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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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»Ein Freund von mir ist der Chef von Airsight, einer Firma, die Luftbilder für kartographische Zwecke erstellt. Er hat schon für das Verteidigungsministerium gearbeitet und verfügt über einen ausgezeichneten Leumund. Wenn ich ihn darum bitte, fotografiert er uns alles, was wir brauchen.«
    »Dann schicken Sie ihn möglichst bald nach Carpford. Morgen wäre ein guter Tag dafür, das Wetter soll nämlich sehr schön werden.«
    »Morgen geht es nicht, er ist nämlich erst heute für zwei Tage mit dem Eurostar nach Paris gefahren.«
    »Warum sagen Sie das nicht gleich? Dann buchen Sie ihn eben für den Tag nach seiner Rückkehr. Zum Thema Carpford fällt mir übrigens noch etwas anderes ein. Wir sollten uns unbedingt die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen einigen Personen dort noch einmal genauer ansehen. Ich denke da hauptsächlich an Drew Franklin, den Cousin der seltsamen Hogarth-Brüder, dessen Nichte Eva Brand eine gute Freundin von Peregrine Palfry ist. Außerdem ist sie bei Victor Warner anscheinend so gut gelitten, dass sie in seinem Haus ein- und ausgeht. Interessant, nicht wahr?«
    »Darf ich noch etwas hinzufügen?«, fragte Monica.
    »Aber natürlich«, sagte Tweed und ermunterte sie mit einem Lächeln. »Nur zu.«
    »Das Dossier, das ich über Eva Brand zusammengestellt habe, bestätigt das, was sie uns bei ihrem Überraschungsbesuch hier im Büro erzählt hat, in allen Punkten. Sie war auf der Roedean School und später in Oxford, wo sie Französisch, Spanisch und Arabisch studiert hat. Als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam, brach sie ihr Studium ab und verschwand zunächst spurlos. Erst zwei Jahre später tauchte sie in London wieder auf, wo sie auch sofort in besagte Sicherheitsfirma Medfords eintrat.«
    »Was wissen wir eigentlich über ihren Vater?«
    »Überhaupt nichts. Anscheinend kann niemand sagen, wer er war und was er gemacht hat. Eine frühere Arbeitskollegin von Eva meinte nur, dass diese nie über ihn gesprochen hat. Aber das war auch schon alles, was ich herausfinden konnte.«
    »Eine mysteriöse Frau, diese Eva Brand«, sagte Tweed. »Ist zwei Jahre lang verschwunden und redet nicht über ihren Vater. Interessant. Und wie steht sie finanziell da?«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Ihre Mutter stammte aus einer reichen Familie und hat ihr eine halbe Million Pfund hinterlassen.«
    »Daher also ihre Vorliebe für teure Restaurants...«
    Tweed hielt inne, weil das Telefon klingelte. Monica nahm den Hörer ab und reichte ihn dann an Tweed weiter.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, flüsterte sie.
    »Hallo Tweed«, flötete Eva mit sanfter Stimme. »Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht vielleicht Lust hätten, heute Abend um sieben mit mir zum Essen zu gehen.«
    »Mit dem allergrößten Vergnügen. Wie wäre es denn mit dem Santini? Kennen Sie das? Dort gibt es eine schöne Terrasse über der Themse.«
    »Super Idee! Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr dort. Dann bis um sieben im Santini.«
    »Ich freue mich. Und passen Sie auf sich auf.«
    Tweed legte auf und erzählte den anderen dann von seiner Verabredung. Mit strengem Gesicht fügte er hinzu: »Während ich mit Eva zu Abend esse, haben Sie ein volles Programm. Wir müssen den Hauptakteuren in diesem Drama endlich Feuer unter dem Hintern machen. Newman, Sie postieren sich vor dem Redaktionsgebäude der Daily Nation und warten dort, bis Drew Franklin herauskommt. Nehmen Sie eine Kamera mit und fotografieren Sie alle Personen, mit denen er sich trifft.«
    »Aber Franklin kennt mich doch.«
    »Umso besser. Wir wollen ihn schließlich unter Druck setzen. Marler, Sie gehen nach Whitehall und beschatten Peregrine Palfry. Für Sie gilt das Gleiche wie für Newman. Butler, Sie rufen Pecksniff an und fragen ihn, welcher Immobilienmakler die Häuser in Carpford vermietet hat. Dann fahren Sie zu seinem Büro und warten im Auto, bis er herauskommt. Sobald das der Fall ist, verfolgen Sie ihn. Und nun noch zu Ihnen, Nield: Sie beobachten Bullers Wohnung in Pimlico. Marler kann Ihnen die Adresse geben.«
    »Aber Buller ist doch verschwunden«, warf Paula ein.
    »Haben Sie schon mal daran gedacht, dass er sein Verschwinden nur vorgetäuscht haben könnte? Vielleicht hat er sein Auto absichtlich kurz vor Carpford abgestellt und sich dann von einem Helfer nach Pimlico zurückfahren lassen.«
    »Daran habe ich tatsächlich überhaupt noch nicht gedacht«, sagte Paula. »Zwei Dinge gehen mir übrigens nicht mehr aus dem

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