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Das Mysterium der Zeit

Titel: Das Mysterium der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Sorti
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Spaßvogel ausgeheckt. Vielleicht sogar von Platon selbst, der dann aber nach Christus gelebt haben müsste, nicht vorher, wie man glaubt. Ich weiß es wirklich nicht.
    Ich schreibe, lösche und schreibe wieder. Die Regeln der Kabbala kenne ich gut, darum konnte ich herausfinden, was sich hinter den Titeln und Namen der platonischen Dialoge verbirgt. Niemand hat das bis jetzt bemerkt. Verrückt.
    Ich frage mich noch einmal: Was soll das bedeuten? Ich versuche es mit anderen Titeln, anderen Texten der griechischen Tragiker. Der Trick der Kabbala funktioniert immer: Überall finde ich verschlüsselte Botschaften über Christus. Was ist das? Ein teuflischer Zufall? Ein Betrug? Oder habe ich Wahnvorstellungen?
    Eines ist sicher: In den platonischen Dialogen gibt es drei Arten von Eigennamen, und zwar die aus dem Griechischen, die vielen aus dem Hebräischen und Griechischen gemischten und manche, die nur aus dem Hebräischen stammen.
    Wenn dies ein Betrug ist und kein Zufall oder mein Fieberwahn, dann sind die Regeln und Gesetze der gottlosen Bande der Fälscher für jeden verständlich, der Latein, Hebräisch und Altgriechisch beherrscht, außerdem die Regeln der Kabbala.

    Es folgte eine lange Liste mit Anweisungen zur Entschlüsselung:
Das Wichtigste sind die Konsonanten. Die Vokale im ursprünglich griechischen Wort müssen nicht unbedingt in den hebräischen Worten auftauchen. Das griechische περí,
perì
= »um herum«, »apropos« wird beispielsweise zum hebräischen,
parà
= »vernachlässigen«, »verachten«.
Die hebräischen Worte werden in derselben Reihenfolge angeordnet, in der ihre Konsonanten in der griechischen Version stehen.
Die hebräischen Worte müssen ins Lateinische übersetzt werden und dann in dem Kasus (Nominativ, Genitiv usw.) und dem Numerus (Singular oder Plural) stehen, mit denen sich ein vollständiger Satz bilden lässt.
Hier und da können hebräische Buchstaben eingefügt werden, um den Klang zu verbessern, z. B., also
d
.
|664| Die Endungen (zum Beispiel auf -s) sind unwichtig, sie dienen nur dazu, den Anschein eines griechischen Wortes zu erwecken. Bei Verben zum Beispiel wird das -o der ersten Person Singular nicht berücksichtigt. Wichtig sind dagegen die Buchstaben, die sowohl auf Griechisch als auch in der gesamten Deklination des verborgenen hebräischen Wortes auftauchen.
Der Klang mancher Buchstaben kann sich ein wenig ändern. Der hebräische Buchstabezum Beispiel kann wie das »e« in »Eva« klingen, doch auch aspiriert und hart wie das »ch« von »Cham«. Der Buchstabe g kann weich wie »dsch« klingen, aber auch hart wie in den Worten Gaza oder Gomorrha.
Namen, die auf -ias enden, wie Kallias, Klinias, Kritias u.a. haben ihre Endsilbe aus dem hebräischen,
Jah
, was Gott oder Christus, der Gott selbst ist, bedeutet (das -s ist nur eine Endung und nicht zu berücksichtigen). Die Namen Hippias und Pausanias erhalten ihre Endsilbe aus einer anderen hebräischen Wurzel.
Die Endungen auf -on stammen meist aus dem hebräischen], was manchmal Schmerz, aber auch Ungerechtigkeit, Frevel oder Bösartigkeit bedeutet.

    »Kann jemand von euch Hebräisch?«, fragtest du ratlos.
    Barbara und ich schüttelten den Kopf. Wir überflogen die nächsten Seiten mit Anweisungen, die so endeten:

    Wenn wir der Ordnung der Dialoge und Briefe Platons folgen, so wie wir sie heute in den wichtigsten Handschriften und in der sehr alten Ausgabe von Aldo Manuzio und den Zitaten bei Diogenes Laertius finden, werden wir entdecken, dass sich diese Regeln unfehlbar anwenden lassen.

    »Er scheint die Regeln zu meinen, die befolgt wurden, um die Titel der Werke Platons zu bilden. Aber warum um alles in der Welt wurde eine solche Fälschung überhaupt gemacht?«, fragte sich Barbara.
    »Aufgepasst. Bouchard sagt eingangs, dass es sich um bloße Zufälle oder seine eigenen Wahnvorstellungen handeln könnte«, gabst du zu bedenken.
    Wir lasen weiter in den dicht mit Bouchards Schrift bedeckten Seiten:

    |665| VERMUTUNGEN ÜBER EIN VERBRECHEN
    Wenn es sich nicht um Zufall oder eine Illusion handelt, wenn die Chiffre der Namen keine paradoxe unbeabsichtigte Koinzidenz zwischen dem Griechischen, Lateinischen und Hebräischen ist, die den Namen Jesu hervorbringt, warum ist dann der falsche Platon erfunden worden? Warum hat er den wahren Platon ersetzt, vorausgesetzt, es hat je einen solchen gegeben? Wer ist der Urheber dieser Missetat?
    Nur die Kirche könnte es gewesen sein: Äbte, Bischöfe, Kardinäle, die

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