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Das Nest des Teufels (German Edition)

Das Nest des Teufels (German Edition)

Titel: Das Nest des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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sich zu mir um.
    Eine Bestie mit glühenden Augen. So hatte ich ihn mir vorgestellt. Während der Ausbildung in New York, als die Phantasiebilder mich nicht nur im Schlaf, sondern auch tagsüber bedrängten, hatte ich es sogar mit Hypnose versucht, um sie loszuwerden. Sie hatte nicht geholfen. Doch in den Augen dieses Mannes glühte kein Höllenfeuer, sie waren völlig ohne Licht. Sie sahen mich durch die klobige Brille verwirrt an, ohne das geringste Zeichen des Erkennens. Er ging weiter auf Vanamo zu, die leise aufwimmerte.
    «Vanamo, geh ins Haus!», befahl ich. Doch als sie versuchte, wegzulaufen, packte Keijo sie am Arm.
    «Warum darf ich meine Tochter nicht besuchen? Ich habe sie jahrelang nicht gesehen.» Er zog Vanamo an sich, und sie begann zu weinen. Ihr Kopf reichte Keijo bis zur Brust, dorthin konnte ich also nicht schießen, und auch ein Kopfschuss war zu gefährlich. Wenn einer der beiden sich bewegte, konnte die Kugel meine Schwester treffen.
    «Keijo, lass das Mädchen gehen!»
    Der Mann wandte mir das Gesicht zu und zuckte zusammen, als er die Waffe sah. Der verschlagene Teufel spielt den Verrückten bloß, dachte ich.
    «Was bildest du dir ein?», fragte Keijo, und nun war sein Ärger so heftig, dass seine Stimme an Kraft gewann. «Sie haben mir meine Tochter weggenommen, obwohl sie dazu kein Recht hatten, und dann hat Jari sie hergebracht und für sich behalten. Jetzt hole ich mir meine Hilja zurück. Ich hab mich so nach ihr gesehnt.» Keijo drückte Vanamo so fest an sich, dass sie aufheulte. Da er ihr Gesicht an seine Brust gezogen hatte, sah sie meine Waffe nicht.
    «Welches Recht hättest du denn auf deine Tochter gehabt, nachdem du ihre Mutter umgebracht hattest? So einem kann man nicht das Sorgerecht für ein Kind geben!»
    «Was weißt du denn davon? Anneli wollte mich nicht mehr, sie wollte andere Männer. Sie hätte mir Hilja weggenommen.»
    «Warum hast du die beiden nicht gehen lassen?» Ich brüllte so laut, dass die Waffe in meiner Hand zitterte. Nein, Hilja, du darfst dich jetzt nicht von deinen Gefühlen mitreißen lassen. Du musst Vanamo aus den Fängen dieses Mannes befreien.
    «Lass das Mädchen gehen, sonst schieße ich. Ich zähle bis zehn, bis dahin lässt du sie los. Eins … zwei … drei …»
    Keijo ließ Vanamo los. Sie rannte weg, wäre beinahe über eine Kiefernwurzel gestolpert, merkte erst jetzt, dass meine Glock auf unseren gemeinsamen Vater gerichtet war, und wimmerte.
    «Geh ins Haus und ruf die Hakkarainens an. Die Nummer findest du auf meinem Handy, es ist die vom letzten Anruf.»
    Ich wagte nicht, mich umzudrehen und nachzusehen, ob Vanamo gehorchte, ich musste Keijo im Auge behalten. Zwar hatte man uns an der Sicherheitsakademie Queens beigebracht, wie man mit Psychiatriepatienten umging, aber dieser Wissensstoff half mir hier nicht viel. Wie war Keijo überhaupt nach Hevonpersii gekommen? Einer, der dreißig Jahre in einer geschlossenen Anstalt gesessen hatte, besaß wohl keinen Führerschein.
    Auf dem See knatterte ein Außenbordmotor. Hoffentlich war es Matti, der auf dem Wasserweg zu Hilfe eilte. Doch das Geräusch entfernte sich, ich blieb allein mit Keijo. Er war vorschriftsmäßig entlassen worden, der einzige Grund, die Polizei zu rufen, wäre mein eigener Waffengebrauch gewesen.
    «Warst du schon mal hier?» Onkel Jari hatte die Hütte in Hevonpersiinsaari knapp ein Jahr nach dem Gerichtsbeschluss gekauft, der ihm das Sorgerecht für mich zugesprochen hatte. Wenn Keijo Kurkimäki an Onkel Jaris Tod unschuldig war, musste die Antwort also nein lauten.
    Keijo starrte ungläubig auf die Pistole. Dann ließ er sich auf einen bemoosten Stein fallen, als würden seine Beine ihn plötzlich nicht mehr tragen.
    «Einmal war ich hier. Ich wollte Hilja besuchen, so wie jetzt, aber Jari hat mich angelogen, er hat gesagt, sie sei im Ausland, irgendwo in Amerika. Was soll ein kleines Mädchen denn da ganz allein?»
    Es schnürte mir die Brust zusammen. «Was ist dann passiert?»
    «Jari hat gesagt, Hilja will mich nicht sehen. Das war gelogen! Er hat gesagt, er würde ins Haus gehen und die Polizei anrufen, ich dürfte nicht hier sein. Wir waren auf dem Steg, in meinem Traum. Jari wollte die Fischnetze einholen, aber als ich kam, um Hilja zu holen, ist er aus dem Boot geklettert. Ich hab ihn geschubst, er ist ins Boot gefallen und nicht wieder aufgestanden. Aber er wollte doch die Netze einholen. Da hab ich ihm geholfen, meinem Schwager, und ihn zu den Netzen

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