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Das Nest des Teufels (German Edition)

Das Nest des Teufels (German Edition)

Titel: Das Nest des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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die Kaffee- und Teetassen getauscht wurden? Ich habe die Getränke zubereitet, und ich kann notfalls auf die Bibel schwören, dass nichts Giftiges darin war, als ich einschenkte.»
    «Usko behauptet, er selbst habe im Suff eine zu hohe Dosis eingenommen.»
    «Ich habe ja gesagt, der Mann ist zu vertrauensselig. Ich gebe dir einen guten Rat: Halte die Hochzeitstorte unter Verschluss und sag Julia, sie soll die oberste Schicht meiden, wenn sie das erste Stück abschneidet. Wenn Satu irgendwem etwas antun will, dann ihr.»
    «Hat sie gedroht, etwas in der Art zu tun?»
    «So habe ich es verstanden, allerdings hat sie ziemlich wirr geredet.»
    Die Tür ging auf, und Juri betrat die Küche. Der Suppentopf hatte so laut gezischt und Hanna so viel geredet, dass ich nicht gehört hatte, wie der Jaguar vorfuhr. Ich machte mir deshalb Vorwürfe.
    «Riecht gut», stellte Juri fest und lächelte Hanna an. Er hatte Fichtennadeln in den Haaren, als habe er auf dem Waldboden gelegen. Seine Augen waren klar und kein bisschen gerötet.
    «Zwiebelsuppe.» Hanna erwiderte das Lächeln herzlich. Juri Trankow konnte darauf bauen, dass er in diesem Haus mindestens eine Verbündete hatte.
    Mein Handy meldete den Eingang einer SMS , doch ich wagte nicht, sie in der Küche zu lesen. Um nicht unhöflich zu erscheinen, blieb ich noch eine Weile; wir besprachen, in welcher Reihenfolge wir in die Sauna gehen würden. Dann zog ich mich in mein Zimmer zurück. Die Nachricht kam von David, und als ich sie las, lief es mir kalt den Rücken hinunter.
    «Liebe Hilja, ich habe Gezolians Isotop-Versteck gefunden. Es war da, wo ich es vermutet hatte, in den Ruinen des Kuhstalls auf dem Gutshof von Kopparnäs. Jetzt fehlt uns nur noch ein Plan, Schatz. Zeit, zu handeln. Kuss, David»

22
    Am liebsten wäre ich sofort zu David geeilt, doch ich begnügte mich damit, ihm zu antworten, dass ich versuchen würde, ihn zu treffen. Julia war inzwischen aus der Sauna gekommen und trocknete sich in ihrem Zimmer die Haare. Der süßliche Geruch der Stylingprodukte durchzog das ganze Haus. Juri ließ sich nicht blicken, vermutlich war er in seinem Atelier. Ich wusste, dass er im Moment alles, was ich ihm sagte, als verlogen empfinden würde. Deshalb beschloss ich, mich für den Rest des Abends von ihm fernzuhalten, und bat Hanna, mir eine Portion Zwiebelsuppe aufzuheben. Während die anderen aßen, ging ich in die Sauna, tauchte danach in das gerade erst vom Eis befreite Meer und fühlte mich quicklebendig. In der Nacht träumte ich von Juri, der um Gnade flehte. Doch der Mann, der mit einer Knotenpeitsche blindwütig auf ihn einschlug, war nicht Paskewitsch, sondern David.
    Schon gegen halb acht klopfte Julia an meine Tür und verlangte, dass ich sie beim Joggen begleitete. Ich zog mich an und trank zwei Deziliter Mango-Orangensaft, um Energie zu tanken. Die Sonne schien schon fast sommerlich warm, als wir die Uferstraße entlangliefen. Ein vorbeifahrendes Schultaxi drängte uns beinahe in den Graben, Julia zeigte ihm die geballte Faust. Ich zerbrach mir den Kopf über einen Vorwand, unter dem ich mich wenigstens für zwei Stunden verdrücken konnte, doch Julia löste das Problem, indem sie verkündete, gegen elf Uhr komme eine Kosmetikerin ins Haus, die nicht nur ihre Körperhärchen entfernen, sondern ihr auch eine Mani- und Pediküre machen sollte. Das würde stundenlang dauern, und ich brauchte nicht dabeizustehen und mir Julias Stöhnen anzuhören, wenn die Laserstrahlen ein Haar nach dem anderen entfernten.
    Ich musste mich zügeln, um nicht zu schnell zu laufen. Nach einer guten halben Stunde Jogging duschte ich rasch und schickte David eine SMS , ich käme bald. Ich wollte mich nicht mit dem Frühstück aufhalten, sondern nahm mir ein Brot und eine Banane mit, den Kaffee trank ich beim Anziehen. Ich nahm den Ring aus der Hosentasche und steckte ihn an, wobei ich lange zwischen der linken und der rechten Hand schwankte, bevor ich mich schließlich für die linke entschied, an der man üblicherweise den Trauring trug. Die Rubine schienen belustigt zu lächeln, als gäbe ich mich ihrer Meinung nach als etwas aus, das ich nicht war. Aber es war schließlich nicht verboten, einen Ring am linken Ringfinger zu tragen. Ich wusste nicht, was die Rubine gekostet hatten, und wollte auch nicht darüber nachdenken, von wessen Geld sie bezahlt worden waren.
    Das Transportmittel war ein Problem, denn Syrjänen würde seinen Jeep möglicherweise brauchen, und ich konnte

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