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Das Netz im Dunkel

Das Netz im Dunkel

Titel: Das Netz im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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bist du zufrieden, wenn ich blind bin!«
    Ich schlug ihn mehrmals mit der flachen Hand, erst mit der einen, dann mit der anderen. Er zuckte zusammen, während sein Kopf von einer Seite zur anderen gerissen wurde, so hart waren meine Schläge. Der Zorn, den ich fühlte, schien mir die Kraft eines Mannes zu verleihen. Adrenalin wurde durch meinen Körper gepumpt, als ich schrie und prügelte. »Du Biest! Du feiges Stück, laß mich! Geh zurück zu Vera–sie verdient dich!«
    Je wütender ich war, desto mehr funkelten mich seine glühenden Bernsteinaugen an. Der Himmel über uns riß auf. Blitze fuhren im Zickzack abwärts und fällten eine riesige Eiche, die ihre Wurzeln in jeden einzelnen Whitefern gebohrt haben mußte, der auf diesem Friedhof begraben lag. Der Baum splitterte und stürzte mit einem enormen Krachen nur wenige Schritte von uns entfernt zu Boden, wo er zu brennen anfing.
    Wir wandten nicht einmal die Köpfe, um den Riesen brennend sterben zu sehen. Ich schlug weiterhin auf sein Gesicht und seine Brust ein, obwohl meine Fäuste wund und blutig waren und jetzt anfingen, schwächer zu werden und zu schmerzen. Wild jetzt, völlig außer sich, warf Arden sich rücksichtslos auf mich, begrub mich fast in dem weichen, schlammigen Boden. Mein schmerzenderRücken versuchte wieder, ihn abzuwerfen, aber ich wurde müde. Er fluchte, wie ich ihn nie zuvor hatte fluchen hören; dann stürzte er sich auf mich, preßte seine Lippen hart auf meinen Mund. Ich drehte den Kopf nach rechts, dann nach links, dann wieder rechts, aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte dem brutalen Kuß nicht entgehen, der meine Lippen zerschinden wollte und schuld daran war, daß meine Zähne in das zarte Fleisch auf der Innenseite meines Mundes bissen.
    Dann war seine gierige Hand in meiner zerrissenen Bluse, öffnete den Vorderverschluß meines BHs. Als ich seine tierische Lust sah, hätte ich ihn am liebsten umgebracht. Ich wand mich, drehte mich und schrie, als seine Hände an meiner Bluse und meinem BH zerrten, beides fortschleuderten. Am Ende führte doch jeder Konflikt zwischen einem Mann und einer Frau dazu. Ich haßte ihn! Haßte ihn mit solcher Leidenschaft, daß ich ihn umbringen wollte.
    Doch noch während ich ihn bekämpfte, verriet mich etwas in mir, das ebenso gierig war wie er, fing Feuer. Ich kämpfte weiter, aber zwischen meinen Schlägen erwiderte ich seine Küsse, meine Lippen öffneten sich, als meine Fäuste aufhörten, umherzuwirbeln, und meine Arme packten ihn plötzlich, zogen seinen Kopf hinab zu meinem. Ich biß in seine Lippen, und wehe, er wäre zurückgezuckt!, aber er küßte mich weiterhin, bis ich ihn ebenfalls küßte, streichelte, ihn liebte und haßte, ihm seine nassen Kleider vom Leib riß, so daß wir schließlich beide nackt auf dem Grab meiner toten Schwester lagen.
    Auf diesem Grab, während der Sturm sein wildes Crescendo peitschte, ergab ich mich in seinen Armen der größten Leidenschaft meines Lebens. Das war nicht die süße, zarte Liebe, wie es bei diesem einen Mal gewesen war,sonderneinebrutaleLeidenschaft,diemitriß,forderte, verschlang. Keuchend und stöhnend kehrte ich wieder in die Realität zurück, mußte feststellen, daß mich ein Orgasmus nach dem anderen geschüttelt hatte. Dann rollte er von mir und nahm mich auf andere Art, machte mich zu dem Tier, das er zu sein schien. Seine Hände langten unter mich, umfaßten meine geschwollenen Brüste. Er stöhnte.
    Dann war es vorüber, und wir lagen in enger Umarmung. Noch immer küßten wir uns, und ich erwiderte jeden einzelnen Kuß, als hätten wir noch nicht genug gehabt und würden es wieder und wieder tun, nie mehr damit aufhören, bis wir beide tot waren.
    Auf schimmernden, heißen Wellen unterdrückten Verlangens, das alles noch einmal zu tun, hier draußen im Sturm, wo die Welt jeden Augenblick zu Ende sein konnte und keine Sünde mehr zählen würde, kehrte ich in die Wirklichkeit zurück. Wütend stellte ich fest, daß ich wieder verloren hatte. Ich hatte mich nicht unterwerfen wollen!
    »Ich werde diesen Ort nicht verlassen, ehe ich nicht ihren Leichnam gesehen habe!« erklärte ich, als ich aufstand und mir meine triefnassen, schmutzigen, zerrissenen Kleider anzog…genauso hatten ihre ausgesehen…ganz genauso…
    »Wenn du das willst und brauchst, um dich zu überzeugen«, sagte er wütend, »dann laufe ich ins Haus zurück und hole eine Schaufel–aber warte, bis ich zurück bin.«
    »Schon gut. Aber beeil dich.«
    Im

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