals richtig verstanden habe, sind sie schon fast komplett ausgestorben und ich glaube nicht, dass sich zufällig einer in der Stadt herumtreibt...was sollen wir nur machen?
Chris scheint eine Lösung zu haben: "Wisst ihr was? Ich habe da so eine Ahnung, wo wir die Haare herbekommen können." Na jetzt bin ich ja mal gespannt. Kennt Christopher vielleicht einen Lichtwolf? Das würde mich ziemlich überraschen.
Jake fragt neugierig nach: "Aha, ist das so? Und wo willst du sie herbekommen?" Habe ich mir das gerade nur eingebildet oder hatte Jake einen eigenen Unterton in der Stimme. Es klang fast so, als wüsste er bereits, wo Chris die Haare beschaffen will.
Chris grinst ihn provokant an: "Ach, sagen wir mal so: ich kenne da einen Typen, der uns da weiterhelfen kann. Er hat es nur nicht gern, wenn man seine Identität preisgibt. Ich könnte schnell loslaufen und ihn fragen, ob er sowas im Sortiment hat. Er wohnt nicht weit weg von hier, lange kann es also nicht dauern, höchstens zehn Minuten." Zehn Minuten? Nimmt er sich da nicht etwas viel vor? Aber wenn er es sagt, wird es schon stimmen.
Miranda klingt auch noch etwas skeptisch: "Klingt ja alles nicht sehr vielversprechend, aber gut. Einen Versuch ist es wert. Dann mach dich mal auf den Weg."
Christopher nickt und wendet sich an Jake: "Was dagegen, wenn du mitkommst? Der Typ ist mir nie ganz geheuer und da wäre es sicher besser, wenn wir zu zweit wären." Jake stimmt ihm zu und die beiden machen sich auf den Weg. Irgendwas stimmt an der Sache nicht. Das kommt mir alles viel zu einfach vor. Außerdem hatten beide die ganze Zeit so ein Grinsen im Gesicht, als hätten sie etwas zu verbergen. Ich könnte mich natürlich irren, aber das bezweifle ich.
"Na wenn Christopher recht hat und sie die Wolfshaare bekommen, haben wir ja wirklich Glück. Die restlichen Zutaten habe ich alle drüben im Laden. Komm, wir gehen und suchen alles zusammen, bis die beiden wieder hier sind."
Es hat nicht lange gedauert alle Zutaten zusammenzusuchen. Auch wenn ich das Ordnungssystem von Mirandas Laden nicht recht verstehe, sie scheint sich gut zurecht zu finden. Ich schaue auf die Uhr. Mittlerweile ist es viertel nach fünf und die Jungs dürften jetzt etwas mehr als zehn Minuten weg sein. Ich hoffe, dass sie bald zurückkommen, denn die Schmerzen beginnen sich wieder auszubreiten...plötzlich geht die Tür auf. Jake und Chris betreten den Laden. Christopher hat ein breites und fieses Grinsen im Gesicht, während Jake weniger erfreut wirkt. Was haben sie nur zu verbergen? Aber im Moment ist mir das wirklich egal. Die einzige Sache, die mich nun interessiert, ist, ob sie erfolgreich waren, oder nicht: "Und? Habt ihr die Haare?"
Stolz nickend zeigt mir Chris ein schneeweißes Haarbüschel, das er in der rechten Hand hält: "Ja, mein Freund hatte mehr als genug auf Lager." Bei dieser Bemerkung wirft ihm Jake einen vorwurfsvollen Blick zu.
"Wow, das sind ja wirklich mehr als genug! Mit dieser Zutat kann ich den Trank fertigstellen!" Miranda geht auf Chris zu und nimmt ihm das Haarbüschel aus der Hand.
"Ja...ein paar weniger hätten es auch getan." Jake klingt irgendwie merkwürdig. Fast so, als wäre er ein wenig in seinem Stolz verletzt...Moment mal...weiße Wolfshaare? Kann es sein, dass...
"Uff..." Wieder versetzt mir die Vergiftung ein heftiges Stechen. Diesmal aber nicht im rechten Bein, sondern in meinem Kopf. Ich lasse die Krücken los, falle auf einen Stuhl, der zum Glück hinter mir steht, und fasse mir mit beiden Händen an die Stirn.
"Jessica! Alles in Ordnung mit dir?" Jake ist wiedermal der Erste, der reagiert. Kurz darauf kommen Chris und Miranda zu mir rüber gelaufen.
Ich versuche sie zu beruhigen: "Keine Sorge, Leute. Es sind nur die Kopfschmerzen, die mir etwas zusetzen...ist aber halb so wild." Ich muss zugeben, dass ich gerade etwas untertrieben habe, aber ich will ja schließlich nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen um mich machen.
Miranda schiebt kurz meine beiden Hände zur Seite und legt ihre eigene auf meine Stirn: "Wie ich es mir gedacht habe...du glühst, Mädchen! Wir müssen dich
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