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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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in das Halfter und streifte sich Latexhandschuhe über. Während Hogarth sich benommen auf eine der Stufen vor dem Hauseingang setzte, öffnete Marler die Fahrertür des Taxis und sah sich den Fahrer an. Die Kugel hatte ihm den Hinterkopf zerschmettert. Penibel darauf bedacht, sich nicht mit dem Blut des Toten zu beschmutzen, durchsuchte Marler dessen Taschen, fand aber nichts, woran man den Mann hätte identifizieren können. Offenbar hatte er es mit einem Profi zu tun. Marler nahm den Mantel, der auf dem Beifahrersitz lag, und breitete ihn über den Toten. Den Revolver des Mannes ließ er auf dem Wagenboden liegen.
    »Stehen Sie auf«, sagte er zu Martin Hogarth und packte ihn am Arm. »Wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    Während er den noch immer unter Schock stehenden Hogarth zurück in Richtung Uferpromenade zog, sagte er ihm, was er zu tun habe.
    »Sind Sie mit dem Auto da?«
    »Ja.«
    »Wo steht es?«
    »In einem Parkhaus an der Baker Street.«
    »Dann sorge ich dafür, dass Sie dorthin kommen. Und dann fahren Sie sofort zurück nach Carpford und verschanzen sich in Ihrem Bungalow. Haben Sie dort eine Waffe?«
    »Eine Schrotflinte, mit der ich manchmal Kaninchen jage.«
    »Die stellen Sie sich nachts neben Ihr Bett. Sehen Sie zu, dass alle Fenster und Türen verschlossen sind, und wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, rufen Sie sofort Tweed an. Aber fahren Sie auf keinen Fall zurück nach London! «
    »Wo ist Billy?«
    »In Sicherheit. Zwei Killer haben versucht, ihn zu töten, aber meine Kollegen konnten den Anschlag verhindern. Ihrem Bruder geht es gut.«
    Als sie die Uferpromenade erreichten, winkte Marler ein Taxi herbei. »Lassen Sie sich zu Ihrem Parkhaus fahren«, sagte er zu Hogarth, während er ihm die Wagentür aufhielt.
     
    In der Park Crescent arbeitete Tweed unterdessen an einer Liste der Verdächtigen. Newman, der wieder in die Daily Nation vertieft gewesen war, blickte auf.
    »Das ist der seltsamste Nachruf, den ich je gelesen habe«, sagte er. »Auf einen gewissen Captain Charles Hobart, der schon vor zwei Jahren ums Leben kam. Offenbar hat das Verteidigungsministerium die Informationen so lange zurückgehalten.«
    Er reichte die Zeitung weiter an Tweed, der seufzend seinen Notizblock beiseite schob und zu lesen begann:
     
    Captain Charles Hobart galt in seinem Regiment als Einzelgänger, wurde aber dennoch für seine unorthodoxen Ansichten geschätzt, die sich im Nachhinein immer als richtig erwiesen hatten. Angeblich soll er eng mit einem Nachrichtenoffizier zusammengearbeitet und auf diese Weise dem Feind hohe Verluste zugefügt haben. Vor zwei Jahren war er im Jemen stationiert, wo er auf eine Patrouille ging, um feindliche Truppenbewegungen auszukundschaften. Dabei geriet er in einen Hinterhalt und wurde erschossen. Gerüchte, dass er aus den eigenen Reihen verraten wurde, werden vom Verteidigungsministerium vehement zurückgewiesen. In Kreisen seiner Kameraden wird jedoch nach wie vor gemunkelt, dass jemand an höherer Stelle ihn ans Messer geliefert hat.
     
    Tweed besah sich das Foto von Hobart. Es handelte sich um einen gut aussehenden Mann mit intelligenten Augen, der eine englische Armeeuniform und dazu einen arabischen Turban trug.
    »Sieht ja aus wie ein kleiner Lawrence von Arabien«, sagte er. »Offenbar hat das Verteidigungsministerium den Nachruf tatsächlich unter Verschluss gehalten. Es ist immerhin seltsam, dass dieser Nachruf erst nach zwei Jahren erscheint und dann gerade jetzt... Sieht ganz danach aus, als sollten irgendwelche Fehler des Ministeriums vertuscht werden.«
    Er blickte auf, weil Marler das Büro betreten hatte.
    »Martin Hogarth wären wir los«, sagte Marler händereibend, während er sich wie üblich mit dem Rücken an die Wand lehnte. Dann berichtete er, was er soeben erlebt hatte.
    »Haben Sie denn noch die Walther, mit der Sie den Killer erschossen haben?«, fragte Tweed.
    »Natürlich nicht. Scotland Yard verfügt über eine ausgezeichnete ballistische Abteilung, da gehe ich kein Risiko ein. Deshalb bin ich vorhin noch kurz in den Keller gegangen und habe die Walther von den Eierköpfen in ihrer Spezialmaschine vernichten lassen. Aber keine Angst, ich stehe nicht ohne Waffe da - die Eierköpfe haben mir gleich wieder eine Walther mitgegeben.«
    »Aber doch hoffentlich nicht eine nagelneue?«
    »Doch. Aber sie sieht aus, als wäre sie seit Jahren in Gebrauch. Die Eierköpfe haben sie künstlich gealtert.«
    »Falls Sie

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